A:konnte seine Füße selbst gratis röntgen
Gesund war das nicht – weder für die Schuhkäufer noch vor allem für das Verkaufspersonal, das den ganzen Tag mit den Apparaten zu tun hatte: Von 1920 an bis in die späten 1960er-Jahre gab es in vielen Schuhfachgeschäften in Deutschland ein Röntgengerät, das sogenannte Pedoskop oder auch Fluoroskop. Um herauszufinden, ob ein Schuh richtig saß, steckte der Kunde seine Füße in diesen hölzernen Kasten, und durch drei Öffnungen konnten die Knochen besichtigt werden: Hatten die Füße schön Platz, oder hielt der Betreffende doch vielleicht die Zehen krumm? Eine fluoreszierende Scheibe im Inneren des Kastens sorgte für den guten Durchblick.
Vor allem für Kinder war das Pedoskop die Attraktion. Und auch Eltern mit geringem Einkommen waren glücklich über die technische Möglichkeit. So konnten sie sicher sein, dass die neu angeschafften Schuhe für den Nachwuchs nicht schon bald zu klein sein würden. In Deutschland wurden die Pedoskope erst mit der Röntgenverordnung von 1973 offiziell verboten. Dabei war die Gefahr durch Röntgenstrahlen schon Jahrzehnte vorher bekannt.