Alexander der Große bei der Überquerung

des Granikos, 17. Jh. Öl auf Leinwand. Privatsammlung.

 

 

Schlacht am Granikos

(Mai 334 v. Chr.)

 

Deine Schnelligkeit soll sein wie die des Windes, deine Festigkeit wie die des Waldes. (Sun Tzu, Kapitel 7)

 

Alexander der Große erreichte 334 v. Chr. das Ufer des Granikos [Anm.: heute türkisch Biga Çayý], einem schmalen, tiefen und reißenden Strom im nördlichen Kleinasien, auf dessen gegenüberliegendem Ufer sich das von Dareios hierher beorderte persische Heer aufgestellt hatte, um den griechischen Vormarsch abzufangen. Die beiden Armeen hielten sich lange Zeit nur in Sichtweite auf, als seien sie kleinmütig vor dem kommenden Ereignis. Endlich übernahm Alexander, ungeduldig über die Verzögerung, das Kommando über den rechten Flügel seiner Armee und stellte die linke Seite unter den Oberbefehl des Feldherrn Parmenion. Die Trompeten bliesen zum Angriff, und Parmenion und seine Truppen stürzten sich in den Fluss. Von der Elite seiner Armee begleitet, kämpfte sich auch Alexander in der Strömung vorwärts und machte rasche Fortschritte in Richtung des Feindes.

 

Allmählich begann das Zentrum der persischen Reiterei zu weichen, woraufhin sofort die beiden Flügel heftig angegriffen und in die Flucht geschlagen wurden. Alexander verfolgte sie nicht ernsthaft, sondern griff sogleich das mit seiner Infanterie kämpfende persische Fußvolk an. Die Perser, die dem ersten Angriff der Makedonier noch widerstanden hatten, machten bei der Ankunft Alexanders und seiner Kavallerie sofort kehrt und flohen. Nur die griechische Infanterie in Dareios’ Diensten blieb. Alexander beeilte sich, um mit seinen Truppen den Gegner sofort anzugreifen, der allerdings starken Widerstand leistete. Die verzweifelte Lage ließ die Perser zwar mit einer fast übermenschlichen Energie kämpfen, aber von der Überzahl der Truppen Alexanders wurden die meisten getötet, bis auf etwa 2 000 Mann, die gefangen genommen und zur Sklavenarbeit nach Makedonien gebracht wurden.

 

(übersetzter und bearbeiteter Auszug aus: Elbert Perce, The Battle Roll: an encyclopedia containing descriptions of Battles and Sieges)