B:bekommt Essstäbchen serviert

Sie sind der Inbegriff für Frankreich: die Baguettes – das Stangenweißbrot, das ein richtiger Franzose unter dem Arm durch Paris tragen muss, die Baskenmütze auf dem Kopf, die Zigarette im Mundwinkel, und im Hintergrund erhebt sich der Eiffelturm. Wer aber in Frankreich in einem asiatischen Restaurant »baguettes« bestellt, kann eine Überraschung erleben. Der Kellner stellt dann nicht etwa Weißbrot auf den Tisch, sondern – Stäbchen!

Essstäbchen heißen in unserem westlichen Nachbarland nämlich ebenfalls »baguettes«. Und auch der Dirigierstab und der Trommelschlegel werden so genannt – nur läuft man in Restaurants keine Gefahr, dass der Kellner mit solchem musikalischen Zubehör anrückt. Übrigens ist nicht gesichert, dass das Baguette wirklich in Frankreich erschaffen wurde. Eine Überlieferung besagt, dass es Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien kreiert wurde. Eine andere, dass der Schöpfer der Pariser Metro das Brot erfunden habe: Weil sich die Bauarbeiter ständig stritten, sollten sie ein Brot bekommen, das sich leicht brechen ließ – somit hatten sie keinen Grund mehr, ihre Messer zur Arbeit mitzubringen.