Hannosuke Kuroki, Japanische und Russische Kavalleristen
treffen in Chonju in Korea aufeinander, 1904.

Chromolithografie, 39 x 54,7 cm. Library of Congress

Prints and Photographs Division, Washington D.C.

 

 

Russisch-Japanischer Krieg

(8. Februar 1904 - 5. September 1905)

 

Die Ursprünge des Russisch-Japanischen Krieges können auf die russische expansive Osterweiterungspolitik und auf das Verhalten Russlands während des sogenannten Boxeraufstands zurückgeführt werden. Das russische Reich hatte im Verlauf seiner modernen Geschichte schon lange sowohl für den Handel als auch aus strategischen Gründen für die Marine nach einem Zugang zu einem eisfreien Hafen im Pazifik gesucht. Russland verhandelte daher, sehr zum Unbehagen von Japans eigenen imperialen Ambitionen, 1897 unter der gleichzeitigen Anwesenheit seiner Kriegsmarine mit China über Nutzungsrechte des damaligen Hafens Port Arthur. Eine weitere Streitursache lag im Überfall der Mandschurei durch Russlands Truppen während des Boxerkrieges. Russland wollte damit die Qing-Truppen zum Rückzug zwingen, tatsächlich endete es jedoch in eine Besetzung dieser Region. Japan begann mit Russland und Großbritannien Verhandlungen zu führen, um die Streitigkeiten einvernehmlich beizulegen. Als Japan dann mit Großbritannien einen Vertrag abschließen konnte, waren auch die Verhandlungen mit Russland beendet. Damit hatte Japan wertvolle Verbündete in Europa gewonnen, die sie bei einem potenziellen Krieg zwischen Japan und Russland unterstützen und somit die damaligen Verbündeten Russlands, Deutschland und Frankreich, davon abhalten würden, Russland zu helfen. Mit diesem Rückhalt griff Japan am 8. Februar 1904 Port Arthur an, nachdem es zuvor eine formelle Kriegserklärung abgegeben hatte.

 

Im Laufe der nächsten anderthalb Jahre standen sich die japanischen und die russischen Armeen und Flotten in sechzehn bedeutenden Schlachten gegenüber, aus denen in der Mehrzahl der Konflikte Japan siegreich hervorging. Doch in den anschließenden, in den USA ausgehandelten Friedensverhandlungen konnte der russische Diplomat Sergei Witte die Tatsache ausnutzen, dass Japan den Krieg schnellstens beenden musste. Er erreichte eine beachtliche Reduzierung der japanischen Ansprüche und konnte damit den vernichtenden Schlag für das russische Selbstvertrauen mildern.

 

Es war der erste große Konflikt des 20. Jahrhunderts, über den viele Journalisten international Bericht erstatteten. Dies führte zu einer Vielzahl von „Medienberichterstattungen“ mit Skizzen von der Front als auch zu Propaganda-Skizzen, wie der hier abgebildeten.