GQ -Interview mit Rio McQuoid (Auszug)

GQ: Nach deiner Oscar-Nominierung dachten alle, jetzt würdest du richtig durchstarten. Richtig abgehen. Aber dann gab es jede Menge schlechte Presse. Was ist passiert?

Rio McQuoid: Das, was immer passiert. Es wurde aufgebauscht. Ich brauchte eine kleine Auszeit. Die Dreharbeiten zu Der Fänger im Roggen waren brutal anstrengend. Brutal herausfordernd. Ich bin gewachsen und über mich hinausgewachsen. Ang Lee hat ein absolutes Meisterwerk geschaffen, und ein Teil davon zu sein, hat jedem von uns alles abverlangt. Danach war ich vollkommen verausgabt. Und wie das dann so ist, man konzentriert sich auf sich selbst, versucht einfach mal zu leben, und schwupps, ruft es genau die Leute auf den Plan, die einem nicht unbedingt wohlgesonnen sind, wenn du verstehst, was ich meine.

 

Also ging es dir entgegen den Berichten gut?

Das habe ich nicht gesagt. Aber was ich brauchte, war ein Rückzug. Was ich bekommen habe, waren Gerüchte. Beides zusammen verträgt sich nicht gut miteinander, denn Gerüchte kann man nur aus der Welt schaffen, wenn man der Welt das Gegenteil beweist. Wenn man sich raushält, verselbstständigt es sich.

 

Was ist dran an den Geschichten, dass du Tabletten genommen hast?

Ich finde es traurig, dass ich mich dazu äußern muss, obwohl ich und mein Management es bereits mehrfach dementiert haben. Aber bitte: Es ist nichts dran. Die Menschen glauben allerdings ohnehin, was sie wollen.

 

Wie geht es dir jetzt?

In diesem Moment geht es mir hervorragend. Die Dreharbeiten zu This is Our Time laufen gut, die Crew ist der Wahnsinn. Es ist meine erste Serie, und das ist einfach ziemlich aufregend.

 

Also ist es kein Rückschritt für dich?

Ein Rückschritt? Mit dem größten Streamer zusammenzuarbeiten? Nein, es ist eine neue Herausforderung, bei der ich wahnsinnig viel lerne. Es ist genau das Richtige zu diesem Zeitpunkt, denn stehen zu bleiben kommt für mich nicht infrage.