C:Er hatte ein Seil dabei, um sich im Brandfall abseilen zu können.
»Das hässliche Entlein«, »Des Kaisers neue Kleider« und »Die Prinzessin auf der Erbse« – das sind die wohl drei berühmtesten Märchen des großen dänischen Erzählers Hans Christian Andersen. Zu ihnen ließ er sich von seinen rund 30 Reisen inspirieren, denn der Dichter war sein Leben lang unterwegs. Geboren im Jahr 1805 im Armenviertel der Stadt Odense, kam er nach Italien und Spanien, ins Osmanische Reich und nach England. Dort wohnte er unter anderem eine Zeit lang bei seinem berühmten Kollegen Charles Dickens. In welchem Stockwerk, ist allerdings nicht bekannt.
Denn Andersen hatte – neben manch anderen – auch diese eigentümliche Marotte: Stets trug er in seinem Reisegepäck ein dickes, neun Meter langes Seil mit sich herum. Bedenkt man, wie beschwerlich Reisen im 19. Jahrhundert war, ein scheinbar überflüssiges Utensil. Doch war es für den Fall bestimmt, dass die Herberge des vermutlich zwanghaften Genies einmal brennen könnte. Gebraucht hat er dieses zum Abseilen bestimmte dicke Tau dem Vernehmen nach zum Glück nie. Noch heute kann man es im Hans-Christian Andersen-Museum in seiner Heimatstadt besichtigen.