B:weil er schneller verdaut wird

Die Vergärung durch Milchsäurebakterien, auch Fermentation genannt, ist ein effektives Konservierungsverfahren für Lebensmittel. Diese Bakterien lassen in Sauermilchprodukten wie Joghurt oder Kefir, Sauerteig, Sauerkraut und Rohwurst Milchsäure entstehen. Dabei wird Milchzucker (Lactose) in Milchsäure (Lactat) abgebaut. Einige chemische Verbindungen kommen in zwei verschiedenen Formen vor. Und so gibt es auch links- und rechtsdrehende Milchsäure. Die Bezeichnung rührt daher, dass sich bei der Bestrahlung der Milchsäure mit polarisiertem Licht der Lichtstrahl entweder nach links oder nach rechts dreht. Rechtsdrehende Milchsäure wird mit L(+), linksdrehende Milchsäure mit D(−) gekennzeichnet.

Früher stand linksdrehende Milchsäure im Verdacht, vom Körper schlechter verwertet zu werden. Doch dies wurde inzwischen widerlegt. Die Verdauung geschieht lediglich langsamer. Denn unser Körper bildet fast ausschließlich rechtsdrehende Milchsäure. Während wir für sie ein spezifisches Enzym besitzen, das für einen raschen Abbau sorgt, funktioniert das bei linksdrehender Milchsäure eben etwas langsamer. Allerdings gilt: Säuglinge sollten in den ersten zwölf Lebensmonaten keine linksdrehende Milchsäure mit der Nahrung aufnehmen. Ihr noch nicht ganz ausgereifter Darm ist mit dem Abbau überfordert.