C:Waschmaschine für Bücher

Viele kostbare historische Dokumente, die in Archiven und Bibliotheken lagern, sind von schleichendem Verfall bedroht. Europaweit handelt es sich schätzungsweise um etwa 15000 Kilometer an Schriftstücken! Mikroorganismen und Schimmel, Tintenfraß und die Übersäuerung des Papiers könnten ihr Aus bedeuten. 2017 haben nun Forscher aus Graz und Krems eine neue Methode vorgestellt, mit der sie historische Bücher retten können.

Das Problem: Zwischen 1800 und 1950 wurde Papier unter Einsatz von Alaun, einem Doppelsalz, hergestellt. Aufgrund der Übersäuerung zerfällt die chemische Verbindung des sogenannten Holzschliffpapiers. als Zwischenprodukt entsteht Schwefelsäure, die wiederum die Zellulose zerstört.

Dieser Verfall kann durch die österreichische Erfindung gestoppt werden. Die »Bücherwaschmaschine« ist nämlich in der Lage, die bibliophilen Kostbarkeiten zu entsäuern. Dabei können in einem großen Stahlzylinder bis zu 150 Bücher gleichzeitig behandelt werden. Man verwendet dazu spezielle Nanopartikel in einem Lösungsmittel mit sehr niedrigem Siedepunkt und minimaler Oberflächenspannung. Der Vorgang dauert lediglich 30 Minuten plus dreistündiger Trockenzeit.