Die Bonner Jahre: Ein gemeinsames Projekt

Die Bonner Jahre waren für die Schmidts harte, aber auch erfolgreiche Jahre. Helmut Schmidt kam in das politisch wichtigste Amt der Republik, errang hohe Zustimmung im In- und Ausland. Seiner Frau Loki gelang es, die nicht offiziell definierte Rolle einer Kanzlergattin im Vergleich zu ihren »Vorgängerinnen« politisch neu zu prägen und sich an der Seite des Bundeskanzlers mit bemerkenswerter Eigenständigkeit zu behaupten. Nach außen wirkten die beiden Schmidts so erfolgreich und sympathisch, dass der Publizist und einstige Chefredakteur der ZEIT, Theo Sommer, sie einmal als das »Paar der Bonner Republik« bezeichnet hat.[188] Eine Wertung, die sicher auch viele Beobachter teilen können, die den Schmidts weniger nahe standen als Theo Sommer.

Die gemeinsamen Bonner Jahre beginnen mit dem Einzug Loki Schmidts in den Bungalow des Verteidigungsministers auf der Hardthöhe zu Beginn des Jahres 1970. Sie enden offiziell mit der Aufgabe des Bundestagsmandats von Helmut Schmidt im Jahr 1987, auf die Ehe bezogen allerdings schon Ende 1982, als das Ehepaar seinen Lebensmittelpunkt zurück nach Hamburg verlagert, nachdem Helmut Schmidt sein Amt als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland durch ein konstruktives Misstrauensvotum verloren hatte.

Loki Schmidts Umzug nach Bonn brachte natürlich ebenfalls einige Veränderungen im Zusammenleben von Mutter und Tochter mit sich: Die zweiundzwanzigjährige Susanne

Susanne hatte 1965 das Abitur bestanden und das Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg aufgenommen. In der Studienwahl folgte sie also ihrem Vater. Ihr Zimmer im elterlichen Haus verließ sie erst, als ihr Großvater 1971 in einem Seniorenheim Quartier bezog und sie in der Doppelhaushälfte der Großeltern ihr eigenes Wohnen und Leben gestalten konnte.