Bei Manfred Stauffer lernte ich, wie man ein Mistbeet einrichtet, um Setzlinge für wärmebedürftige Sommerpflanzen zu ziehen. Dazu gehören:
Für ein Mistbeet wird eine beliebig lange, je 1 Meter breite und tiefe Grube ausgeschachtet, am Boden mit einer dünen Laubschicht bedeckt und 70 Zentimeter hoch mit frischem Pferdemist gefüllt. Das Laub verhindert Wärmeverluste nach unten hin. Der Pferdemist wird zusätzlich mit frischer Jauche, Urin oder Gülle angefeuchtet. Manche Gärtner geben noch eine dünne Schicht Branntkalk (Ätzkalk) dazwischen, um den Gärprozess richtig anzuheizen. Dabei ist jedoch höchste Vorsicht vonnöten, denn dieser Kalk kann Verbrennungen auf der Haut verursachen und – wenn er in die Augen kommt – zur Erblindung führen! Dann wird der Mist gleichmäßig festgetreten, indem man systematisch darauf herumtrampelt. Über den festgetretenen Mist kommt eine Handbreit (etwa 15 Zentimeter) Torfmull oder Laub, um die giftigen Ammoniakdämpfe aufzufangen, die beim schnellen Verrottungsprozess entstehen und aufsteigen. Darüber füllt man zwei oder drei Handbreit tief gut gemischte Anzuchterde.
Wie beim Frühbeetkasten umschließt man das Mistbeet mit einem Bretterrahmen und deckt es mit alten Glasfenstern ab, die zur Südseite hin schräg abfallen. Die Sonne heizt von oben durchs Glas, während der Pferdemist den Boden von unten erwärmt. Der Mist erzeugt eine beständige Wärme, die bis zu sechs Wochen anhält.