DAS LIED DER WITWE

Am Anfang war mir das Leben gut.

Es hielt mich warm, es machte mir Mut.

Dass es das alien Jungen tut,

wie konnt ich das damals wissen.

Ich wusste nicht was das Leben war—,

auf einmal war es nur Jahr um Jahr,

nicht mehr gut, nicht mehr neu, nicht mehr wunderbar,

wie mitten entzweigerissen.

Das war nicht seine, nicht meine Schuld;

wir hatten beide nichts als Geduld,

aber der Tod hat keine.

Ich sah ihn kommen (wie schlecht er kam),

und ich schaute ihm zu, wie er nahm und nahm:

es war ja gar nicht das Meine.

Was war denn das Meine; Meines, mein?

War mir nicht selbst mein Elendsein

nur vom Schicksal geliehn?

Das Schicksal will nicht nur das Glück,

es will die Pein und das Schrein zurück,

und es kauft für alt den Ruin.

Das Schicksal war da und erwarb für ein Nichts

jeden Ausdruck meines Gesichts,

bis auf die Art zu gehn.

Das war ein täglicher Ausverkauf,

und als ich leer war, gab es mich auf

und liess mich offen stehn.

THE SONG OF THE WIDOW

Life was good to me in the beginning.

It kept me warm, it gave me zest.

That it does so to all the young,

how could I know that then?

I did not know what living was—,

suddenly it was just year on year,

no more good, no more new, no more wonderful,

as if torn in two in the middle.

That was not his fault and not mine;

we both had nothing but patience;

but death has none.

I saw him coming (how mean he came),

and I watched him as he took and took:

it wasn’t mine at all.

What then was mine; my own, mine?

Was not even my being wretched

only loaned me by fate?

Fate wants not only the happiness,

it wants the pain back and the crying,

and it buys the ruin for old.

Fate was there and acquired for a nothing

every expression of my face,

even to my way of walking.

That was a daily selling out,

and when I was empty it gave me up

and left me standing open.