Effenbergs Fingerzeig – Vorbild für Millionen

Stefan Effenberg, viel zu früh erblondeter Charakterspieler der 90er Jahre brachte es auf 35 Länderspiele für Deutschland. Bei der WM 1994 in den USA entglitt ihm wegen Flüssigkeitsmangel für einen kurzen Moment die Kontrolle über ein besonders ausgeprägtes Körperteil. Das daran die Hitze schuld war, in dessen Folge „Körperzuckungen“ auftreten können, ist mittlerweile bekannt, wird aber der Öffentlichkeit vorenthalten.

Der DFB nutzte die kurze, menschliche Schwäche des sensiblen Schöngeistes Effe und schickte den Leadertypen Richtung Heimat. In Wahrheit hatte Trainer Berti Vogts, seinerzeit in den Charts mit „Böörti Böörti Vogts“, wohl eher Probleme, den stillen Star in seinem Team als gleichberechtigt zu akzeptieren. Hinzu kam eine nicht nachvollziehbare Abneigung des Bundestrainers bezüglich der bescheiden-apart auftretenden Gattin des Stefan E. Diese war mit ihrer besten Freundin, der scheu zurückhaltenden Bianca Illgner, in einen Meinungsaustausch mit Vogts getreten. Trotz der zurückhaltenden Art der beiden Damen fühlte sich Vogts in dem Dialog unterlegen und wartete anschließend nur auf eine Gelegenheit, Effenberg und damit auch das Umfeld des Spiritus Rektor des deutschen Teams loszuwerden.

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Das Original: Stefan Effenbergs Hand, unmittelbar fotografiert nachdem große Hitze Körperzuckungen ausgelöst hatte.

Der DFB war sich anschließend nicht zu schade, Effenbergs körperliche Schwäche zu einem Affront gegenüber deutschen Fans hochzujazzen. Angeblich soll Effenberg den Stinkefinger gezeigt haben. Das Foto, welches anschließend veröffentlicht wurde, ist heute als plumpe Fälschung enttarnt worden.

Es gilt heute als erwiesen, dass die deutsche Mannschaft mit ihrem Rastelli Effenberg sehr große Chancen gehabt hätte, den WM-Titel zu verteidigen. Aus niederen Motiven seitens des DFB und seines Cheftrainers wurde dem sympathischen Effenberg dieser Karrierehöhepunkt verweigert. Höchst bedauerlich.

„Die Situation ist aussichtslos, aber nicht kritisch.“

(Stefan Effenberg)

Randnotiz: Bisher war der „Stinkefinger“-Skandal von Stefan Effenberg bei der Fußball-WM 1994 besonders in Erinnerung. Der Politiker Peer Steinbrück lief ihm aber den Rang ab und spielt nun seit dem Bundestagswahlkampf 2013 in dieser Liga mit. Das Magazin der Süddeutschen Zeitung zeigte ihn im Vorfeld der Wahlen in Effenberg-Pose. Im Gegensatz zu Effenberg inszenierte er sich aber als ein Rock’n’Roller der Politik: „Bei mir rockt es“. SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte ihn eine „coole Sau“. Die Welt ist ungerecht!