C:Hartriegel beim Ausscheiden seiner Pollen
Er ist nur rund zehn bis 20 Zentimeter hoch und wird als Bodendecker gepflanzt: der Kanadische Hartriegel. Seine Blüten fallen eigentlich nur auf, weil sie von vier weißen Hoch- oder auch Deckblättern umgeben sind. Doch sie haben es in sich. Wenn sie nämlich reif sind, dann gibt es eine Explosion. US-amerikanische Forscher haben das Ganze mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gefilmt und festgestellt: Innerhalb von 0,5 Millisekunden öffnen sich die kleinen Blüten, und darunter schießen, getrieben vom Druck des Zellsaftes gegen die Zellwände, die Staubblätter mit den Staubbeuteln hervor – mit einer Geschwindigkeit von 3,1 Meter pro Sekunde.
Damit fliegen die Pollenkörner, die sehr leicht sind und gegen den Luftwiderstand zu kämpfen haben, 800-mal schneller als eine Rakete, die ins All schießt. Sie schaffen es auf diese Weise immerhin 2,5 Zentimeter hoch – zehnmal höher, als die Blüten selbst sind. So kann der Wind die Körner gut davontragen, und für die weitere Ausbreitung dieser energischen Pflanze ist gesorgt.