Vor dem Hintergrund des in den 1960er-Jahren zu beobachtenden Wandels der Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß verdankte Motown Records seinen Erfolg nicht nur dem Talent seiner Künstler, sondern vor allem auch dem Marketing-Genie von Gründer und Labeleigner Berry Gordy. Gordy nahm schwarze Künstler und feilte an ihrem Image, bis sie auch für das weiße Publikum attraktiv waren, das in die Plattenläden strömte, um die Scheiben des Labels millionenfach zu erstehen. Die Jacksons, eine verschworene, gottesfürchtige Arbeiterfamilie, waren ideale Kandidaten für so eine Imagepolitur à la Gordy – der lebende Beweis für den Erfolg, den eine fleißige schwarze Familie in einem frisch integrierten Amerika haben konnte.
Diese ansprechend verpackte Geschichte hatte den Vorteil, wenigstens zum Teil der Wahrheit zu entsprechen. Joe Jackson, ein Kranführer bei Inland Steel in East Chicago, projizierte seine Liebe zur Musik auf seine Kinder und brachte seine Familie mit unerbittlichem Ehrgeiz aus scheinbar chancenlosen Umständen ins südkalifornische Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Seine Söhne – gutaussehend, gesund und wohlerzogen – hatten sich ein dreistöckiges Bett geteilt, waren jedem Ärger aus dem Weg gegangen und hatten jeden Tag nach der Schule Stunden um Stunden geprobt. Die Jackson-Töchter – Rebbie, La Toya und die kleine Janet – waren süß, frühreif und versprachen selbst einmal Stars zu werden. Katherine Jackson, die unerschütterliche Matriarchin der Familie, war eine fromme Zeugin Jehovas, die ihre Kinder zu guten, anständigen und gottesfürchtigen Menschen erzog.
Hinter diesem Image lauerte, wie bei allen Familien, eine weit komplexere Wahrheit. Wie sich Jahre später herausstellen sollte, hielt Joe Jackson seine Kinder nicht nur zur Arbeit an, sondern züchtigte sie körperlich und schlug sie bei der kleinsten Verfehlung mit Gürteln oder Stromkabeln. Außerdem war Joe ein Schürzenjäger, der seinen neuen Erfolg dazu nutzte, eine endlose Reihe williger Bewunderinnen ins Bett zu bekommen. 1974 bekam er eine außereheliche Tochter. Jahrelang hielt er seine zweite Familie geheim.
Mehr als einmal reichte Katherine Jackson auf Zuraten ihrer Kinder die Scheidung ein, zog die Anträge aber auf Drängen ihrer Kirche, für die Scheidungen nicht infrage kamen, wieder zurück. So blieben Katherine und Joe vor dem Gesetz verheiratet, lebten aber de facto jeder für sich. Die meisten Jackson-Kinder ließen sich auf in jungen Jahren geschlossene Ehen ein, die von Beginn an unter einem schlechten Stern standen, einige vor ihrem achtzehnten Lebensjahr, größtenteils wohl, um aus dem Haus zu kommen und ein Leben weit weg vom Vater zu führen. Trotz des Erfolgs, den die Familie unter Joes Regie erreicht hatte, lösten die Geschwister nach und nach auch ihre berufliche Beziehung zu ihrem Vater auf.
Unweigerlich führte dieser familiäre Hader auch zum Ende der Jackson 5. 1975 trennte die Familie sich von Motown, um einen lukrativeren Vertrag mir CBS/Epic Records zu unterschreiben. Jermaine, der Berry Gordys Tochter Hazel geheiratet hatte, blieb bei Motown, um einer Solokarriere nachzugehen. Die anderen Brüder, zu denen jetzt Randy gestoßen war, hatten sich als The Jacksons neu formiert. (Der alte Name – The Jackson 5 – gehörte Motown.) Im Rahmen dieses Umzugs hatte Michael darauf bestanden, dass CBS seine Solobemühungen unterstützte. Er begann 1979 mit dem Album Off the Wall, das sich sieben Millionen Mal verkaufte, das bis dahin meistverkaufte Album eines schwarzen Künstlers, und übertraf es drei Jahre später mit Thriller. Er schuf sich eine ganz neue Generation von Fans, für die seine Identität als Solokünstler alles, was er mit seinen Brüdern gemacht hatte, weit hinter sich ließ.
Als im Mai 1983 Motowns Special zum fünfundzwanzigsten Bestehen des Labels im Fernsehen ausgestrahlt wurde, krönte Michael ein Medley klassischer Hits mit einem atemberaubenden Vortrag von »Billie Jean«, bei dem er dem Publikum erstmals seinen Moonwalk vorführte, der sich zu seinem Markenzeichen entwickeln sollte. Ab diesem Augenblick gehörten die Jackson 5 der Vergangenheit an. Michael Jackson war sein eigener Herr. Ein Jahr darauf nötigte ihn die Familie auf die Victory-Tour mit seinen Brüdern. Am letzten Abend der Tour gab Michael vor ausverkauftem Haus in Los Angeles bekannt, es sei dies die »allerletzte Show« der Gruppe. Fünf Jahre später, im Juni 1989, entschied man sich bei CBS dafür, den Vertrag mit den Jacksons nicht zu verlängern. Ohne Michael interessierte das Label die Gruppe nicht mehr.
Auf der ersten Single seines 1995er-Albums HIStory – »Scream« – sang Michael im Duett mit seiner kleinen Schwester Janet, die damals selbst bereits ein Superstar war. Im September 2001 tat er sich kurz noch einmal mit seinen Brüdern für zwei Konzerte im New Yorker Madison Square Garden zusammen. Darüber hinaus hatte Michael, wenigstens für die Öffentlichkeit, wenig mit seinen berühmten Geschwistern zu tun. Das änderte sich 2005. Als der Fall gegen Michael zur Verhandlung kam, saß seine Familie hinter ihm im Gerichtssaal und unterstützte ihn öffentlich während des gesamten qualvollen Verfahrens. Vor allem Randy Jackson kehrte ganz entschieden ins Leben seines Bruders zurück, als er Michaels Manager wurde und das Team von Anwälten, allen voran Tom Mesereau, zu versammeln begann, das schließlich für Michaels Freispruch verantwortlich war.
Nach dem Prozess jedoch schienen sich die neu geknüpften Familienbande so schnell wieder aufzulösen, wie sie zustande gekommen waren. Jermaine, so erfuhr Michael, hatte das Verfahren dazu zu nutzen versucht, ein Buch über die Jacksons an den Mann zu bringen; mit Randy kam es zu einem massiven Streit einiger Deals wegen, die Letzterer während des Verfahrens im Namen seines Bruders eingegangen war. Als Michael schließlich im Dezember 2006 in Las Vegas eintraf, hatte er – mit Ausnahme seiner Mutter – alle Bande zu seiner Familie gekappt. Nachdem sie mitbekommen hatten, dass ihr berühmter Bruder wieder im Land war, unternahmen die Jacksons allerdings eine Reihe von Versuchen, ihn wiederzusehen. Für die Männer, die mit der Bewachung des Tors zum Anwesen 2785 South Monte Cristo Way betraut waren, wurde das Abwimmeln von Michaels Angehörigen der schwierigste – und verwirrendste – Teil ihres Jobs.
Bill: Wir hatten ständig mit Fans zu tun, die vorbeifuhren. Sie kamen, drehten eine Runde um den Block, blieben stehen, sahen sich um, fuhren wieder. An einem Tag Anfang Februar sahen wir einen burgunderroten PT Cruiser vor dem Haus auf und ab fahren. Er hatte getönte Scheiben, wir konnten also nicht sehen, wer drin war. Der Wagen fuhr vielleicht vier Mal um den Block und verschwand dann wieder. Für uns war das Grund zum Alarm. Tags darauf kam der PT Cruiser wieder und hielt schließlich direkt vor dem Tor. Javon blieb im Trailer, um die Monitore im Auge zu behalten. Ich ging runter zum Tor, um nach dem Rechten zu sehen.
Als ich unten ankam, sah ich Joe Jackson, Mr. Jacksons Vater, aussteigen. Es war das erste Mal, dass ich dem Mann persönlich begegnete; ich hatte ihn zuvor nur im Fernsehen gesehen. Der Typ sieht echt fies aus; schon gar mit den durchgehenden Brauen. Der reinste Blacula, wie aus dem gleichnamigen Horrorfilm entsprungen. Die ganze Zeit, wo ich so dastehe, denk ich bei mir: Mann, das ist Joe Jackson. Das ist der Typ, der die Jackson 5 als Kinder windelweich geprügelt hat. Derlei ging mir durch den Kopf, als ich ihn mir so ansah. Ich steckte eine Hand durch das Tor und sagte: »Mr. Jackson, hallo.«
Er übersah meine Hand. Er starrte mich mit so einem richtig fiesen Blick an und meinte dann: »Ich denk mal, Sie sind einer von denen, die meinem Sohn Nadeln in den Arm stecken.« Ich antwortete nicht darauf. Er sagte: »Ich bin hier, um Michael zu sehen.«
Ich sagte »Okay«, ließ ihn stehen und ging rauf zum Haus, um Mr. Jackson zu holen. Er war in seinem Zimmer und hörte Musik, ohrenbetäubend laut. Ich klopfte, und er kam heraus. Ich sagte: »Sir, Ihr Vater ist draußen.«
Er sagte: »Hat er einen Termin? Steht er auf dem Kalender?«
»Nicht, dass ich wüsste, Sir.«
»Nein, nein, nein. Ich arbeite. Ich möchte nicht gestört werden, wenn ich kreativ bin. Sagen Sie ihm, er soll sich einen Termin geben lassen und dann wiederkommen.«
Als er das mit dem Termin sagte, also da wusste ich echt nicht mehr. Ich ging wieder runter zum Tor und dachte dabei: Verdammt, ich soll dem Mann da sagen, dass er einen Termin braucht? Um seinen Sohn zu sehen? Nee, nee. Das konnte ich nicht. Das improvisier ich mal besser.
Ich ging also wieder runter ans Tor und sagte ihm, dass Mr. Jackson zu tun habe, aber wenn er morgen wiederkommen wolle, würde ich das seinem Sohn ausrichten. Dann hielt ich ihm meine Karte hin. Er ignorierte sie. Er rastete einfach aus. »Was soll ich mit deiner verdammten Karte? Ohne mich wärt ihr Scheißkerle doch arbeitslos! Ich hab das alles angefangen!«
Als er mir mit dem Quatsch kam? Danke für das Gespräch. Ich ließ ihn einfach stehen. Und er stand auf dem Gehsteig und schrie rum, nur dass keiner da war. Ich wollte damit echt nichts zu tun haben, also drehte ich mich um und ging zurück zum Trailer. Schließlich stieg er wieder in seinen kleinen Wagen und fuhr los.
Damals begann ich mich wirklich zu fragen, wo wir da reingetappt waren. Ich hatte nicht angeheuert, um mich in irgendwelche Familiengeschichten reinziehen zu lassen.
Javon: Ein paar Tage nach Joes Besuch wollte der Boss mit den Kindern ins Kino. Das zweite Team passte aufs Haus auf, während ich und Bill zur Ablaufplanung des Einsatzes unterwegs zum Kino waren. Plötzlich kam ein Funkspruch durch: »Sie sind durchs Tor! Sie sind durchs Tor!«
Bill griff nach dem Funkgerät. »Wer? Wer ist durchs Tor?«
»Seine Familie. Sie sind alle hier.«
Kaum hatten wir das gehört, verstießen wir auch schon gegen jede Verkehrsregel, die es nur gibt. Wir rasten auf der falschen Straßenseite, wir überfuhren Mittelstreifen und Barrieren. Wir flogen praktisch nach Hause.
Bill: Wir hielten vor dem Anwesen. Ich sah einen schwarzen Hummer auf der Auffahrt stehen. Mir kam auf der Stelle die Galle hoch. Ich war stinksauer. Noch im Wagen schrie ich: »Wie sind die durchs Tor gekommen?«
Das Tor zur Auffahrt schloss sich wirklich langsam. Man musste immer höllisch aufpassen. Wenn man für einen Wagen aufmachte, dann blieb für gewöhnlich genug Zeit für einen zweiten, wenn er gleich hinter dem ersten kam. Wie wir später herausfanden, war genau das passiert. Der Koch war gekommen, um seine Sachen abzuliefern, und Mr. Jacksons Familie hatte auf der Straße im Wagen auf eine Chance gewartet, mit reinzuwischen.
Ich sprang aus dem Truck und sah, dass drei von seinen Geschwistern gekommen waren. Randy, Rebbie und Jackie. Sie standen auf der kreisrunden Zufahrt unter dem Vordach und kamen das Rondell herab auf mich zu. Ich war auf eine Konfrontation gefasst, wie ich sie schon mit Joe gehabt hatte, aber sie waren richtig herzlich und ganz ruhig. Sie stellten sich vor. Jackie drückte mir die Hand und sagte: »Hi, wie geht’s? Sind Sie Bill?«
»Ja, Sir.«
»Okay, yeah. Wir haben von Ihnen gehört?«
Dann sprang Randy ein. »Sind Sie von der Fruit?«, fragte er.
»Wie bitte?«
»Gehören Sie zur Fruit of Islam?«
Ich sagte: »Nein.«
Randy sagte: »Oh, okay. Also, es ist so, wir müssten mit unserem Bruder reden.«
Ich erwiderte: »Tut mir leid, aber da müssen Sie einen Termin ausmachen.«
Jackie und Rebbie blieben ruhig, aber Randy war sofort leicht stinkig. Er sagte: »Nein, wir müssen gleich mit ihm reden.«
Ich hielt ihnen in aller Ruhe stand und erklärte ihnen die Lage. »Mr. Jackson wird Sie nur empfangen, wenn Sie einen Termin haben.«
Und damit hatte es sich. Danach eskortierte ich sie hinaus.
Die ganze Situation war mehr als unbehaglich. Als ich wieder hinauf zum Haus ging, sah ich nach oben und sah Mr. Jackson hinter dem Vorhang am Schlafzimmerfenster stehen. Er hatte alles mit angesehen. Ich ging nach drinnen und fand ihn. Er wirkte ziemlich aufgebracht. Ich sagte: »Alles in Ordnung, Sir?«
Er sagte: »Wir kommen die so einfach an die Haustür?«
Ich sagte: »Tut mir leid, Sir. Ich werde mit dem Team reden und feststellen, was passiert ist.«
Er sagte: »Bill, das darf nie wieder passieren.«
»Ja, Sir.«
»Nie wieder. Haben wir uns verstanden?«
»Alles klar, Sir.«
Javon: Wir konnten sehen, dass die Familie sauer auf uns war. Sie dachten ja, wir wären diejenigen, die sie nicht zu ihm lassen wollten. Ein ganzer Haufen Leute dachte, Mr. Jacksons Security versuche den Zugang zu ihm einzuschränken, um ihn zu kontrollieren. Aber wir hatten damit überhaupt nichts zu tun. Uns war es völlig egal, ob die Familie mit ihm sprach oder nicht. Das passierte alles auf Mr. Jacksons Anweisungen hin, zu hundert Prozent.
Ich weiß nicht, was vor unserer Zeit Sache war, was seine Familie anging, aber während unserer Zeit bei ihm hatte er schlicht und ergreifend keine Beziehung mit ihr. Wir verstanden das alles nicht. Man hätte meinen können, sie wären der Feind. Was war da los? Wieso wollte er seine eigene Familie nicht sehen?
Bill: Mr. Jackson und Elizabeth Taylor waren alte Freunde, und sie feierte ihren fünfundsiebzigsten Geburtstag in einem Freizeithotel am Lake Las Vegas, ein großer Anlass mit rotem Teppich und so. Ihre Leute hatten Wind davon bekommen, dass Mr. Jackson in die Stadt gezogen war, also riefen sie bei seinem Management an, um zu fragen, ob er kommen würde. Es sollte eine Überraschung für Ms. Taylor werden; sie sollte vor seiner Ankunft dort nichts davon erfahren. Selbstverständlich wollte Mr. Jackson da hin. Und so bekamen um die zwei Wochen vor dem Ereignis auch wir Bescheid, und die Geschichte kam in die Gänge.
Javon: Als Erstes rief Mr. Jackson den Modeschöpfer Roberto Cavalli an, damit er ihm für die Party ein Outfit auf den Leib schneiderte. Cavalli sah den Notfall und setzte sich in den Flieger. Wir holten ihn vom MGM Grand ab und brachten ihn raus zum Haus, wo er und Mr. Jackson sich zusammensetzten, um nur für die Party was ganz Neues zu designen.
Mr. Jackson arbeitete wie ein Besessener an jedem Detail. Er ließ Hairstylistin und Visagistin einfliegen. Als wir das sahen, da wussten wir, dass es ihm wirklich ernst damit war. Wir arbeiteten damals bereits über einen Monat für ihn, und das war der erste Einsatz, bei dem er sagte: »Sehen Sie zu, dass Sie neue Anzüge tragen.« Nicht nur Anzüge, neue Anzüge. »Wascht die Wagen. Wachst die Wagen. Seht zu, dass eure Schuhe spiegeln.« Derlei hatten wir noch nie zu hören bekommen. Normalerweise sagte er uns einfach, wo er hinwollte, und wir kümmerten uns darum. Das war das erste Mal, dass er sich mit uns in der Öffentlichkeit sehen ließ, er wusste, dass Paparazzi und Presse da sein würden. So hieß es denn jeden Tag: »Leute, ihr müsst ganz groß aussehen. Ich will, dass alle ganz groß aussehen.«
Bill: Wir fuhren ein paar Mal in die Mall, in diversen Verkleidungen. Wir gingen zu Tiffany’s, zu Hallmark. Er suchte Geschenke aus, eine Geburtstagskarte. Im Wagen hörten wir ihn mit Feldman telefonieren, dem er sagte, dass er total unter Strom stünde. Seine Aufregung übertrug sich auf uns. Es war wirklich das erste Mal, dass wir ihn so sahen.
Am Tag der Party war er den ganzen Tag über bester Laune. Es war richtig ansteckend. Es breitete sich aufs ganze Haus aus. »Hey, Mr. Jackson hat gute Laune!« Alle waren gut drauf. Es herrschte eine ganz andere Atmosphäre im Haus. Das Security-Team checkte sich gegenseitig, um sicherzugehen, dass wir alle bereit waren. Die Anzüge geplättet. Die Schuhe poliert. Sogar unsere Waffen waren frisch gereinigt. Wir sahen echt gut aus.
Javon: Wir bereiteten uns darauf vor, mit Michael Jackson über den roten Teppich zu gehen. Für uns war das unwirklich. Wir waren seine Bodyguards, das schon, aber wir waren auch Fans. Wie sollte man auch nicht? Wir eskortierten den King of Pop auf Elizabeth Taylors Geburtstagsparty. Größer ging’s nicht. Das war die A-List.
Bill: Wir waren bereit zum Ausrücken, die Fahrzeuge standen auf der Zufahrt, alles war so weit erledigt, und Mr. Jackson brauchte eine Ewigkeit, um fertig zu werden. Während wir warteten, fuhr ich los, um eines der Fahrzeuge aufzutanken. Als ich zurückkam, öffnete man mir das Tor, und ich parkte rechter Hand von der kreisrunden Zufahrt. Das Tor schloss sich hinter mir. Ich stieg eben aus dem Wagen, und das Tor war so gut wie geschlossen, als ich mit einem Mal – PENG! – einen Mordskrach hinter mir hörte. Ich drehte mich um und sah, dass ein grauer Mercedes-Geländewagen gegen das Tor gekracht war. Und das volle Kanne. Es begann sich langsam wieder zu öffnen, wie eine Garagentür, die sich nicht schließen lässt. Der Mercedes drängte hartnäckig in die Lücke, zwängte sich knirschend durch und raste dann linker Hand die Auffahrt hinauf. Ich dachte, das kann ja wohl nur ein Verrückter sein, der drauf und dran war, mitsamt seinem Wagen ins Haus zu fahren. Ich zog die Waffe und lief auf das Fahrzeug zu.
Javon: Ich war in der Garage, um hinter Mr. Jackson abzuschließen, der eben auf dem Weg nach unten war. Ich hörte den Krach und sah die Zufahrt hinauf. Bill zog seine Knarre. Im selben Augenblick kam der Boss in die Garage. Ich schrie: »Mr. Jackson. Nicht!« Damit packte ich ihn und stieß ihn zurück ins Haus und sperrte ihn ein. Er war am Durchdrehen. »Was ist los?«, fragte er. »Stimmt was nicht?«
Bill: Ich hatte das Gefühl, dass alles in Zeitraffer und Zeitlupe gleichzeitig ablief. Der Mercedes kam mit kreischenden Reifen direkt vor der Haustür zum Stehen. Ich lief zwischen Wagen und Haus, die Pistole in beiden Händen und zielte auf den Fahrer. Ich hatte den Laserpunkt des Zielgeräts direkt auf seiner Brust, und das Einzige, das mir in dem Augenblick durch den Kopf ging, war: Wer immer das ist, er fängt sich gleich eine Kugel ein. Der Fahrer des Wagens duckte sich, und ich sah im Augenwinkel eine Frau auf dem Beifahrersitz. Was mich aus dem Konzept brachte. Eine Frau hatte ich nicht erwartet. Dann hob der Fahrer den Kopf, und ich sah, wer es war. Ich erstarrte. Ach du grüne Scheiße, dachte ich. Das ist ja sein Bruder! Das ist Randy Jackson.
Ich trat einen Schritt zurück. Jetzt wusste ich wirklich nicht mehr. Was zum Geier war bloß mit dieser Familie los? Da stand ich, hatte seinen Bruder im Visier und hätte im nächsten Sekundenbruchteil abgedrückt. Alles, woran ich denken konnte, war der Wahnsinn, der ausgebrochen wäre, hätte ich den Finger krumm gemacht. Ich konnte schon die Schlagzeilen sehen: Michael Jacksons Bodyguard erschießt Bruder des King of Pop!
Javon: Ich konnte noch immer nicht sehen, wer es war, nur, dass Bill den Typen im Visier hatte. Ich lief aus der Garage, um ihm den Rücken zu decken. Ich rannte auf ihn zu, als Bill die Hand hob, damit ich stehen blieb. Ich war drauf und dran, zur Sache zu gehen, ohne Fragen zu stellen, aber er winkte ab. »Alles unter Kontrolle«, sagte er. »Alles unter Kontrolle.«
Bill: Randy fuhr die Fensterscheibe herab und rief: »Nehmen Sie die Pistole aus meinem Gesicht, bevor ich die Presse anrufe.«
Die Presse? Sie war das Letzte, was der Boss jetzt brauchte. Ich trat auf den Wagen zu und sagte: »Mr. Jackson, so geht das nicht.«
»Ich bin hier, um mit meinem Bruder zu reden!«
»Aber nicht so. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie wieder vors Tor gingen. Gehen Sie wieder hinaus, und ich lasse Mr. Jackson wissen, dass Sie da sind.«
»Ich geh nirgendwohin, bevor ich meinen Bruder gesehen habe!«
Javon: Er fing an zu schreien, dann begann er zu schimpfen, was das Zeug hielt. Er quatschte irgendwas von Geld, das man ihm schulde, und dass er ohne das Geld auf keinen Fall gehen werde. »Michael schuldet mir Geld! Ich will mein Scheißgeld! Ich geh hier nicht weg, bevor ich mein Geld habe.«
Bill: Mir war es egal, was er wollte. Ich wollte ihn nur draußen vor dem Tor sehen. Ich steckte meine Pistole weg in dem Versuch, die Situation zu entspannen. Ich bat ihn, wieder rauszufahren, damit wir uns zivilisiert unterhalten könnten. Er weigerte sich. Er blieb einfach sitzen und drohte, die Presse zu rufen, wenn sein Bruder nicht mit ihm spreche. Ich wollte nicht, dass er die Presse anrief, konnte andererseits aber auch nicht die Polizei rufen, weil das ebenfalls nur die Presse auf den Plan gerufen hätte. Ich saß in der Zwickmühle. Da hatte ich dieses keifende kleine Arschloch vor mir, das mich beschimpfte, und ich konnte schlicht nichts dagegen tun.
Ich ließ Javon und die anderen auf Randy aufpassen und ging ins Haus, um mit Mr. Jackson zu reden. »Ihr Bruder Randy ist einfach reingefahren«, sagte ich ihm. »Er sagt, dass er mit Ihnen in einer finanziellen Angelegenheit reden möchte und dass er nicht gehe, bevor Sie mit ihm sprechen würden.«
Mr. Jackson zog einen Augenblick die Brauen hoch. Dann verzog er das Gesicht und wandte sich ab. »Wimmeln Sie ihn ab«, sagte er.
Ich ging wieder hinab, um mit Randy zu reden. Er wollte sich nicht von der Stelle bewegen. Er blieb im Wagen sitzen und schrie und schimpfte. Er wollte sein Geld.
Javon: Mir kam der Gedanke, Randy mit einem der Trucks einzukeilen, den Boss durch den Seiteneingang rauszuschaffen, in einen anderen Wagen zu verfrachten und uns aus dem Staub zu machen. Aber Mr. Jackson schob dem einen Riegel vor. Er sagte: »Er findet schon eine Möglichkeit, uns zu Liz’ Party zu folgen, und macht dann dort eine Riesenszene. Das hat sie nicht verdient.«
Bill: Es vergingen weitere dreißig Minuten, dann ging ich wieder ins Haus und sagte Mr. Jackson noch einmal, dass Randy nicht gehen wolle. Mr. Jackson saß einen Augenblick lang schweigend da, dann stieß er einen Seufzer aus und sagte: »Okay, dann geh ich mal ins Bett.«
Er ging nach oben, schloss die Tür und ließ sich nicht wieder sehen.
Javon: Das war ein ziemlicher Schlag. Wir waren am Boden zerstört, nicht nur wegen Mr. Jackson, sondern auch unseretwegen. Ich war stolz, für ihn zu arbeiten, und mir war nach einer Chance, das in aller Öffentlichkeit zu tun, damit die Leute sahen, dass ich in Michael Jacksons Diensten stand. Wir hatten brandneue Anzüge an; wir waren so was von aufgekratzt. Elizabeth Taylors Geburtstagsparty? Sollte das ein Witz sein? Ich bin ein stinknormaler Mensch. Es war doch nur natürlich, dass wir ganz aus dem Häuschen waren.
Und Mr. Jackson? Zwei Wochen war er am Planen gewesen. Ihm hatte so viel an der Party gelegen. Es wäre so ziemlich das letzte Mal gewesen, dass er und Ms. Taylor sich gesehen hätten, und sie waren so alte Freunde. Dass er das alles so einfach abschrieb und ins Bett ging? Das war einer der Augenblicke, in dem wir kapierten, welche Macht seine Familie über ihn hatte. Wenn es nur irgendjemand gewesen wäre, der da durchs Tor gekracht war, Mr. Jackson hätte nicht lang gefackelt: »Worauf warten Sie denn? Eskortiert ihn vom Anwesen, und dann nichts wie los.« Aber das? Der ganze Abend war im Eimer.
Bill: Ich war stocksauer. Mir lag noch nicht mal mehr daran, dass Randy mit seinem Wagen vom Anwesen verschwand. Ich wollte, dass er ausstieg, damit ich ihm in den Arsch treten konnte, weil er Mr. Jackson den Abend ruiniert hatte.
Er saß dann noch geschlagene zwei Stunden vor dem Haus. Uns blieb nichts anderes übrig, als seinen Vater anzurufen. Es war das Einzige, was uns einfallen wollte. Randy ist ein erwachsener Mann, und wir riefen seinen Papa an, damit er hinter ihm herräumte. Als Joe Jackson aufkreuzte, wollte Randy erst nicht auf ihn hören. Er sagte einfach nur immer wieder, er werde die Presse anrufen. »Ich bin hier, um mein Geld zu kriegen.«
Joe sagte: »Das ist nicht der richtige Ort. Was zum Teufel fällt dir denn ein?«
Joe konnte Randy schließlich dann doch noch zum Gehen überreden. Mr. Jacksons Schlafzimmer lag direkt über der Zufahrt. Er musste den größten Teil mitbekommen haben. Zu dem Zeitpunkt war es schon zu spät, noch auf die Party zu gehen. Wir versuchten es noch einzurichten, dass er Ms. Taylor sehen konnte, bevor sie wieder abreiste, aber sie brach ihre Zelte bereits am nächsten Vormittag ab. So unterhielten sich die beiden denn am Telefon, und das war es.
Javon: Danach ging er drei Tage lang nicht mehr aus dem Haus. Wir hörten noch nicht mal von ihm. Keine Anrufe, keine Nachrichten, rein gar nichts. Er machte einfach dicht.
Bill: So etwa eine Woche später kreuzte die ganze Familie auf, alle auf einen Schlag. Wir hatten einen langen Tag hinter uns, hatten Mr. Jackson zum Studio im Palms zu einer Aufnahmesession mit will.i.am von den Black Eyed Peas gefahren; sie arbeiteten zusammen an dem Album Thriller 25. Gegen Mitternacht war meine Schicht zu Ende, und ich war so gut wie zu Hause, als das Team mich über den Sprechfunk rief. »Bill, seine Familie ist hier!«
Schon wieder? Ich rief Javon an. Auch er war schon weg. Ich sagte ihm, er solle auf der Stelle umdrehen.
Ich raste zurück. Von mir zu Hause aus brauchte ich ungefähr eine Viertelstunde. Ich ging durch den Seiteneingang rein und traf mich mit Javon. Zusammen gingen wir ums Haus nach vorne und sahen eine Gruppe Leute draußen vor dem Tor stehen. Eine Menge vertrauter Gesichter waren zu sehen. Mit Ausnahme von Randy und Marlon schien praktisch alles versammelt. Im ersten Augenblick kam ich mir vor wie bei einem Jackson Reunion Special.
Javon: Sie waren alle mit Hut und Sonnenbrille gekommen. Ausgesprochen inkognito. Es war so spät und kalt, dass nur noch ein einsamer Fan vor dem Haus stand; Paparazzi oder dergleichen waren nirgendwo zu sehen. Was die ganze Szene noch merkwürdiger machte. Es war mitten in der Nacht, wir hatten eine Riesenfamilie aus Prominenten draußen auf dem Gehsteig, und rundum war nicht ein Laut zu hören.
Bill: Ich ging runter zum Tor und fragte, was sie mitten in der Nacht wollten. Sie meinten: »Wir haben gehört, dass unser Bruder krank ist. Wir sind hier, um sicher sein zu können, dass er in Ordnung ist.«
Ich sagte ihnen, ich hätte keinerlei Anzeichen dafür gesehen, dass Mr. Jackson irgendwas fehlte. Sie sagten, sie wollten sich selbst überzeugen und dass sie nicht gehen würden, bevor sie ihn nicht mit eigenen Augen gesehen hätten. Damit saß ich in der Klemme. Wir hatten strikte Anweisung von Mr. Jackson, ihn nicht zu behelligen, auf der anderen Seite konnten wir nicht einfach die ganze Familie Jackson um ein Uhr nachts auf der Straße stehen lassen, ohne dass es zu einer Szene kam, was Mr. Jackson auch nicht wollte.
Ich bat sie, einen Augenblick zu warten. Ich lief hoch zum Haus, klingelte und wartete darauf, dass Mr. Jackson nach unten kam. Und die ganze Zeit über dachte ich mir: Das kann ja wohl nicht gut ausgehen. Als Mr. Jackson an die Tür kam, sagte ich: »Sir, Ihre Familie steht am Tor und besteht darauf, Sie zu sehen.«
Es passte ihm ganz und gar nicht. Er war sauer, und ich konnte sehen, dass er sauer auf mich war, weil ich mich nicht selbst darum kümmerte. Ich sagte: »Sie haben gehört, Sie seien krank, und wollen sehen, dass Sie okay sind.«
»Mit mir ist alles in Ordnung, mir geht’s gut«, sagte er. »Sagen Sie ihnen, dass es mir gutgeht.«
»Sir, die gehen nicht, bevor sie Sie nicht gesehen haben.«
Er schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Okay, ich rede mit ihnen. Aber ich will sie nicht im Haus.«
»Ich kann sie rüber zum Security-Trailer bringen. Da können Sie mit ihnen reden.«
»Schön. Aber ich rede nur mit meinen Brüdern.«
Dann fragte er nach Randy. Ich sagte ihm, ich hätte ihn nicht gesehen. »Gut«, sagte er. »Randy möchte ich nämlich nicht sehen.«
Ich also wieder runter ans Tor: »Mr. Jackson möchte nur seine Brüder sehen.«
Eine Stimme hinter der Gruppe sagte: »Und was ist mit mir?«
Zuerst konnte ich nicht sehen, wer es war. Dann kapierte ich, dass es Janet war. Irgendwas in mir hätte am liebsten »Wow! Janet Jackson!« geschrien. Ich sagte nur: »Tut mir leid, Ma’am. Er sagte, nur seine Brüder.«
Und so kamen die Brüder denn rein. Ich eskortierte sie rüber zum Trailer. Dann rief ich Mr. Jackson, der schließlich herunterkam und zu ihnen in den Trailer stieg. Die Tür schloss sich hinter ihm, und sie unterhielten sich so um die zwanzig Minuten lang. Mr. Jackson kam als Erster wieder heraus. Er ging sofort zurück ins Haus. Sagte nicht ein Wort. Anschließend kamen seine Brüder heraus, gingen zurück zum Tor, und das war es dann. Worüber sie sich unterhalten haben, ich habe keine Ahnung.
Javon: Wie wir später erfuhren, waren sie wegen eines Gerüchts gekommen. Über Mr. Jackson waren ständig Gerüchte im Umlauf. Manchmal waren sie frei erfunden, manchmal war wenigstens zum Teil was dran.
Diesmal hatten sie gehört, dass ihr Bruder krank sei, aber Mr. Jackson war völlig in Ordnung. Die Kinder hatten sich was geholt. Sie hatten sich im Januar erkältet. Wir trafen Vorbereitungen, sie eines Abends, nach den üblichen Praxisstunden, zu einem privat praktizierenden Arzt zu bringen. Die dortige Sprechstundenhilfe ließ durchsickern, dass Michael Jackson in die Praxis gekommen sei, was wiederum seine Familie mitbekommen hatte. Sie waren sofort argwöhnisch. Sie hörten, dass man ihn mitten in der Nacht bei einem Arzt gesehen habe, und sie wollten sichergehen, dass mit ihm alles in Ordnung war.
Bill: So war das nun mal, wenn ein Michael Jackson irgendwo auf der Welt einen Schritt zu tun versuchte. Eine Kleinigkeit, wie die Kinder zum Arzt zu bringen, erforderte tagelange Planung und Vorbereitungen. Man traf jede nur mögliche Sicherheitsmaßnahme, und dann lief man an der falschen Person vorbei, irgendeiner neugierigen Sprechstundenhilfe, und schon war ein Gerücht in die Welt gesetzt.
Paris erholte sich nicht. Ihre Erkältung wollte sich nicht wieder legen, und Mr. Jackson machte sich Sorgen, dass es sich um eine Grippe handeln könnte. Wir konnten unmöglich in die Notaufnahme, und Mr. Jackson wollte auf keinen Fall in irgendeine ihm unbekannte Praxis. Er wollte einen Doktor, der zum Haus hinauskam. Also gab man uns durch, einen privaten Arzt aufzutreiben, der zu einem Hausbesuch bereit war. Jeff Adams, mein Geschäftspartner und Javons Cousin, der uns den Job bei Mr. Jackson verschafft hatte, bat den Hausarzt seiner Familie um einen persönlichen Gefallen. Er nannte mir einen Namen und eine Uhrzeit, wann er zu erwarten sei. Am vereinbarten Abend hielt ein silberner BMW 745i vor dem Tor; ein hochgewachsener schlanker Herr stieg aus. Er trug die hellblaue Kleidung eines Krankenhausarztes. Er trat ans Tor und stellte sich vor. »Ich bin Dr. Conrad Murray«, sagte er. »Ich komme zur Visite.«
Ich sagte ihm, dass wir ihn erwarteten und dass er hereinfahren könne. Er passierte das Tor und stieg aus.
Ich hatte eine Vertraulichkeitsvereinbarung parat. Bevor ich sie herausholte, fragte ich ihn, ob er wisse, wer ihn erwarte. Er verneinte. Ich sagte ihm, er müsse die Vereinbarung unterzeichnen, bevor ich ihn ins Haus lassen könne. Er sagte, das sei kein Problem. Ich holte den Vertrag heraus, und er brauchte nur einen Blick auf den Kopf des Dokuments zu werfen, um den Namen Michael Jackson zu sehen. Seine Augenbrauen hoben sich, als er mich ansah. Als wollte er sagen: Ist das Ihr Ernst?
Ich nickte ihm zu. Er setzte seinen Namen unter den Vertrag. Wir gingen zur Haustür, ich klingelte, und wir warteten. Ich sah Mr. Jacksons Silhouette durch die Scheiben, als er innen auf uns zukam. Er öffnete die Tür, und ich sagte: »Mr. Jackson, das hier ist Dr. Murray. Dr. Murray, Mr. Jackson.«