Kapitel 14

Als ich am folgenden Tag aus meinem Shop komme, sehe ich, dass Hondo ungeduldig davor wartet. Ich war amüsiert, als ich den Shop erreichte und herausfand, dass der Waffenmeister kein Zutrittsrecht hat. Statt ihm einen Gästepass zu verschaffen, ließ ich ihn draußen schmoren.

„Hast du gefunden, was du brauchst?“, sagt Hondo, und ich nicke ihm zu. „Dann gehen wir.“

„Bin schon dabei“. sage ich, hebe eine Hand und öffne ein Portal zum Dungeon.

Sekunden nachdem wir durchgelaufen sind, öffne ich ein weiteres Portal für die anderen Mitglieder der Sicherheitskräfte. Hondo organisiert die Rekruten der Kampfklasse, die unter den wachsamen Augen der örtlichen Sicherheitskräfte gewartet haben. Aufgrund des Konfliktpotenzials zwischen den Gilden und des Diebstahls von Beute, herrschen um die Dungeoneingänge herum immer strenge Sicherheitsmaßnahmen. Seit den Angriffen sind die Sicherheitskräfte sogar verdoppelt worden.

„Wird auch Zeit“, brummt Mikito, als mein letztes Portal sie von unserem Gildeneingang zieht.

Überraschenderweise steigt auch Draco aus dem Portal und sieht sich die Menge an. „Erlöser. Ich muss mit dir reden.“

„Gut. Kann ich die anderen zuerst rausschicken?“, sage ich und nicke den Gruppen zu, die sich größtenteils selbst organisiert haben.

Draco stimmt zu, und bald stehen alle in einer Schlange und gehen in den Dungeon.

„Danke. Also, was ist los?“, frage ich.

„Ich habe von Tig selbst etwas gehört“, sagt Draco, dessen Augen leicht glänzen. Ich bin mir nicht sicher, ob er amüsiert oder interessiert ist. „Bald wird eine Ankündigung in der ganzen Stadt gemacht werden. Tig und seine Gruppe werden direkt auf alle Angriffe auf Dungeongruppen reagieren, in denen sich Mitglieder unserer Gilde befinden.

„Dungeongruppen?“ Ich runzle die Stirn.

„Ja. Was das betrifft ...“ Draco neigt den Kopf und ich folge seinem Blick zu einer ankommenden Gruppe weiterer Aliens. Zu meiner Überraschung wird in ihren Statusinformationen unsere Gilde öffentlich angezeigt. „Begrüße unsere neuen freiwilligen Dungeongruppen-Anführer.“

„Warum?“ Ich sehe Draco verwirrt an, besorgt über diese plötzliche Änderung.

„Aus drei Gründen. Erstens werden wir direkt unter euren Leuten rekrutieren. Soweit ich weiß, hat Tig bereits eine Erweiterung unserer Gildenhäuser auf der Erde diskutiert. Zweitens ist es eine schlechte Idee, Angriffe auf Dungeongruppen – aus welchem Grund auch immer – zuzulassen. Daher ist unsere Gilde nicht die einzige, die in dieser Hinsicht ihre Einstellung klar macht. Die Zweiten und Siebten Gildenkriege sind etwas, das sich nicht wiederholen soll. Letztlich ist noch etwas, das Tig besonders betont hat. Draco schweigt und das Schweigen dehnt sich aus. „Du stehst in unserer Schuld.“

Ich stoße ein überraschtes Gelächter aus, als ich die Worte höre und den zu ernsten Blick auf Dracos Gesicht sehe. Als der Eidechsenmensch seinen Gesichtsausdruck nicht ändert, blicke ich ihn ernüchtert an. „Selbstverständlich.“

„Gut. Versuche, das hier zu überleben. Wir haben viel in dein Experiment investiert.“

„Ihr wisst schon, dass ich einen weiteren Kämpfer der Meisterklasse gebrauchen könnte ...“

„Ausgeschlossen“, sagt Draco und schüttelt den Kopf. „Schon unsere jetzige Unterstützung für dich stellt eine Belastung dar. Dir direkt individuelle Hilfe zu bieten wäre ... na ja ... ein Skill zu viel.“

„Schon gut“, sage ich, winke Draco weg und signalisiere der wartenden Rekrutengruppe, zu mir zu kommen.

Inzwischen hat Ali unsere Helfer sortiert und Nachrichten an die Leibwächter und unsere Rekruten geschickt.

Ich will gerade den Dungeon betreten, als Draco ruft „Aber es war keine schlechte Idee.“

„Was?“, sage ich verwirrt, da ich gerade noch die optimale Formation für die Rekruten analysiert habe.

Draco antwortet nicht, sondern wandert davon und unterhält sich mit seinen Leuten.

Ich starre den Schwanz des Eidechsenmenschen kurz an, bevor ich die Hände hebe und auf einen Nachzügler unter den Rekruten deute. „Komm schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Glaubt mir, den Monstern ist es egal, welche Farbe euer Skinsuit hat. Innen seid ihr alle rot.“

„Eigentlich sind die Oeonae-Muskeln gelb und unser Blut ist grün“, sagt ein pedantischer Humanoide mit einem harten Auswuchs auf den Kopf und einem übergroßen Kiefer.

„Rein!“, brülle ich.

 

***

 

„Hey! Hübscher Junge“, sage ich und deute auf den Oeonae. „Bringe deinen Arsch wieder in die Frontlinie.“

„Aber ich muss sie erst heilen, damit–“

„Los! In die Linie!“, schreie ich, packe seine Schultern und werfe ihn nach vorn. Ich zucke zusammen, als ich zu viel Kraft aufwende und den armen Kerl in eine Gruppe robotischer Monster schleudere, die auf die Gruppe zustürmt.

Das Abenteurerteam schweigt schockiert, als die Roboter sich drehen und die geänderte Lage voll ausnutzen, wie die robotischen Monstrositäten, die sie sind.

„Seid ihr eingeschlafen und wurdet von den Feen mit Wechselbälgen ausgetauscht? Bewegt euch gefälligst, ihr Goblinärsche. Helft eurem Freund!“, sagt Ali und gestikuliert wild herum.

Die Gruppe der unerfahrenen Abenteuer rennt schließlich los und stürzt sich wild auf die Roboter. Der führende Krieger schlägt mit seiner Hellebarde zwei Roboter zur Seite, während ein rothäutiger Teufel verschwindet und neben dem am Boden liegenden Oeonae erscheint, worauf er elektrifizierte Panzerhandschuhe in einen angreifenden Roboter stößt.

„Und du!“ Ali dreht sich um und deutet auf mich. „Hör auf, ihnen zu helfen.“

„Na schön“, knurre ich und verschränke die Arme. Beelzebub springt über das kurzgeschlossene Monster und fegt mit seinem Schwanz einen weiteren Roboter von den Beinen. „Ganz gute Talente hier.“

„Wenn du sie nicht umbringst“, erwidert Ali.

Ich knurre und trete zurück, so dass der Geist die Rekruten anschreien und trainieren kann, während ich an der Front entlanggehe und zusehe, wie sie gegen Monster mit Level 20+ kämpfen. Das ist einer der seltsamsten Dungeons, die ich je erlebt habe. Hier betritt man einen Raum, der sich dreht und selbständig bewegt. Monster strömen heraus, während Hindernisse und andere Objekte erscheinen und neue Terrainmerkmale bilden. Die gesamte Anordnung bewegt sich auf, ab und seitwärts durch einen verdrehten Raum, verbindet sich auf der Grundlage eines mysteriösen Puzzle-Mechanismus mit verschiedenen Korridoren, und es ist nötig, Monster in der richtigen Reihenfolge zu töten, um das Ende des Labyrinths zu erreichen. Oder man kann, wie wir das tun, alles auf dem Weg wegräumen, da es pro Sitzung eine maximale Anzahl an Variationen gibt.

„John. Sie sind erschöpft“, ruft Ali.

Ich beschwöre mein Schwert und sehe mir die Gruppe an. Die Unterstützer haben fast kein Mana mehr. Die Frontkämpfer keuchen und stöhnen, da sie zahlreiche Wunden haben und ihre Ausdauer und teilweise ihr Mana fast aufgebraucht ist. Ich sehe, wie der in Lila gekleidete Oeonae wieder von zahlreichen Robotern angegriffen wird, die auf ihn einschlagen und mit ihren Bohrern stechen, während Beelzebub zu Boden geworfen wird.

„John?“

„Erlöser!“

Ich schwinge mein Schwert dreimal, und Klingenhiebe fliegen heraus, die reißen und zerfetzen, schneiden und zerhacken. Und dann ist es vorbei. Ich hätte es mit einem Hieb geschafft, aber dann hätte ich das Team zerschnitten.

„Was im Namen des Systems war das denn?“ Der Oeonae richtet sich auf und spuckt Säuretropfen aus dem Mund.

„Ich glaube, ich habe dich gerettet. Euch alle“, sage ich.

„Du hättest das früher tun können. Der Geist hat dich aufgefordert, schneller zu handeln“, sagt eine weibliche Yerrick, die sich vorbeugt und tief einatmet. Ihr Druckanzug ist zerfetzt und am Bauch ist ihr Fell zu sehen. Anscheinend hat die Yerrick aber eine selbstreparierende Ausrüstung, so dass alles langsam wieder zusammenfindet.

„Das ist der dritte Kampf. Keiner von euch hat darauf geachtet, Ausdauer oder Mana aufzusparen.“ Während ich spreche, verschwinden die Überreste der Roboter in den Boden, da sie von den im Raum selbst lebenden Naniten zerlegt werden. Ein leichtes Beben durchläuft den Raum, dann bewegen wir uns wieder und werden zu einem neuen Ort gebracht. „Wir beginnen bald das vierte Gefecht. Wie wollt ihr das denn überleben?“

„Mit dir“, sagt Beelzebub und bandagiert sein Bein. „Habt ihr das nicht versprochen?“

„Das haben wir. Aber was bringt es, wenn ich die ganze Arbeit übernehme? Wie viel Erfahrung würdet ihr erhalten, wenn ich das tue?“

Es herrscht ein langes Schweigen, als sie es sich überlegen. Sobald der Raum klappernd anhält und metallische Säulen hochfahren, hebe ich die Hand und wirke Metallwall. Die neu gebildete Barrikade blockiert ankommende Wesen und bietet unseren Leuten eine Ruhepause.

Der Oeonae blickt mich an und seine Haltung wirkt entschlossener. „Aber was können wir tun? Die Feinde sind uns im Level deutlich überlegen.“

Als ich die Gruppe anblicke, sehe ich, dass alle nicken. Sobald sie dann wirklich zuhören, deute ich eine Person nach der anderen an. „Haltet euch an eure Rollen. Ihr dürft nicht zurücklaufen und Leute heilen, selbst wenn ihr das könnt. Verwendet eure Heilfähigkeit nötigenfalls auf euch selbst.“ Dann spreche ich den Oeonae an.

„Verwende deine Zauber, um den Feind zu behindern und zu binden, statt Schaden zu wirken.“ Und dann wende ich mich dem Gnom zu, der rot wird, was seine niedliche Nase mit den Sommersprossen hervorhebt.

„Und um Himmelswillen, verlasse die Kampflinie nicht.“ Die Yerrick schnaubt zustimmend.

„Außerdem“, sage ich und wirke einen zweiten Metallwall, um die Monster fernzuhalten, „helft ihr einander nicht. Ihr sollt doch ein Team sein. Benehmt euch wie eines. Ja, ich weiß, dass wir eine Gruppe jeweils rein zufällig zusammengestellt haben. Aber das heißt nicht, dass ihr alle unabhängig agieren sollt.

Noch etwas. Übereilt das nicht. Wir wechseln Räume, nachdem wir den vorherigen abgeschlossen haben. Warum habt ihr es mit dem Kampf so eilig, vor allem mit dem letzten Duell?“

„Bei den Eutern der Großen Mutter“, ruft die Yerrick und bricht das Schweigen.

Ich werfe der Gruppe einen strengen Blick zu und hebe den Finger. „Und der letzte Punkt, Leute. Geratet nicht in Panik. Ihr reist zur Erde. Es wird schwer werden. Es wird hart auf hart kommen. Ihr müsst ständig bereit sein, auf den Zehenspitzen bleiben. Oder Hufen. Was ihr eben habt. Ja, das ist euer erster Besuch in diesem Dungeon. Aber wenn ihr aufhört, neue Ideen zu entwickeln, werdet ihr sterben.“

Als ich sehe, dass meine Worte Wirkung zeigen, grinse ich Ali an. Es ist seltsam, in dieser Beziehung den guten Polizisten zu spielen, aber der strenge Ausbilder Ali ist nicht die richtige Person, um ihnen das zu sagen. Nicht, wenn ich will, dass sie sich beeilen und kämpfen, wenn die Wände verschwinden. Also bin ich hier und bringe einem Haufen blutiger Anfänger bei, wie man kämpft. Schon wieder.

 

***

 

Sechs Räume später fangen die Rekruten an, es langsam zu kapieren. Sie haben den neuesten Roboter am Boden und versuchen, ihn zu zerlegen. Der Roboter versucht, seine Akkordeon-Arme zu regenerieren, um seinen wie eine Untertasse geformten Körper aufzurichten. Doch immer, wenn er einen zweiten Arm bildet, zerstören entweder die Yerrick oder Beelzebub den anderen Arm, so dass der Robot wieder zu Boden fällt. Der Rest der Gruppe trinkt Wasser, kaut Regenerierungsnahrung oder ruht sich aus.

„Und was ist mit dir, Eezoo? Warum gehst du zur Erde?“, fragte der Oeonae den kleinen Gnom.

„Credits, was sonst? Meine Gruppenfamilie wurde vor vier Jahren von der Iuwil -Seuche heimgesucht. Bei fast allen wurden die Manakanäle beschädigt. Wir haben genug zusammengekratzt, um meine zweite Mutter heilen zu lassen, aber meine erste Mama und mein dritter Papa leiden noch mehr darunter“, sagt der Gnom. „Auf der Erde kann ich mehr Credits verdienen, um ihre gründliche Behandlung zu bezahlen. Ansonsten sind wir dazu verdammt, dauernd die Looma-Auffrischer zu kaufen.“

„Ja, die Auffrischer sind der letzte Wurmscheiß.“ Der Oeonae spuckt zur Seite. „Die helfen ein paar Monate, aber dann musst du sie wieder kaufen.“

„Ja. Aber wenigstens sind sie billig. Was ist mit dir?“

„Kein so edler Grund“, sagt Oeonae. „Ich habe eben geheiratet und wir haben schon einen Wurf. Wir müssen genug fürs Essen verdienen, weißt du? Mit den paar Krümeln, die man hier verdient, ist das nicht machbar.“

„Gehört sie auch zur kämpfenden Klasse?“

„Ja. Wir haben entschieden, dass wir besser nicht im gleichen Team sein sollten. Dadurch würde nur noch einer von uns für den Wurf da sein. Die kleinen Schleimbälle sind jetzt bei unseren Eltern. Hoffentlich verdienen wir genug, damit sie zu uns kommen können, bevor sie die Larvenstufe hinter sich gebracht haben.“

Bei dieser Vorstellung schüttle ich mich in Gedanken und höre deshalb nicht mehr zu. Sie sprechen bereits mit der nächsten Person in der Schlange, doch ich beschließe, dass selbst meine Neugier nicht endlos ist. Ich bin unvoreingenommen und respektiere unsere neuen außerirdischen Brüder, aber es gibt doch Grenzen. Und daher ignoriere ich diese Diskussion, während ich mich auf den nächsten Schritt unserer Dungeonmission konzentriere.

 

***

 

Der Raum wackelt erneut und kommt dann knirschend zum Stehen. Der Eingang zuckt und fließt und wird größer, während die Naniten, die den Raum bilden, die Metallmauern zerfressen und sie durch größere explosionsgeschützte Türen ersetzt. Zu Beginn hat das seltsam gewirkt, aber inzwischen haben wir uns daran gewöhnt. Selbst wenn diese Tür deutlich größer als alle ist, die wir bisher gesehen haben.

„Also, Leute, bereitet eure Fernangriffe vor. Ladet eure Waffen auf, falls möglich, da ihr nur einen Schuss haben werdet. Dann wird der Junge hier den Rest erledigen“, sagt Ali.

„Wirklich? Wir halten auch länger durch“, knurrt die Yerrick und hebt ihre Axt.

„Ihr habt das sehr gut gemacht. Aber es wäre sinnlos, jetzt zu riskieren, dass jemand stirbt“, sage ich und trete vor. „Bossmonster haben oft brutale Angriffe, die mit einem Schuss töten, also wäre es für euch besser, nur die Erfahrung zu erhalten. Außerdem teilt ihr euch seine Beute.“

„Wirklich?“, sagt Beelzebub. „Ich meine, die anderen haben erwähnt ...“

„Ja“, sage ich. Es wäre sinnlos, auf der Wahrheit zu bestehen. Es ist besser, wenn sie es selbst erleben.

Die Gruppe bereitet sich vor, während ich mich den gepanzerten Türen zuwende. Sie gleiten auf und enthüllen ein Robotermonster, das man als die missglückte Kreuzung eines Müllautos und eines Mechs beschreiben müsste. Sobald das Monster erscheint, wird es von zahlreichen Angriffen getroffen, von Strahlengewehren bis zu Zaubersprüchen. Beelzebub verschwindet und taucht dann in einer Rauchwolke direkt über dem Monster auf, worauf seine Dolche sich tief in den Boss bohren. Der Boss leuchtet auf, elektrifiziert seinen Körper und versetzt Beelzebub in Zuckungen, bis dessen Gesundheit rapide absinkt.

„Neiiin!“, schreit der freundliche Gnom, als er sieht, wie Beelzebub fällt.

Ein Versetzungsschritt bringt mich zum Boss, wo ich den fallenden Körper auffange und werfe. Leider bin ich dadurch dem Boss viel zu nah. Elektrizität springt auf mich über, durchströmt meinen Körper und lässt meine Muskeln zucken.

Aber der Boss weiß nicht, dass ich einen extrem hohen Widerstand gegen Blitze habe. Es ist also lästig, aber nicht gefährlich. Wenigstens noch nicht. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen, als ich mein Schwert beschwöre und es in den Kopf des Monsters ramme, wobei es die gepanzerte Haut mühelos durchschneidet. Der Boss wirft sich von Seite zu Seite, um mich loszuwerden, aber es ist zu spät. Ich aktiviere einen Klingenhieb nach dem anderen, während mein Schwert in ihm steckt. Meine andere Hand hält sich irgendwo fest, um mein Gleichgewicht zu bewahren.

Der gesamte Kampf ist nach maximal einer halben Minute vorbei. Klingenhiebe zerstören sein Inneres und schalten den Strom ab, so dass der Boss-Mech fällt und seine Lichter erlöschen. Einen Moment später habe ich seine Beute, während alle anderen sich sammeln und über den idiotischen Teufel meckern, der den anderen die Erfahrung stiehlt. Die Tatsache, dass Beelzebub mehr Schaden gewirkt hat als die übrigen Nahkämpfer, bedeutet, dass er einen Großteil der Erfahrung erhält. Vor allem, weil er sein Leben riskiert hat.

„Das hätte besser laufen können“, sage ich.

„Wie geht‘s dir?“, fragt Ali, der zu mir schwebt.

„Nur müde“, antworte ich und winke ab, damit Ali sich keine Sorgen macht.

Es gibt nicht viel zu erzählen. Es war dumm von Beelzebub, dieses Risiko einzugehen, aber das System belohnt solch ein Verhalten. Vermutlich wird er das also erneut tun. Aber früher oder später wird er dabei umkommen. Manchmal frage ich mich, wer das verdammte System entwickelt hat. Idiotische, saudumme und nicht erklärbare Belohnungen und Vorteile.

„Also, Kinder, Zeit zu Gehen. Ihr könnt dem roten Teufel später die Hölle heiß machen“, ruft Ali und winkt die Gruppe zum neu gebildeten Eingang.

Ich folge ihm, während das Bossmonster sich bereits in den Boden senkt. Diesmal können wir keine Bossleiche looten.

Während ich hinausgehe, strecke ich mich und bereite mich darauf vor, das alles zu wiederholen.