»F uck, July!«
Sein Griff verfestigt sich um meinen Nacken, obwohl er mein Gesicht bereits mit Nachdruck auf die weiße Tischdecke presst. Die Finger seiner anderen Hand bohren sich in meinen Oberschenkel, den ich angewinkelt auf der Tischplatte abgelegt habe und den Lev nun noch weiter abzuspreizen versucht.
Dabei steckt er schon bis zum Anschlag in meinem Hintern und stößt jetzt nochmals hart zu, sodass sich nicht nur eines der kunstvoll verpackten Hochzeitsgeschenke vom Tisch verabschiedet: Mir entflieht ein lautes Keuchen, während ich mich krampfhaft an der Tischkante festklammere, damit ich diesem lustvollen Schmerz in irgendeiner Weise entgegenwirken kann.
Ich weiß, was gleich kommt. Ich habe ihn heute schon derart provoziert, dass er nicht nur die Geduld verloren und mich in diesen Nebenraum gezerrt hat, um mir mit seinem Schuh den Hintern zu versohlen, sondern er wird mir abermals beweisen wollen, dass ich ihm gehöre. Nur ihm.
Seine Zähne dringen in die empfindliche Haut unter meinem Ohr, als er seinen Schwanz ein weiteres Mal mit Wucht in mich treibt. Ich gebe ein schmerzverzerrtes Fauchen von mir. »Lev! Es reicht langsam.«
»Das sagt die Richtige«, knurrt er verärgert und entzieht sich mir. Das Kondom fällt neben meinen Fuß und im nächsten Moment spießt er mit einem langen, unnachgiebigen Stoß meine Pussy auf.
»Fuck!« Nochmals versenkt er sich in mir und auch ich strecke mich ihm seufzend entgegen. Seine Hand löst sich von meinem Nacken und schiebt sich zwischen meinen Unterleib und den Tisch. Punktgenau treffen zwei seiner Finger meine Klit und beginnen, sie gnadenlos zu reiben.
»Lass die Hochzeitsgesellschaft hören, wie scharf es dich macht, von mir bestiegen zu werden, July.« Ich gehorche und stöhne laut auf, als er seinen Schwanz so tief in mich drückt, dass er mich vollkommen ausfüllt. »Ich will, dass jeder sehen kann, dass ich dich gefickt habe. Ich will sehen, wie mein Samen dein Bein hinunterläuft, und du wirst es nicht wegwischen.«
»Du bist unerträglich, Lev«, presse ich hervor, werde von seinen Worten allerdings noch näher an den Abgrund getrieben, in den er sich ohne Frage gleich mit mir stürzen wird.
»Und du bist so verdammt heiß«, gibt er schnaufend zurück und lässt sein Becken kreisen, sodass er tief in mir bleibt, unsere Lust weiterhin an die Spitze treibt. »Und du gehörst mir.«
»Ja, verflucht!«
Ein letztes Mal zieht er sich aus mir zurück und dringt dann grob in mich ein. »Fuck!«
Er ergießt sich in mir und eben das ist es, was mich über die Schwelle schubst: Ein weiterer Stoß von ihm und ich fliege in den Abgrund, in dem meine Nervenenden zu einem gewaltigen Feuerwerk aus Lust explodieren. Es lodert meine Wirbelsäule empor und lässt seine Flammen bis zu meinen Finger- und Zehenspitzen lecken, um sich wie eine glühend heiße Welle, die eben noch auf mich zugedonnert kam und die Grundfesten meines Verstands zum Einsturz bringen wollte, wieder zurückzuziehen und mich völlig erschöpft zurückzulassen.
Lev zieht sich aus mir zurück, hilft mir vom Tisch, ordnet mein Kleid, zieht es mir wieder über den Hintern und umfasst schließlich meine Hüften, um mich zu ihm herumzudrehen.
Er schenkt mir einen sanften Kuss und grinst mich mit funkelnden Augen an. »Und so, Frau Anwältin, benimmt man sich auf einer Hochzeit, zu der man nicht eingeladen wurde.«
Ich lächele ebenfalls und lasse zu, dass er seine Finger mit meinen verschränkt. Dabei fällt mein Blick auf die vernarbte Stelle an seinem Unterarm, unter der sich noch immer das Löwentattoo befindet, welches durch den Streifschuss von vor knapp acht Monaten bizarr entstellt wirkt.
Die Tätowierung, auf der die Taschenuhr abgebildet ist, die fünf vor zwölf anzeigt, erscheint dadurch wie ein Mahnmal, welches Lev und mich daran erinnern soll, dass die Geschichte ganz anders hätte ausgehen können.
Lev hat diese Wunde nie behandeln lassen, sodass seine Narbe im Endeffekt viel schlimmer aussieht als meine, die glücklicherweise bestens verheilt ist. Ich selbst hatte sprichwörtlich Glück im Unglück, denn die Patrone hat kaum Schaden in meinem Bauchraum angerichtet.
Was aus Galina geworden ist, weiß ich bis heute nicht. Lev verrät es mir nicht.
»Asher hat uns doch eingeladen«, hole ich mich aus meinen Gedankengängen und damit zurück zu dem eigentlichen Gesprächsthema.
Lev gibt ein spöttisches Schnauben von sich und sein Mund verbreitert sich zu seinem charakteristisch teuflischen Grinsen. »Wozu er keinerlei Erlaubnis hatte.«
»Wir sind also Hochzeitscrasher.«
»Wir sind Hochzeitscrasher«, bestätigt er und küsst mich nochmals auf den Mund.
»Cool. Was können wir denn noch anstellen, um die feine Gesellschaft zu verärgern?«
Levs Brauen schießen empor und seine Augen blitzen begeistert auf. »Wir könnten die Geschenke auspacken und die Torte vom Tisch schubsen.«
Prompt drehe ich mich zu der Torte herum, die sich gerade nur Zentimeter von meinem Kopf entfernt aufhielt, während Lev meinen Arsch gevögelt hat. »Ein Wunder, dass sie nicht eben schon vom Tisch geknallt, geschweige denn in sich zusammengefallen ist.«
»Richtig.« Sein Mund landet an meinem Hals, an genau der Stelle, wo er mich gebissen hat, wandert hinunter und küsst daraufhin sogar den Collar, den ich seit so vielen Monaten fast ausnahmslos vierundzwanzig Stunden täglich getragen habe. »Ziehst du deinen Slip aus?«, murmelt er auf meiner Haut. Wie so häufig war Lev schlicht zu ungeduldig, hat den String einfach beiseitegeschoben und mich gevögelt.
»Wieso?« Es kann doch nicht sein, dass er schon wieder scharf ist!
»Weil ich genau das sehen will, was ich dir gesagt habe, bevor ich in dir gekommen bin.«
»Du willst sehen, wie ich auslaufe?«
»So wie du das sagst, klingt es irgendwie abartig.« Er richtet sich auf und funkelt mich an.
»Das ist abartig. Und auch wenn wir verhaltensgestörte Hochzeitscrasher sind, muss ich das echt nicht haben.«
Lev versieht mich mit einem bohrenden Blick aus seinen eisblauen Augen. »Die sollen wissen, dass du mir gehörst.«
»Das wissen sie auch so.« Ich lächele ihn an, lege meine Hand an seinen Hals und ziehe ihn zu mir. »Allein, weil sie sehen können, wie schwer verliebt ich bin.«
Er zieht die Stirn kraus, lässt sich aber von mir küssen. »Ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass ich den Scheiß nicht hören will.«
»Du hast mir gar nichts zu sagen.«
»Tamara.« Sein Tonfall ist warnend. Sobald er meinen wahren Namen ausspricht, ist es ihm furchtbar ernst.
»Diesbezüglich echt nicht. Was du daraus machst, ist wie immer deine Sache«, versuche ich, ihn zu beruhigen, bevor er wirklich sauer wird.
Er kann nicht aus seiner Haut. Er gibt zwar offen zu, dass er von mir besessen ist und dass er mich um nichts in der Welt verlieren will, aber er kann nicht mit Gewissheit sagen, ob es Liebe ist, die er für mich empfindet. Vielleicht wird sich das niemals ändern. Vielleicht doch.
Ich habe keine Ahnung. Es ist mir auch egal. Ich weiß allerdings, dass wir ein Paar sind und dass wir auf unsere eigene durchgeknallte Art zusammengehören.
Ich küsse ihn nochmals, was Lev mit einem leisen Murren zulässt. »Außerdem heiße ich July – wie du weißt.«