C:sind 20-mal häufiger von einer Rotgrünblindheit betroffen

Bei der sogenannten Rotgrünblindheit, der ausgeprägtesten Form einer Rotgrünschwäche, kann der Betroffene die entsprechenden Farben nicht mehr korrekt wahrnehmen. Das Auge misst einen falschen Rot-Grün-Wert. Der Grund ist ein genetischer Defekt: Kaputte Farbrezeptoren leiten einen falschen Farbwert an das Gehirn weiter. Diese Rezeptoren liegen auf dem X-Chromosom. Während Frauen aber zwei X-Chromosomen haben, tragen Männer ein X- und ein Y-Chromosom in sich. Die Chance, dass wenigstens eine intakte Bauanleitung auf einem dieser beiden X-Chromosomen gespeichert ist, ist bei Frauen relativ groß. Sie können eine Art Sicherheitskopie anlegen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass beide X-Chromosomen das fehlerhafte Gen haben, ist eher gering.

Männer hingegen, die nur ein X-Chromosom besitzen, können diesen Sehfehler nicht ausgleichen. Um im Bild zu bleiben: Ein Systemfehler führt bei ihnen gleich zum Totalausfall. Farbenblindheit wird auch Daltonismus genannt und ist grundsätzlich angeboren. Namensgeber war der englische Physiker John Dalton (1766–1844). Leider gibt es bisher keine Therapie dagegen. Die Betroffenen – etwa neun Prozent aller Männer und unter einem Prozent der Frauen – müssen ihr Leben lang mit diesem Defizit leben.