B:Verankerungsmechanismus von Zecken

Zecken zählen zu den Parasiten und sind für uns Menschen ebenso lästig wie etwa Läuse oder Stechmücken. Außerdem gelten sie als Überträger von Krankheiten. Doch in mancherlei Hinsicht stellen diese Spinnentiere für die Forschung auch ein Geheimnis dar – vieles, was sie betrifft, ist noch nicht bekannt. Erwiesen ist hingegen, dass Zecken sich fest in der Haut ihrer Opfer verankern, um so für mehrere Tage Blut saugen zu können. Dabei stechen die Tiere durch eine hautähnliche Membran, wobei eine Art Klebstoff abgesondert und ausgehärtet wird.

Forscher der MedUni Wien und der Technischen Universität Wien sind nun auf die Idee gekommen, an rund 300 Zecken diesen »Zecken-Zement« zu erforschen. Sie hoffen, diese Substanz chemisch nachbauen zu können mit dem Ziel, einen biologischen Klebstoff für menschliches Gewebe zu erzeugen. Mit ihm sollen beispielsweise Sehnen und Bänder metallfrei am Knochen verankert werden können. Die derzeit verwendeten Gewebekleber in der Chirurgie, die etwa bei schweren Hautverletzungen oder Leberrissen verwendet werden, sind teilweise toxisch, andere Klebstoffe wiederum zu schwach. Biologische Alternativen wären deshalb optimal.