A ls Hilmar ihm zum ersten Mal in den Arm gelegt wurde, zitterte Tommy vor Stolz. Er hatte sich einen Bruder oder eine Schwester gewünscht, solange er denken konnte. Er kannte sonst keine Einzelkinder, was ihn unfreiwillig zu einem Außenseiter machte, und als er im Alter von acht Jahren erfuhr, dass er endlich einen Bruder bekommen würde, brach er in Tränen aus. »Das ist die größte Begebenheit meines Lebens«, sagte er ernst und merkte nicht, wie sich der Vater lächelnd abwandte und seine Großmutter halb ironisch und halb stolz murmelte: »In welchem Buch hat er denn die Formulierung aufgeschnappt?«

Tommy war bei der Schwangerschaft seiner Mutter mit ganzem Herzen dabei. Neun Monate erwiesen sich als eine unglaublich lange Zeit. Er las Bücher über Babys im Mutterleib, war immer genau im Bilde über Größe und Entwicklungsstadium des Embryos. Fasziniert betrachtete er Ultraschallaufnahmen des Ungeborenen. Der Mutterkuchen, die Nabelschnur, das seltsame Wesen, das immer mehr einem Menschen glich und immer weniger Platz hatte. Außerdem las er mit großen Augen Texte über den Geburtsverlauf und was dabei alles schiefgehen konnte.

Hilmar war klein und niedlich, Tommys Hände wirkten riesig neben dem winzigen Gesicht, seine Finger knubbelig und hässlich, mit Trauerrändern unter den Nägeln. Tommy dachte sich, seine Eltern müssten ihn abstoßend finden. Im Vergleich zu diesem überirdischen, zarten Wesen war er schmutzig, zerzaust und rau. Er begann sich die Hände zu schrubben und die Haare zu kämmen, aber das Gefühl gab sich erst wieder, als die Mutter ihn eines Abends wortlos auf ihren Schoß zog und lange und fest umarmte.

Außerdem bewies Hilmar schon nach wenigen Tagen, dass er keineswegs von einem anderen Planeten stammte, sondern überaus irdisch war. Seine Windeln stanken nach Schwefel, er pinkelte quer über den Wickeltisch, und sein kleiner Körper brachte ein so lautes Brüllen hervor, dass der Platåberg wackelte. Doch weder sein Geschrei noch die Windeln oder die Furcht davor, dass ihn die Eltern nicht mehr mochten, konnte Tommy davon abbringen, den kleinen Bruder zu mögen. Denn Tommy fand Hilmar ja auch liebenswert, und er erhob sofort eine Art Besitzanspruch auf den Kleinen. Die winzigen Finger, die kaum sichtbaren Wimpern, der Flaum in seinem Nacken und auf dem fast völlig kahlen Babykopf mit dieser unheimlichen Fontanelle, die man die ganze Zeit vor Stößen bewahren musste. Und dass alle erzählten, wie ähnlich sie sich seien. Mein Bruder, dachte Tommy oft, du bist wie ich. Doch dass sie sich ähnlich waren, machte die Liebe zu seinem Bruder nicht einfacher, sondern eher lästig, schmutzig, zwiespältig.

Einmal, Hilmar war ungefähr drei Jahre alt, saß Tommy im Wohnzimmer und wartete auf seine Mutter. Es war die Polarnacht, und sie sollte ihm etwas vorlesen, sie las Tommy fast jeden Abend vor, wenn Hilmar eingeschlafen war, denn im Winter hatten sie so viel Zeit. Es war ihre Stunde, Tommys und Mamas, auf dem Sofa, ungestört. Aber an diesem Abend kam sie nicht. Erst fand Tommy es nicht schlimm. Er las ein abgegriffenes Donald-Duck-Heft, blätterte vorsichtig um, damit die Seiten nicht rissen.

»Mama«, rief er. »Kommst du?«

Keine Antwort.

»Mama!«

Irgendwann stand er vom Sofa auf und ging in den Flur.

Die Tür zu Hilmars Zimmer war angelehnt, der schwache Schein der Nachttischlampe drang heraus.

Er schob die Tür auf, und da sah er sie. Sie schliefen beide, dicht beieinander. Die Mutter auf der Seite, das Gesicht nach unten gewandt, Hilmars Kopf zugekehrt, als hätte sie so lange mit ihm gekuschelt, bis sie eingeschlafen war.

Tommy stieß die Tür auf und marschierte ins Zimmer.

»Mama!«

Erst stupste er sie an, dann schüttelte er sie, so fest er konnte.

»MAMA

Die Mutter wurde abrupt wach. Sie setzte sich auf, starrte ihn an, erst verwirrt, dann wütend.

»Tommy, pssst!«, zischte sie durch geschlossene Lippen.

Doch es war zu spät, Hilmar wand den kleinen, weichen Körper, öffnete seine Kulleraugen, die alle, auch Tommy, so »niedlich« fanden, und heulte los.

»Tommy!«, schrie die Mutter, jetzt zischte sie nicht mehr.

Und mit einem Mal sah er, wie verzweifelt und wütend und erschöpft sie war, mit dunklen Ringen unter den Augen und so blass wie nur nach Monaten ohne Sonne.

Tommy wusste, wie mühsam es immer für sie war, Hilmar zum Einschlafen zu bringen.

Er wusste, dass der kleine Bruder nachts schrie. Er wusste, dass die viele Dunkelheit Hilmar verwirrte, und in letzter Zeit war es schlimmer geworden, was Tommy auch daran merkte, dass seine Mutter abends, wenn sie ihm vorlas, nur noch ein Kapitel schaffte und nicht mehrere, so wie früher.

Und an diesem Abend wurde gar nichts daraus, sie blieb dort im Zimmer, ging auf und ab, versuchte, Hilmar in den Schlaf zu wiegen, bis es irgendwann zu spät war.

Blödes Balg, dachte Tommy und wünschte sich gleichzeitig, er könnte den Kleinen so herumtragen und seine Nase in die weiche Babywange stupsen.

Hau ab, du Hosenscheißer, schrie er jedes Mal, wenn Hilmar an seine Tür kam.

Mit der Zeit brauchte er es nicht mehr zu sagen, Hilmar machte einen Bogen um das Zimmer des Bruders, als würde der bloße Anblick ihn abstoßen.

Als Hilmar anfing, sprechen zu lernen, war einer seiner ersten Sätze: Hau ab. Er stand vor Tommys Zimmer und spähte hinein, und obwohl Tommy gar nicht da war, schüttelte Hilmar den Kopf und sagte leise vor sich hin: Hau ab. Und dann stapfte er mit seinem wackelnden Windelpopo davon.

Hilmar liebte Gurken und hasste Tomaten. Er hatte Tommy einmal erklärt, ihr flüssiges Inneres sei eklig, und die Kerne, igitt! Wenn die Tomate nur aus dem Fruchtfleisch drumherum bestünde, würde er dieses Gemüse essen. Die Tomate ist eine Beere, sagte Tommy, was, fragte Hilmar, ja, sagte Tommy, kein Gemüse, sondern eine Beere. Manchmal schabte die Großmutter, die nur ja kein einziges Gramm der wertvollen Nahrungsmittel aus dem Gewächshaus vergeuden wollte, die Kerne für Hilmar heraus, aß sie selbst und schnitt dann das Fruchtfleisch in kleine Stückchen. Tommy lachte seinen Bruder deswegen aus. Als Hilmar älter wurde, versuchte er, die ganze Tomate zu essen. Mit zusammengekniffenen Augen schluckte er alles auf einmal hinunter, so schnell er konnte, während er den Bruder standhaft im Blick behielt. Sah Tommy, wie toll er das machte? Ja, er sah es, sagte aber nichts.

Später hoffte Tommy, Hilmar würde sich an nichts davon erinnern. Obwohl er aus den Psychologiebüchern in der Bibliothek erfuhr, dass schlimme Erlebnisse in der Kinderseele so tiefe Spuren hinterließen wie ein Erdrutsch an einem Hang. In diesen Furchen würde jahrelang nichts mehr wachsen. Aber Tommy war ja nur sein Bruder. So schlimm konnte es doch wohl nicht sein, wenn bloß ein Bruder hinter den schlimmen Erlebnissen steckte?

Außerdem besaß Hilmar eine enorme innere Stärke. Er redete viel von der Mutter, und Tommy glaubte, dass er die von ihr vermittelte Geborgenheit weiterhin in sich trug. An Hilmar perlte alles ab wie die Regentropfen am gelben Südwester, den er oft trug. Wenn Tommy ihn ein seltenes Mal anschrie, legte Hilmar den Kopf schief und betrachtete seinen Teenagerbruder einfach nur, als würde er verstehen, dass die Hormone in ihm arbeiteten, und sicher sein, das wäre bald überstanden.

»Das ist die Pubertät«, hörte er Hilmar einmal zur Großmutter sagen. »Wird das schön, wenn sie eines Tages vorbei ist.«

In der Schule war der Bruder bedächtig, gesprächig und fröhlich. Hilmar ist beliebt, dachte Tommy und spürte einen Anflug von Neid. Und dann schämte er sich, denn Hilmar war nicht nur beliebt, sondern auch nett zu allen.

Tommy hat Hilmars Lachen immer noch in den Ohren, ausgedehnt und glucksend. Er erinnert sich an Hilmar in seinem Südwester, an einem Regentag. Sie waren auf dem Weg zur Schule gewesen, und Hilmar war stehen geblieben, weil Tommy ihm einen Witz erzählt hatte. Die Pointe hat er längst vergessen, aber er erinnert sich an Hilmars Lachen und wie mehrere Fußgänger, die gerade vorbeikamen, stehen bleiben und mitlachen mussten. Das Lachen war eine Sonne im Licht unter dem gelben Südwester.

Das Lachen hallt in Tommy wider.

Tommy schaut auf. Er weiß nicht, wie lange er so vor dem Funkgerät gesessen hat, aber es kommt ihm so vor, als wäre es dunkler geworden. Er läuft hinaus, blickt aufs Meer. Nebel zieht von der See herein, das Schiff ist weg.

Dann geht er zurück und setzt sich wieder. Noch einmal greift er zum Mikrofon, drückt den Knopf, versucht, ruhig zu atmen.

»Mayday, mayday«, sagt er. »Kann mich jemand hören?«

Kein Schiff darf einen Notruf ignorieren, hat er gelesen, alle dort draußen sind verpflichtet, darauf zu antworten. So war es jedenfalls in alten Tagen. Er weiß, dass nur Taos Fahrzeug in diesen Fahrwassern unterwegs ist, das einzige Schiff seit fünfzig Jahren in diesen Meeresbreiten.

»Mayday, mayday, mayday. Mein Name ist Tommy Mignotte, und ich wurde allein auf Spitzbergen zurückgelassen. Meine Position ist …« Er steht auf und prüft die Koordinaten, die in halb verwischter Schrift an der Wand stehen. »78 Grad Nord, 15 Grad Ost. Mayday, mayday, mayday.«

Er hört nicht auf, sagt dieselben Wörter wieder und wieder.

Mayday, mayday, mayday.

Tommy Mignotte.

Allein auf Spitzbergen.

Und endlich hört er ein Knistern.

78 Grad Nord, 15 Grad Ost.

Und dann ein Klicken.

Mayday, mayday, mayday.

»Tommy! Wir hören dich.«

Er stützt sich schwer auf das Pult, ihm ist schwindelig, dann sinkt er auf den Stuhl, während die Erleichterung seinen Körper erfasst.

Er ringt nach Worten. »Tao, könnt ihr mich hören, seid ihr da?«

»Wir hören dich gut«, sagt sie, freundlich wie immer. Immer freundlich, selbst jetzt, da sie seine Brüder mitgenommen hat. »Wir hören dich klar und deutlich. Ich hoffe, du versuchst nicht schon länger, mit uns Kontakt aufzunehmen? Wir haben gerade erst den Funk eingeschaltet.«

Er richtet sich auf, hat seine Stimme wieder unter Kontrolle. »Ich war im Bjørndalen, als ich das Schiff gesehen habe«, sagt er. »Ich hätte nicht gedacht, dass ihr einfach losfahrt. Tao, ihr müsst umkehren. Jetzt sofort. Henry, Hilmar und Runa gehören hierher, nach Spitzbergen, ihr könnt sie nicht einfach mitnehmen.«

»Ist Rakel bei dir, Tommy? Kann ich auch mit Rakel sprechen?«

Sein Herz klopft schneller. »Tao, du musst der Kapitänin sagen, dass sie das Schiff sofort wenden soll!«

Einen Moment lang wird es still.

Er umklammert das Funkgerät und beugt sich zum Lautsprecher hinab, als könnte er so etwas vom Gespräch am anderen Ende der Leitung mitbekommen.

Dann ist Tao wieder da. »Tommy, hör mir mal zu. Die Kapitänin und ich haben miteinander geredet. Mei-Ling sitzt hier neben mir. Und Tommy, sie sagt zwar, dass es nicht geht. Es tut mir wirklich leid. Es ist zu spät, um kehrtzumachen.«

»Was?«

»Die Tage sind kalt, die Nächte noch schlimmer. Auch wenn der Nordpol den ganzen Sommer über schwarz geblieben ist, laufen wir Gefahr, dass er jetzt zufriert. Wir fürchten das Treibeis im Meer, Tommy. Das Segelschiff ist nicht für schwere Kollisionen gebaut.«

»So früh im Jahr gibt es doch noch kein Treibeis. Und ihr wollt doch Richtung Süden? Hör mal, ihr habt genügend Zeit, um zu wenden.«

Er hört eine leise, aufgeregte Diskussion am anderen Ende, versteht aber nichts. Dann ist sie wieder da.

»Hör zu, Tommy, es tut uns leid. Aber unsere Abreise hat sich ohnehin schon um mehrere Tage verzögert, weil wir auf Rakel und dich warten mussten, das weißt du ja. Und es ist nicht die Barentssee, die Mei-Ling Sorge bereitet. Es ist die ganze Reise durch das ehemalige Russland und Kasachstan, wir haben fast einen Monat für die Fahrt hierher gebraucht, mit den Gebirgsregionen ist nicht zu spaßen. Wir müssen nach Hause gelangen, ehe dort die Stürme aufkommen.«

»Aber was ist mit Henry und …«

»Henry, Hilmar und Runa geht es bei uns an Bord gut. Wir werden uns gut um sie kümmern.«

Tommy ist aufgestanden, will das Kabel zerreißen, das Funkgerät auf den Boden werfen, zwingt sich aber, mit ruhiger Stimme weiterzusprechen.

»Was machen sie gerade, wie geht es ihnen?«

»Sie sind ins Bett gegangen. Sie schlafen. Ich kann sie wecken, wenn du ihre Stimmen hören möchtest. Aber Henry hat lange gebraucht, bis er eingeschlafen war. Er braucht abends ja besonders viel Ruhe.«

Ihr Tonfall hat etwas Vertrauliches, als wäre sie eine Expertin, was seinen Bruder betrifft.

»So darfst du nicht über Henry sprechen.«

»Wie meinst du das?«

»Du weißt nichts über meine Brüder.«

»Tommy …«

»Was bildest du dir eigentlich ein? Einfach hierherkommen und drei Kinder entführen!«

»Was ich mir einbilde?« Sie redet jetzt leiser, gereizter. »Ihr habt uns doch gerufen. Uns den Saatguttresor versprochen. Wir sind um die halbe Welt gereist, um euch zu finden. Und dann seid ihr abgehauen, Rakel und du.«

»Wir sind nicht abgehauen, so war das nicht.«

»Ich stand mit drei Kindern da, aber ohne die Samen. Vier Tage sind vergangen, und es wurde jeden Tag kälter. Was hätte ich tun sollen?«

»Wir sind nicht abgehauen«, wiederholt er.

»Aber wo wart ihr dann die ganze Zeit, Tommy, was ist passiert?«

Ihre Stimme klingt jetzt wieder sanfter, voller falscher Fürsorglichkeit. Er antwortet nicht. Sie versteht es ohnehin nicht.

»Wart ihr die ganze Zeit bei SvalSat? Wir waren auch da oben, auf der Suche nach euch.«

»Nein«, antwortet er. »Wir waren in der näheren Umgebung. Vor allem im Bjørndalen. Oma hat dort eine alte Hütte.«

»Rakel und du?«

»Ja. Ja, Rakel und ich. Sie ist immer noch im Bjørndalen.«

»Aber warum seid ihr abgehauen?«

»Wir sind nicht abgehauen.«

Er hat das alles nicht genau durchdacht, weiß nicht, was er sagen soll, zermartert sich den Kopf, um eine gute Erklärung zu finden. Und glaubt schließlich, er hätte sie gefunden.

»Wir haben nach den Samen gesucht.«

»Ach?«, fragt Tao.

Er wünschte, er könnte sie sehen, weiß nicht, ob sich hinter ihrer knappen Antwort Interesse oder Misstrauen verbirgt.

»Tommy«, sagt sie leise. »Da du es mir noch nicht erzählt hast, nehme ich an, ihr habt sie nicht gefunden?«

Ist das alles, was es braucht? Wenn er sagt, was sie hören will, drehen sie dann um? Bekommt er Henry und Hilmar zurück?

Er setzt sich erneut, sein Körper lastet schwer auf dem Stuhl. »Kommt ihr dann wieder? Wenn …«, fragt er, »wenn wir die Samen gefunden haben, oder Spuren davon?«

Am anderen Ende wird es still. Sie räuspert sich leise. »Weißt du wirklich etwas über die Samen?«

Er hält seine freie Hand an den Kopf, presst die Finger so fest gegen den Schädel, dass es schmerzt.

»Tommy, sind die Samen unversehrt? Weißt du, wo sie sind?«

Ich bin der Faden, denkt er, der Faden, der alles zusammenhält.

Er muss sich nur zusammenreißen, wie er es immer schon getan hat.

Er richtet sich auf.

»Nein«, sagt er mit beißender Stimme. »Das habe ich nur so behauptet. Wir haben keine Spuren gefunden. Die Samen sind bestimmt längst zerstört.«

Er hört, wie sie frustriert seufzt, sie weiß nicht, ob sie ihm trauen kann.

Er hat jetzt die Oberhand, und wenn er nur seine Brüder zurückbekommt, können sie so weiterleben wie zuvor, sie vier, allein hier in Longyearbyen. Sie brauchen keine anderen Menschen.

Doch Tao redet weiter mit ihm, mit dieser milden, warmen Stimme. Sagt, dass sie gemeinsam eine Lösung finden werden, dass sie Rakel und ihm helfen wollen, so oder so würden sie es schaffen, ihnen zu helfen.

Nein. Zur Hölle mit ihr. Er hält das Mikrofon ganz dicht an den Mund, redet leise, aber deutlich. »Wir brauchen keine Hilfe. Du hast recht, es ist schon spät. Ich muss jetzt gehen. Ich muss vor Einbruch der Dunkelheit zurück nach Longyearbyen.«

»Wann bist du denn wieder da, mein Junge?«

»Ich bin nicht dein Junge.«

»Kannst du dich morgen wieder bei mir melden?«, fragt sie. »Morgen … um fünf?«

»Mal sehen«, sagt er.

»Tommy, ich bin hier«, sagt Tao. »Ich warte morgen auf dich.«