B:fiel 2011 ein ganzer Tag weg
Als die rund 190000 Bürger des pazifischen Inselstaates Samoa am Abend des 29. Dezember 2011 ins Bett gingen, war es Donnerstag. Als sie am anderen Morgen wieder aufstanden, zeigte der Kalender den 31. Dezember an, und es war Samstag. Den Freitag, 30. Dezember, hatte man schlicht aus dem Kalender gestrichen. Der Grund: Seit 1892 war die auf halber Strecke zwischen Neuseeland und Hawaii gelegene Insel durch die politische Einflussnahme der USA der östlichen Seite der Datumsgrenze zugeordnet. Damit zählte es zu den Staaten, in denen als Letztes die Sonne aufgeht. Ganz im Gegensatz zu seinen wichtigen Handelspartnern Neuseeland und Australien, aber auch zu den benachbarten Tonga-Inseln, die gerade einmal rund 900 Kilometer entfernt liegen.
Für Samoas Regierungschef Tuilaepa Sailele Malielegaoi ein Unding. In einem Interview erklärte er: »Mit der jetzigen Zeit verlieren wir zwei Arbeitstage pro Woche. Wenn hier Freitag ist, ist in Neuseeland Samstag. Und wenn wir sonntags in der Kirche sind, haben sie in Sydney oder Brisbane schon die neue Woche angefangen.« Mal ganz abgesehen davon, dass seine Landsleute bislang diejenigen gewesen seien, die weltweit den letzten Sonnenuntergang des Jahres erlebten, nun aber zu denen gehörten, die den ersten Sonnenaufgang erleben dürfen.