Prolog
Coop
Ich habe das letzte Paar Socken in meinen Koffer gestopft und ihn zugemacht. Mit Ausnahme der Klamotten, die ich bei der Rückfahrt am nächsten Tag tragen wollte, hatte ich restlos gepackt. Und es war erst fünf Uhr nachmittags. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass ich noch vor einer Stunde eine Ladung Wäsche im Trockner und überall Bücher herumliegen gehabt hatte. Ich entschloss mich, einen letzten Spaziergang durch unser kleines Stadtzentrum zu machen, das während der letzten paar Monate und diesen letzten Tag noch mein Zuhause war.
Auf dem Grüngürtel, der das Büro, in dem ich mein Praktikum machte, mit dem Einkaufszentrum mit all meinen Lieblingsrestaurants verband, war viel los, also ging ich nach links, als ich an der Weggabelung ankam und gesellte mich zu den Menschenmassen, die zur Arbeit gingen oder von dort kamen. Heute war technisch betrachtet mein letzter Tag bei der Arbeit, aber mein Chef ließ mich schon zur Mittagszeit gehen, damit ich zu Ende packen konnte. Ich bereute es fast, früher gegangen zu sein, denn so hatte ich einen ganzen Abend totzuschlagen, ehe ich am nächsten Morgen in meinen Zug nach Hause stieg.
Der Duft meines Lieblingskaffees lockte mich wie eine teuflische Sirene und ich ertappte mich dabei, wie ich im Café Om in der Schlange stand. Ich war von Hipstern umgeben, die das kostenlose WiFi benutzten, um Programmiercodes für die neuesten Designing-Apps zu schreiben, und mir war mehr als nur etwas unwohl dabei. Im Laden war mehr los als je zuvor, aber ich war auch nie abends hier. Ich schaute sonst immer auf meinem Weg aus dem Büro dort vorbei und holte mir manchmal gegen drei Uhr nachmittags einen Snack. Aber es war mein letzter Tag in der Stadt und ich hatte mir eine Leckerei verdient.
Das Omega-Mädchen hinter dem Tresen rief meinen Namen auf und ich holte mir meinen Kaffee und mein Zimtplätzchen, konnte aber meine Enttäuschung nicht verbergen, als ich den randvollen Keramikbecher und daneben den Teller mit meinem warmen Plätzchen sah.
Ich hatte es zum Mitnehmen bestellt.
Ich bestellte immer zum Mitnehmen.
Kein Wunder, dass so viele verdammte Leute im Café waren, wenn sie die Gäste dazu ermutigten, sich hinzusetzen und eine Weile zu bleiben. Ich dachte darüber nach, einen Pappbecher zu verlangen, besann mich dann aber eines besseren. Es war meine letzte Nacht in der Stadt und ich hatte sonst keinen Ort, an dem ich sonst sein sollte. Also, anstatt ein Arschloch zu sein, atmete ich tief durch und lächelte das gestresste Mädchen an. „Danke, Süße. Sieht toll aus.“
Sie lächelte und ließ einen tiefen Seufzer von sich, als hätte sie erwartet, dass ich sie wie Scheiße behandelte, nur weil ich ein Alpha war. Traurigerweise war das keine unvernünftige Annahme, da viele Alphas die Omegas wie Bürger zweiter Klasse behandelten. Ich wurde nicht so erzogen, aber ich war dankbar, als Alpha geboren worden zu sein. Nicht weil Alphas besser als Betas oder Omegas waren, sondern weil es immer einen Harem von Männern und Frauen gab, die um meine Aufmerksamkeit rangen. Ich versuchte, meinen Status nicht auszunutzen, aber in Situationen wie hier, wo ich in einem brechend vollen Raum mit Omegas war und einen Sitzplatz brauchte, kam es doch schon verdammt gelegen.
Ein älterer Kerl saß mit einem Buch in einer weit entfernten Ecke, aber es war schon ziemlich einfach zu bemerken, dass er über den Rand schaute, um mich abzuchecken. Ich sah mich schnell im Raum um, um zu sehen, ob es irgendwo eine bessere Option gab, aber er war definitiv der heißeste Kerl im Raum. Im Sinne von „mir eine Leckerei zu gönnen“, bevor ich die Stadt verlassen würde, schnappte ich mir meinen Becher und den Teller und schlenderte direkt auf ihn zu.
„Entschuldigung, hätten Sie was dagegen, sich Ihren Tisch mit mir zu teilen?“ Mein Becher war schon auf dem Tisch, ehe er seine Kinnlade wieder schloss und antworten konnte.
„Ähm, nein. Natürlich nicht. Setzen Sie sich.“ Er zog seinen eigenen Becher näher an sich heran und schob seinen Stuhl gegen die Wand, um Platz für mich zu schaffen. Seine Unbeholfenheit war eigentlich ziemlich charmant.
„Danke.“ Ich zog einen zweiten Stuhl heran und ließ mich auf ihn fallen. „Ist wirklich brechend voll heute Abend.“
Der Fremde neigte seinen Kopf und inspizierte mich eindringlich. „Gehen Sie hier zur Uni?“
Ich kicherte über den Gedanken. Die einzige Uni in der Nähe war eine religiöse Uni, die von Nonnen und Priestern geleitet wurde. Keine Chance auf Erden, dass ich es dort überleben würde. „Nein, ich würde wahrscheinlich in Flammen aufgehen, sobald ich auch nur einen Fuß über die Pforte setzen würde.“
„Oh, tut mir leid. Die meisten Männer Ihres Alters gehen auf dieses College, also war das nur eine Annahme.“ Sein Kinn fiel instinktiv auf seine Brust, und ich wusste, dass seine Wangen rot angelaufen waren.
„Keine Sorge, verstehe schon.“ Ich hob meine Hand, um mich meinem neuen Tischnachbarn vorzustellen. „Ich bin übrigens Coop. Und wir können uns auch duzen.“
„Richtig, ähm…“ Er nahm meine Hand und schüttelte sie fest, ehe er sie schnell wegzog. „Ich bin Ash. Nett, dich kennenzulernen.“
Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und ließ meinen Blick von Ashs vollen Lippen und geraden Zähnen direkt runter zu seinem Körper wandern. Er sah aus, als sei er super in Form, wenn man bedenkt, dass er mehr als nur ein paar Jahre älter war als ich. Die meisten Omegas hatten mit dreißig und nachdem sie ein paar Babys rausgepumpt hatten, schon einen „Papakörper“. Aber dieser Kerl war immer noch in Topform. Obwohl sein goldbraunes Haar stellenweise schon graumeliert war und kleine Fältchen seine großen, blauen Augen hervorhoben, war er einer der attraktivsten Männer, die ich seit einer Weile gesehen hatte. „Also, Ash. Kommst du oft hierher?“
Gott sei Dank hatte Ash einen tollen Sinn für Humor, sonst hätte meine lahme Anmache nicht geklappt. Aber er lachte, wie vorhergesehen, und wir verbrachten die nächste Stunde damit, über das Wetter, den Kaffee und Fernsehsendungen zu sprechen. Als wir die verbleibenden Kandidaten einer Kochshow besprochen hatten, fühlte es sich für uns beide an, als würden wir verhungern.
„Darf ich dir das Abendessen spendieren?“, fragte ich, nachdem mein Magen ein peinlich lautes Knurren von sich gegeben hatte.
Er schaute runter auf meinen halbgegessenen Keks und seinen Becher mit kaltem Kaffee und lächelte mich an. „Ja, das hört sich gut an.“
„Toll!“ Ich nahm unseren Müll und stapelte unsere Teller und brachte sie dann zur Ablage. Als ich zurückkam, stand Ash am Tisch und wartete auf mich. „Magst du Thailändisch? Es gibt einen tollen Laden am Ende der Straße, da sollte im Moment nicht so viel los sein.“
Er schaute auf seine Uhr und die Menschenmenge, die noch im Café war. „Es gibt eine Kirche in der Nähe, und der Abendgottesdienst dort endet in etwa zehn Minuten. Wenn wir uns beeilen, können wir dem Andrang entkommen.“
„Okay.“ Ich dachte nicht darüber nach, was ich tat, als ich mir Ashs Hand schnappte und ihn durch die Tür zog. „Nichts geht über ein Wettrennen.“
Seine Finger fügten sich mit Leichtigkeit in meine und aus Ash schien eine Wärme zu strahlen, auf eine Weise, die ich nicht einmal beschreiben kann. Ich kannte ihn erst seit ein paar Stunden, aber mit ihm zusammen zu sein, fühlte sich so natürlich und einfach an, wie es mit keinem anderen Mann zuvor der Fall gewesen war. Er muss es auch gespürt haben, denn mit jedem Schritt, den wir machten, umklammerten mich seine Finger etwas fester und sein Körper drückte sich näher an meinen. Es war, als würde er versuchen, in mich hineinzuklettern, und ich liebte es.
Wir mussten nur zwei Blocks gehen, um zum Restaurant zu kommen, aber als wir dort ankamen, war die Luft zwischen uns dick und geladen. Die Wärme, die ich gespürt hatte, hatte sich zu einem Inferno zusammengebraut, und ich konnte nichts außer seiner Erregung riechen, als wir die kleine Lobby betraten. Einige Alphaköpfe schossen von den Tischen nahe der Tür nach oben und meine besitzergreifenden Instinkte überkamen mich. Ash gehörte für heute Abend mir, und diese Männer würden ihre Gliedmaßen verlieren, wenn sie versuchen, in seine Nähe zu kommen.
Ich legte einen Arm um seine knackige Figur und zog ihn an meine Seite, machte ihm und allen anderen im Raum klar, dass dieser Omega schon vergeben war. Er schaute mit einem stechenden Blick zu mir auf und ich sah dabei zu, wie ein dunkler Schatten über seine blauen Augen fiel.
„Wie hungrig bist du?“, fragte ich und hoffte, er würde verstehen, worauf ich mit dieser Unterhaltung hinauswill.
„Nach Essen überhaupt nicht.“ Seine Lider fielen über seine Augen und er lehnte sich näher an mich heran, bettelte mich an, seinen Mund zu nehmen.
So sehr ich es auch mag, wenn ein Mann bettelt, ich konnte nicht länger warten, um ihn zu schmecken. Ich schloss den Zwischenraum zwischen uns, versiegelte mit meinen Lippen seine und drückte meinen Mund auf seinen. Ash stöhnte laut, als ich seinen Mund fickte, ungefähr so, wie seine voll bekleideten Hüften mein Bein fickten.
Ich machte einen Schritt nach hinten, um uns etwas Raum zum Atmen zu geben. „Wir müssen weg hier.“
„Ich wohne in der Straße gegenüber vom Café Om.“ Seine Lippen waren schon pink und geschwollen von meinem Dreitagebart, und ich fragte mich, wie sein Arsch nach derselben Behandlung aussehen würde. „Wir können zu mir.“
„Lass uns gehen.“ Dieses Mal verflocht ich meine Finger nicht mit seinen. Er war bei mir eingehakt und ich zerrte ihn praktisch wieder zum Café zurück und in seine Wohnung. Es war der längste Vierminutenweg meines Lebens.
Wir schafften es nicht einmal ganz in die Wohnung, ehe mein Shirt über meinen Kopf gezogen war und er am Knopf meiner Jeans herumfummelte. „Ich will dich nackt sehen.“
Bittet, so wird euch gegeben. Ich schubste sanft seine Hände weg und machte mit einer Bewegung meinen Knopf und den Reißverschluss auf. Dann trat ich mir die Schuhe von den Füßen und schlüpfte aus der Jeans, ehe er begriff, was los war.
„Wow, das war…“ Ich hatte ihn sprachlos gemacht. Er machte nur einen Schritt nach hinten und musterte meinen Körper von Kopf bis Fuß. Seinem Geruch nach zu urteilen, der zu mir rüber wehte, und der netten Beule, die durch seine Jeans ragte, war ich mir sicher, dass er nicht von dem enttäuscht war, was er sah.
„Wenn die Show zu Ende ist, könnte ich hier unten wirklich etwas Aufmerksamkeit gebrauchen.“ Ich zuckte mit meinen Muskeln und mein Schwanz hüpfte, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Er verstand den Hinweis und ließ sich gleich auf die Knie fallen, fuhr sanft mit seiner Zunge über meine feuchte Eichel, ehe er mich komplett in seinen Mund saugte. Es war schon eine Weile her, seit ich mit irgendjemandem zusammen gewesen war, aber ich war mir sicher, dass er irgendeine heldenhafte Supersaugkraft hatte, als er in praktisch ein paar Minuten meinem Schwanz und hinterher meine Eier einsaugte.
„Gott, Ash, das fühlt sich so gut an.“ Ich stieß sanft in seinen Rachen, zwang ihn aber nicht, mehr von mir in sich aufzunehmen, als es ihm angenehm war. „Wenn du meinen Knoten willst, dann musst du dich jetzt nackt ausziehen.“
Er hüpfte sofort von meinem Schwanz weg und begann, sich die Klamotten vom Leib zu reißen. „Ist die Couch in Ordnung?“
„Sie ist einen halben Meter weit weg.“ Ich kickte meine Jeans in Richtung der Couch und wartete darauf, dass Ash es sich bequem machte. „Also ja, sie ist verdammt perfekt.“
Ash verschwendete keine Zeit mit Vorbereitung. Sein Körper war auf natürliche Weise befeuchtet und gelockert vom Vorspiel. Als er also seine Knie auf die Mitte der Couch pflanzte und mich über die Schulter ansah, hätte ich fast gleich meine Ladung abgeschossen. Er war so verdammt heiß. Eine perfekte Mischung aus anständig und verspielt. Sinnlich und süß. Und für den Moment komplett mein. „Beeil dich!“
„Fuck.“ Da war wieder das Betteln. Omegas verstanden normalerweise nicht, was es mit einem Alpha anstellte, wenn sie um Sex bettelten. Es war wie eine Schnellgang-Taste für unsere Libido und das ultimative Aphrodisiakum. Wenn ich aber nochmal drüber nachdenke – sie wussten wahrscheinlich genau, was sie machten.
Ich griff nach meinem Geldbeutel in meiner Jeans und zog das einzige Kondom raus, das ich hatte. Das eine, das mindestens ein Jahr alt war und durch einen Waschgang geschleudert wurde, als ich versehentlich meinen Geldbeutel in der Jeans gelassen hatte. „Hast du ein Alpha-Kondom, das neuer ist als das hier?“ Ich hielt ihm die verblichene Hülle hin.
Er schüttelte seinen Kopf und wackelte mit seinem Arsch. „Nimm einen verdammten Plastikbeutel, wenn es sein muss. Ich brauche dich aber in mir.“
Meine Wurzelader schwoll an und Lusttröpfchen trieften aus meinem Schlitz, als ich mich mir das Latex überstülpte. „Halt dich fest, Babe. Du bekommst jetzt den Ritt deines Lebens.“
„Gott, ja, Coop. Füll mich mit deinem Schwanz.“
Scheiße, er war verdammt sexy und stand auf Dirty Talk. Wieso hatte ich Ash nicht schon vor drei Monaten kennengelernt? Mein Sommerpraktikum wäre so viel besser gewesen, wenn ich während der langweiligen, einsamen Nächte einen Omega-Liebhaber gehabt hätte.
„Hier kommt er.“ Ich positionierte meine Eichel an sein Loch und stupste sie nur einen Zentimeter weit rein, aber das reichte Ash nicht aus. Nein, er wollte ihn ganz.
Mit einem atemberaubenden Stoß drückte sich Ash nach hinten auf meinen Schwanz und hüllte mich komplett mit seinem engen Kanal ein. Ich hatte noch nie mit solch einem durchgehenden Stoß einen Mann genommen, aber es fühlte sich unglaublich an. So unglaublich, dass ich meinen Unterarm um seine Hüfte wickeln und mit meiner freien Hand meine Eier nach hinten ziehen musste, nur, um nicht zu früh zu kommen. „Scheiße, Ash. Du fühlst dich viel zu gut an.“
„Mmm.“ Er stöhnte und wackelte, wollte mehr, gab mir aber kurz Zeit, um zu Atem zu kommen. „Du auch. Ich liebe deinen Schwanz.“
Und er liebt dich! Ich zog ihn langsam raus und stieß dann wieder rein, stellte einen Rhythmus her, der meinem Orgasmus erlaubte, sich langsam aufzubauen und meine Zeit mit Ash zu maximieren.
„Ist das in Ordnung?“ Ich versuchte, den Rhythmus gleichmäßig zu halten, damit er vor mir kommen konnte, aber mein Knoten hatte was anderes vor. Wenn er bereit war zu explodieren, dann bleibt nicht mehr viel Zeit, um mir meine Oma beim Keksebacken vorzustellen, um wieder runterzufahren. Als Ash also einen gedrosselten, genüsslichen Schrei von sich ließ und begann, heftig seinen Schwanz zu streicheln, wusste ich, dass er gleich so weit war.
„Knote mich, Coop.“ Er lehnte sich an meine Brust und Strahlen von Wichse sprühten über den Überwurf, der seine Couch bedeckte. „Ich brauche es.“
Ob er es brauchte oder nicht, er hatte es bekommen. Heftig. Ich drückte mein Becken so weit es ging gegen ihn, während ich das Kondom auffüllte und ihn gegen mich gepresst hielt, als ich mich auf die Seite legte, mich auf den Kissen ausbreitete, während er immer noch an meinem Schwanz hing. „Du warst unglaublich“, sagte ich sanft, als er sich an meine Brust positionierte.
„Das war so gut.“ Er kicherte leise. „Ich hatte ja keine Ahnung.“
„Keine Ahnung wovon?“, fragte ich, küsste sein Ohrläppchen, während sein Atem flach wurde.
Er war eine ganze Minute lang still und ich dachte, er wäre eingeschlafen, bis er sagte: „Was für einen Unterschied ein Knoten ausmachen würde.“
Ich lag eine Weile dort, versuchte zu verstehen, was er meinte, aber als sein Atem zu einem sanften Schnarchen wurde, wusste ich, dass es an der Zeit war, zu gehen. Mein Knoten hatte sich schon lange zurückgezogen und ich hatte nur das Unumgängliche hinausgezögert. Ich hasste Abschiede und ich wollte keinen mit einem Typen haben, den ich erst ein paar Stunden zuvor kennengelernt hatte, also schlich ich mich vorsichtig von seiner Couch und zog den Überwurf über ihn, ehe ich mich anzog und durch die Tür verschwand.
Ash war ein toller Fick. Wenn ich ehrlich sein soll, einer der besten. Und es war eine verdammte Schande, dass ich ihn nie wiedersehen würde.