A:sie nur etwas mehr als 50 Prozent Jungrindfleisch enthalten muss

Ob auf einem Frühstücksbrötchen oder auf einer Brotzeit am Abend: Kalbsleberwurst ist eine beliebte Streichwurst mit angenehmem Geschmack. Allein: Ihr Name führt Verbraucher in die Irre. Denn der Name leitet sich vom verwendeten Kalbfleisch und nicht von der (hochwertigeren) Kalbsleber ab. Fast die Hälfte der Wurst besteht zudem aus Schweinefleisch. Was die Leber betrifft, enthält sie ebenfalls mehr Schweine- als Kalbsleber. Damit diese Wurst überhaupt Kalbsleberwurst heißen darf, genügt nach den aktuellen »Leitsätzen für Fleisch- und Fleischerzeugnisse« ein Kalbsleberanteil von zehn Prozent. Wörtlich heißt es in den Leitsätzen weiter: »Wird … »Kalb-« in der Bezeichnung des Lebensmittels in direkter Verbindung mit Leber genannt (zum Beispiel … Kalbsleberwurst …), so stammt der Leberanteil zu mehr als 50 Prozent vom Kalb/Jungrind …«

Wird ein Teil der Kalbsleber durch Kalbfleisch ersetzt, lautet die korrekte Bezeichnung Kalbfleischleberwurst. Übrigens: Enthielte die Wurst mehr Kalbsleber, würden Metzger wohl kaum den breiten Kundengeschmack treffen, denn sie hat einen bitteren Geschmack. Und da sich Kalbsleber in Reinform sehr gut verkauft, ist sie vielen Metzgern zum Verwursten auch einfach zu schade.