C:Schwerkraft verhindert den Wassertransport

Mammutbäume gehören zu den höchsten Bäumen der Welt. So manch einer erstarrt vor Ehrfurcht vor den majestätischen Giganten, die scheinbar endlos in den Himmel wachsen. Dabei können sie in ihrem steten Konkurrenzkampf um die wertvolle Ressource Licht wahre Spitzenleistungen erreichen. Als höchster Baum der Welt gilt momentan der Küstenmammutbaum »Hyperion«, der passenderweise nach einem Titan aus der griechischen Mythologie benannt wurde. Er ist im Redwood-Nationalpark in Kalifornien beheimatet und reicht mit einer Wuchshöhe von fast 116 Metern schon sehr nahe an die Grenze heran, die Wissenschaftler in ihrer biologischen Studie »The limits to tree height« als die maximale Höhe von Bäumen berechnet haben. Danach kann kein Baum höher wachsen als 130 Meter.

Der Grund: Die Schwerkraft und die Widerstände in den feinen Wasserleitungen – den sogenannten Kapillarkanälen – verhindern, dass der Baum ab dieser Höhe ausreichend Wasser und Nährstoffe erhält, selbst wenn im Wurzelbereich eine adäquate Versorgung gewährleistet ist. Die Transpiration, also der Sog der Verdunstung, der über die Blätter oder Nadeln in der Baumkrone generiert wird, reicht dann nicht mehr aus, um das Wasser aus der Wurzel nach oben zu befördern. Schade eigentlich, aber ein paar Meter sind für »Hyperion« immerhin noch drin.