C:täuschend echte Nussdepots anlegen, die aber alle leer sind

Im Winter hungern tut keiner gern, auch Tiere nicht. Für manche Arten hat die Natur deshalb den gnädigen Winterschlaf vorgesehen. Nicht so freilich für Grauhörnchen, die aus Nordamerika stammenden Verwandten der hiesigen Eichhörnchen. Sie müssen deshalb große Futtervorräte für den Winter anlegen und sogar für jeden Leckerbissen ein eigenes Loch graben. Dabei soll ihnen natürlich niemand auf die Schliche kommen und das frische Depot leer räubern, sobald sie ihm den Rücken zudrehen.

Um ihre Konkurrenten zu täuschen, tun Grauhörnchen, die sich beobachtet fühlen, deshalb bei manchen Löchern nur so, als ob sie etwas hineinschieben würden. Sie bedecken diese leeren Depots sogar mit Erde und Blättern. Normalerweise täuschen die Nager auf diese Weise nur Artgenossen. Doch nachdem Studierende der Wilkes-Universität in Philadelphia die Futterdepots der Grauhörnchen zu Forschungszwecken geplündert hatten, begannen die Tiere mit ihren Manövern verstärkt auch dann, wenn Menschen in der Nähe waren. Allerdings ist unklar, ob sie die Menschen wirklich als Futterdiebe erkennen können.