B:sein Butler sie zum Trocknen zwischen zwei Matratzen legte

Die Modegeschichte ist reich an Legenden. Zu den schönsten gehört die Erfindung der Bügelfalte in den Hosen durch den englischen König Edward VII. (1841–1910). Demnach wurde sein Beinkleid bei einem Pferdederby nass. Um sie zu trocknen, legte sein Butler – andere sprechen von seinem Schneider – die Hose zwischen zwei Matratzen. Es können auch zwei Bretter gewesen sein. Wie auch immer: Angeblich gefielen dem König die dadurch entstandenen Falten so sehr, dass er in der Hose zur Siegerehrung erschien. Seitdem gilt er als Urheber der Bügelfalte.

Ganz sicher ist man sich bei dieser Geschichte jedoch nicht. Denn je nach Quelle ereignete sich der Vorfall entweder im Jahr 1909 oder bereits 1896, als Edward noch gar nicht König, sondern »nur« Prince of Wales war. Wie auch immer: Die Bügelfalte dürfte es bereits ein paar Jahre länger geben. Denn erste Ansätze sind schon in Modezeitungen ab etwa 1893 erkennbar, allerdings nur von den Knien abwärts. Dieser Modegag gefiel jedoch nicht allen. Ausgerechnet das Schneiderhandwerk verwehrte sich gegen den sogenannten »Bügelbruch«, wie die Bügelfalte anfangs hieß, und bezeichnete ihn als Korrekturtrick einer schlechten Passform.