A:Pilzen
Viele unserer Kleidungsstücke bestehen aus Kunstfasern. Die lassen sich nur schwer zersetzen oder recyceln. Doch längst tüfteln Forscher an Alternativen – etwa an Kleidern aus Pilzen. Bereits 2009 kam der Design-Student Maurizio Motalti, wenn auch eher aus Zufall, auf die Idee, Klamotten auf diese Weise herzustellen. Denn für seine Abschlussarbeit beschäftigte er sich eigentlich mit dem Tod. Als ihm klar wurde, dass Pilze bei der Zersetzung eine wesentliche Rolle spielen, begann er, an der Universität im niederländischen Utrecht mit Pilzen zu experimentieren.
Und Motalti fand heraus: Je nach Grundlage bilden Pilze Texturen, die sich wie Leder, Holz oder eben auch Stoff anfühlen. Mittlerweile wurde als Prototyp ein eng anliegendes Minikleid aus den Wurzeln von Pilzen, sogenannten Pilzmycelien, geschneidert. Das naturweiße Stück ist aus Hunderten kleiner runder Textilkreise zusammengesetzt, die sich überlappen. Das Kleid fühlt sich ähnlich an wie Latex. Das feine Geflecht aus Pilzfasern, die vorher erhitzt wurden und somit nicht weiterwachsen, lässt sich allerdings nicht waschen. Das rein pflanzliche Kleidungsstück wird einmal getragen und dann weggeworfen. Aber kein Problem: Es ist zu hundert Prozent recyclebar.