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FRANZ

Ich sitze in dem fensterlosen Aufenthaltsraum im Fernsehstudio. Mir gegenüber hat eine ältere Frau Platz genommen, in der Hand hält sie einen Pappbecher. Ihr Blick ist auffallend misstrauisch. Wahrscheinlich ist sie für die nachfolgende Sendung vorgesehen, aber ich kenne sie nicht. Ich schenke ihr ein Lächeln, das sie nicht erwidert.

Dieser Auftritt heute ist seit Jahren mein erster öffentlicher im Fernsehen. Aber ich bin nicht nervös. Ich bin da routiniert, stehe gern im Rampenlicht. Sandra Malik, die Moderatorin, die mich interviewen wird, wird keinen unkontrollierten Gefühlsausbruch in mir auslösen. Sie ist an den Skandalen interessiert, die meine Person umranken, und nicht an meiner Psyche. Ich trage ein weißes Hemd mit offenem Kragen, dazu ein hellgraues Jackett. Außerdem habe ich mich – dem Anlass entsprechend – ausnahmsweise frisch rasiert. Die Visagistin ist mit mir fertig, und in wenigen Minuten gehen wir auf Sendung. Mein Auftritt hier gehört zu meinem Plan, mich an die treuen Anhänger zu wenden.

Ich überbrücke die Wartezeit und rufe Thor an.

»Was ist los, Vater?«, flüstert er kaum hörbar.

»Ich bin gleich im Frühstücksfernsehen. Wach auf! Es würde mir viel bedeuten, wenn du dir die Sendung ansiehst.«

»Ich bin in der Schule«, sagt er mit gedämpfter Stimme. »Ich seh es mir heute Abend in der Mediathek an, okay?«

Noch besser. Bei sich zuhause. Zusammen mit Julia.

»Aber du wirst nicht über mich reden, oder?«, fragt er nervös.

»Nein, keine Sorge. Ich beantworte nur Fragen, sollte ich welche bekommen.«

»Bitte versuch, mich da rauszuhalten.«

»Selbstverständlich. Aber was sollte ich auch von dir erzählen, da gibt es doch nichts. Du bist ja in keine Skandale verstrickt.«

Thor legt auf. Er ist wirklich ein sehr empfindsamer junger Mann.

In diesem Augenblick kommt eine lebhafte, junge Frau ins Zimmer, um mich abzuholen. Sie plappert ununterbrochen, während sie mich durch die Gänge und dann weiter ins Studio über Kabel und sonstige Hindernisse lotst. Sandra Malik wartet in ihrem Sessel auf mich. Wir kennen uns schon lange, sie hat mich bereits mehrmals interviewt. Sandras Talkshow ist nicht ganz so seriös wie andere Sendungen, meistens geht es um Klatsch und Tratsch, und am liebsten redet sie über Sex. Da sie garantiert in meinem Privatleben herumschnüffeln wird, kann ich die Gelegenheit nutzen, um meine Gefühle für eine bestimmte Person zum Ausdruck zu bringen.

Sandra hat ein professionelles Lächeln auf den Lippen, gibt mir die Hand und zeigt auf das Sofa, auf dem ich Platz nehmen soll. Ich weiß genau, wie man auf einem Fernsehsofa eine gute Figur macht. Nicht zu breitbeinig, leicht nach vorn gelehnt und bloß nicht den Augenkontakt mit der Moderatorin vermeiden. Dazu ein demütiges Lächeln. Entschlossene, aber nicht zu wilde Handbewegungen. Übertriebenes Gestikulieren ist nämlich eines der Merkmale eines Psychopathen.

»In dreißig Sekunden sind wir auf Sendung. Ich muss dir leider ein paar unangenehme Fragen stellen«, verkündet Sandra und strahlt dabei eine fast biblische Reinheit aus. Schmale, gezupfte Augenbrauen, eine Haut wie eine Porzellanpuppe und ein immer leicht verwunderter Gesichtsausdruck. Das ist natürlich Absicht und definitiv eine Falle. Es ist leicht, sich von ihrem engelsgleichen Aussehen verführen zu lassen und sich zu verplappern, wenn man von ihr gegrillt wird.

»Du kannst mich fragen, was du willst«, sage ich unbeeindruckt.

Der kurze Nachrichtenblock ist beendet, und unsere Sendung startet. Sandra stellt mich den Zuschauern vor und fragt, ob ich mich von dem Verlust meines Sohnes und von meinem Schlaganfall erholt habe. Ich antworte, dass ich den Tod meines Sohnes niemals überwinden werde. Trotzdem erfreue ich mich bester Gesundheit.

»Ja, das war bei deinem Einsatz auf Dimö unverkennbar«, sagt sie und hebt eine Augenbraue.

Sie spielt auf meinen Auftritt an, als ich vor versammelter Mannschaft von der Klippe in vier Grad kaltes Wasser gesprungen bin. Der Sprung war weltklasse. In der Nacht damals hatte es sogar geschneit, und ich muss schon sagen, dass ich eine äußerst gelungene Darbietung geboten habe. Aber natürlich sage ich das nicht laut und nicht hier.

»Kannst du uns einen kurzen Einblick geben, was das Ziel und der Zweck des Experimentes sein sollte, das du Requiem genannt hast?«, bittet sie mich.

»Das lag doch auf der Hand.«

»Eine Machtdemonstration?«

»Ganz und gar nicht. Eher das Gegenteil. Es war ein Beweis dafür, dass jeder sein oberflächliches und bedeutungsloses Leben hinter sich lassen und ganz von vorne anfangen kann. Man muss nur die Verantwortung für das Vergangene übernehmen.«

»Und das gilt auch für dich?«, sagt sie und verzieht süffisant den Mund.

»Zweifellos. Ich bin seit meinem Schlaganfall ein neuer Mensch.«

»Inwiefern?«

»Ich habe mich in eine geduldigere Version meines alten Ichs verwandelt, aber meine Berufung, andere anzuleiten und zu führen, ist stärker als vorher …«

Sandra unterbricht mich an dieser Stelle, denn sie hat sich für meine Vorliebe für geistige Führung nie besonders interessiert.

»Da draußen auf Dimö ging es ja ziemlich wild zu. Wie bringst du bloß Menschen dazu, diese wahnsinnigen Dinge mit sich machen zu lassen?«

Ich lache.

»Das war doch nur zu ihrem Besten. Die bloße Tatsache, dass ich diese Leute auf die Insel geladen habe, wurde von der Gesellschaft als abstoßend empfunden. Es ist immer einfacher, jemandem Vorwürfe zu machen, statt ihm eine helfende Hand zu reichen.«

Sandra fragt, ob ich mit den Teilnehmern des Experiments noch Kontakt hätte, was ich bejahe.

»Und was macht Tessa Jenini zurzeit?«

Tessa Jenini ist die ehemalige Besitzerin eines Pelzimperiums. Sie hat ihre Firma aufgegeben, nachdem ich sie in einer Livesendung gegrillt hatte, bei der halb Schweden Zeuge war.

»Tessa geht es hervorragend«, antworte ich. »Sie ist in vielen gemeinnützigen Organisationen aktiv, vor allem im Tierschutzverein.«

Das entspricht zwar der Wahrheit, aber ich vermute dahinter ein anderes Motiv. Sie will mich beeindrucken.

»Und Otto Paulsen?«

Das war der Rechtsradikale, der auf andere Gedanken kam, nachdem ich eine gestellte Massenhinrichtung inszeniert hatte, in der er die Rolle eines Juden übernehmen musste.

»Otto hat sein Leben umgekrempelt, ist jetzt ein Sozi geworden und ausgesprochen engagiert in der Parteiarbeit.«

Das Maß seines Engagements muss man eventuell etwas relativieren. Aber ich weiß, dass er sie gewählt hat. Bei unserem letzten Telefonat allerdings hat er mir erzählt, dass er gerade dabei ist, ein neues, gewaltverherrlichendes Computerspiel zu entwickeln. Wenigstens spielt es nicht im Zweiten Weltkrieg. Man muss sich eben auch über die kleinen Fortschritte freuen können.

»Und der Dritte im Bunde war Lars Arnell, der eine Vergewaltigung gestanden hat. Wie geht es ihm?«

Sandras Blick ist warm und vertrauenerweckend. Aber ich ahne, wo sie hinwill.

»Er sitzt im Gefängnis, trotzdem haben wir Kontakt. Als wir uns das letzte Mal gesprochen haben, hat er gerade angefangen, die Bibel zu lesen.«

Das hatte mir Lars tatsächlich erzählt, allerdings war es eher eine Beschwerde gewesen – darüber, dass es sonst nichts Ordentliches zu lesen gäbe. So wie ich ihn kenne, hat er sich mittlerweile eine stattliche Sammlung an Pornos zugelegt.

»Das Geständnis war eine große Erleichterung für ihn«, füge ich noch hinzu.

Sandras Blick verändert sich, wird jetzt kühler und formaler.

»Apropos. Wir haben vor Kurzem einen Hinweis erhalten, dass eine Anzeige gegen dich erhoben wurde. Wegen einer Vergewaltigung, die zwanzig Jahre zurückliegen soll. Wir haben uns entschieden, den Namen der Frau nicht zu nennen, aber wir wollen gerne hören, wie du zu diesen Vorwürfen stehst?«

Ich spüre, wie meine Aura der Selbstsicherheit, die ich im Warteraum aufgebaut habe, ins Wanken gerät. Aber nur ein bisschen. Ihre Frage ist keine Überraschung. Ich lächele bekümmert, zögere meine Antwort etwas hinaus und sehe Sandra offenherzig in die Augen.

»Die Frau, auf die du anspielst, und ich, wir sind früher sehr gute Freunde gewesen«, sage ich. »Sie hat ihre Version von dem, was zwischen uns passiert ist, und ich habe meine Version. Versteh das bitte nicht falsch, ich habe sehr großen Respekt vor ihr. Und ich werfe ihr nicht vor, dass sie mich angezeigt hat. Wie du weißt, wurde die Anzeige inzwischen wieder fallen gelassen, und die Ermittlungen gegen mich sind eingestellt worden.«

»Dafür hast du jetzt die einmalige Gelegenheit, vor etwa einer Million Zuschauer*innen deine Version zu erzählen«, sagt Sandra aufgedreht und gestikuliert wild mit den Händen.

Ich merke, wie die Anspannung in mir wächst. Die intensive Vertrautheit, die Sandra Malik ausstrahlt, verführt mich beinahe, von meinem inneren Drehbuch abzuweichen und mich zu erklären. Aber dann würde ich nur in eine Verteidigungsposition geraten. Zum Glück habe ich mich genau auf diese Situation vorbereitet. Ich starre sie an, hochkonzentriert.

»Das stimmt, aber du kennst mich doch, Sandra« sage ich und lächele bescheiden. »Ich bin nicht der Typ, der andere Leute mit Dreck bewirft. Der Fall ist zu den Akten gelegt worden. Die besagte Frau und ich lassen das jetzt hinter uns und blicken nach vorn.«

»Und sie denkt genauso?«

Ich zögere erneut mit der Antwort und hoffe, dass mir das als Nachdenklichkeit und nicht als Arroganz ausgelegt wird.

»Das hoffe ich von Herzen. Ich wünsche ihr nur das Beste.«

Ich beuge mich etwas vor und sehe Sandra tief in die Augen, sie hängt an meiner Angel, und ich hole diese langsam ein. Das ist keine Hypnose, aber so etwas Ähnliches. Hör jetzt auf damit. Und es funktioniert.

»Wollen wir nun ein bisschen über dein Liebesleben plaudern?«, fragt sie und hat wieder in ihre kühne Energie gefunden.

»Ach, wenn ich nur eins hätte«, seufze ich ergeben.

»Da habe ich aber etwas ganz anderes gehört.« Sie strahlt mich geradezu triumphierend an. »Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, denen zufolge du in letzter Zeit ein paar heiße Affären gehabt haben sollst.«

»Das sind leider nur Gerüchte. Hörensagen. Die Medien haben meine Sexualität übertrieben dargestellt … zu groß.«

»Apropos Größe, ich habe im Netz gelesen, dass deine Testosteronwerte doppelt so hoch sein sollen wie bei einem durchschnittlichen Mann. Stimmt das?« Sie grinst mich frech an.

»Da musst du meinen Hausarzt zu fragen«, sage ich scherzhaft. »Aber, meine Liebe, du solltest nicht alles glauben, was so erzählt wird. Ich kann sehr ernsthaft und aufrichtig sein, wenn es um die Beziehung zu einer Frau geht.«

»Tatsächlich?«

»Ja. Es gibt da eine, die ich einfach nicht vergessen kann«, sage ich und werfe einen kurzen Blick direkt in die Kamera. »Eine unerwiderte Liebe. Aber darüber möchte ich hier nicht sprechen.«

»Aber du bist nach wie vor Single?«, fragt Sandra.

»So ist es. Das scheint mein Schicksal zu sein.«

»Aber du hattest durchaus Beziehungen in deinem Leben, wenn auch nur sehr kurze?«

»Meinst du One-Night-Stands? Oder darf ich so etwas im Fernsehen nicht sagen? Doch, das kommt schon vor, aber tief in meinem Inneren bin ich ein Romantiker.«

Der Großteil der Zuschauer sind Frauen, und es ist nie verkehrt, ihnen ein bisschen Hoffnung zu machen.

»Und wie sieht es bei deinem Sohn aus? Wie ist deine Beziehung zu ihm?«

»Sehr gut. Der Verlust seines Zwillingsbruders Vic hat in mir eine Leere zurückgelassen, die ich langsam wieder füllen muss. Aber zum Glück habe ich Thor, und das bedeutet mir sehr viel.«

»Aus ihm ist ein attraktiver, stattlicher junger Mann geworden«, sagt Sandra. »Wir haben ein bisschen recherchiert. Er hat hervorragende Schulnoten und sieht genau so aus wie sein Vater.«

An der einen Studiowand hängt ein Bildschirm, auf dem man die Sendung verfolgen kann. Wir verschwinden vom Monitor, und stattdessen taucht ein Foto auf: von Thor und Julia. Sie stehen vor einem grauen Gebäude, Thors Schule. Julia lehnt ihren Kopf an seine Schulter. Ihr Haar flattert im Wind. Für den Bruchteil einer Sekunde werde ich von Eifersucht gepackt, weil Thor den besonderen Duft ihrer Haare riechen darf. Aber das wird sofort von meiner Sorge überlagert, wie Thor das finden wird. Wie er darauf reagieren wird. Darauf war ich nicht vorbereitet, meine Ohren werden warm.

»Und er hat jetzt auch eine Freundin«, nervt Sandra Malik mich weiter. »Willst du uns ein bisschen von ihr erzählen?«

Meine Verachtung gegenüber dieser Person vor mir wird immer größer. Dieser verdammte Blutegel. Thor wird mich kreuzigen. Ich werfe Sandra einen vernichtenden Blick zu, aber sie hat eine Technik entwickelt, bei der sie mich zwar ansieht, zugleich aber durch mich hindurch …

»Nein, ich habe nicht vor, das Privatleben meines Sohnes zu kommentieren. Diesen Wunsch von ihm respektiere ich.«

Das Gespräch nimmt jetzt eine neue Wendung, wir plaudern über meine Zukunftspläne, zu denen ich mich nur in Rätseln äußere. Ich erwähne lediglich, dass es darum gehen wird, Menschen dabei zu helfen, den richtigen Weg in ihrem Leben zu finden, das Blatt zu wenden und aufzuhören, die immer gleichen Pfade zu betreten.

»Wenn du bei deinem neuen Projekt wieder planst, Promis zu dir auf die Insel einzuladen, müssen die hoffentlich nicht auch von diesem schrecklichen Felsen springen«, sagt Sandra mit gespieltem Schauder.

»Man weiß nie«, erwidere ich und strahle sie an. »Ein Jammer, dass wir Frühling haben und das Wasser schon langsam wärmer wird.«

Ich überstehe die Sendung weitestgehend ungeschoren. Es lief ganz gut, ich bin zufrieden, bis auf die Sache mit dem Foto. Jetzt wünsche ich mir, ich hätte Thor nicht auf die Sendung aufmerksam gemacht. Das ist zwar weniger mein Fehler, aber er ist so nachtragend. Ich musste lange kämpfen, damit er mich nach Sofias Anzeige wieder besucht hat. Ich würde es nicht ertragen, wenn er sich noch einmal zurückzieht. Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir ganz und gar nicht, wie er beschrieben wird: Er sei gutaussehend, er würde mir sehr ähnlich sein, sei ehrgeizig und so weiter. Manchmal vermisse ich den kleinen, mageren Jungen, der mich wie einen Gott angehimmelt hat. Ich will gar nicht, dass er mein Abbild wird. Eher möchte ich, dass er das Licht in meiner Dunkelheit ist.

Kaum habe ich das Studio verlassen, überkommt mich eine große Sehnsucht danach, die Stadt hinter mir zu lassen. Ich fühle mich jetzt zwar energischer und bin vollgepumpt mit Adrenalin, aber gleichzeitig auch völlig ausgelaugt. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich den Zug nach Göteborg noch erwischen werde. Von dort kann ich mit dem Wagen, den ich da geparkt habe, noch die Nachmittagsfähre nach Dimö schaffen. Das Wetter ist gut dort draußen.

Wer nicht auf einer Insel aufgewachsen ist, der kennt die einzigartige Stille nicht, die sich bei Sonnenuntergang über die Küste senkt. Das Geheimnis ist die Kombination aus der Abgeschiedenheit und der kargen Landschaft. Das Licht ist etwas ganz Besonderes. Es verschwindet nicht, sondern ergießt sich über das Wasser und wird vom Horizont aufgenommen, bis das Meer die Farbe von gehämmertem Kupfer annimmt. Ich beschließe, heute Abend spazieren zu gehen, mir den Sonnenuntergang anzusehen und kurz ins Wasser zu springen.

Ich atme tief ein, spüre die wiedergewonnene Freiheit in meiner Lunge. Ich hätte im Gefängnis landen können, stattdessen bin ich hier und kann tun und lassen, was ich will. Ich schicke Sofia in Gedanken meinen Dank. Vielleicht ist es jetzt tatsächlich an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben. Es muss doch ein Angebot geben, das sie nicht ablehnen kann. Jeder Mensch hat einen Schwachpunkt. Und ich habe die Fähigkeit, diesen aufzuspüren.

Während diese Idee in meinem Kopf langsam Form annimmt, rufe ich mein Personal in ViaTerra an und bitte darum, mir im Hafen Krabben zu kaufen. Die Saison hat gerade begonnen. Ein kurzer Sprung ins Wasser, dann Krabben mit Wein, danach werde ich wunderbar schlafen können.

Vorher muss ich bloß Thor zu fassen bekommen, um das Missverständnis aus der Welt zu schaffen.

Kaum sitze ich im Taxi, das mich zum Hauptbahnhof bringt, schicke ich ihm eine SMS : Ich wusste nicht, dass sie das Foto von euch zeigen würde. Ruf mich bitte an, dann kann ich dir alles erklären. Ich zögere einen Moment und füge schließlich noch ein Wort hinzu: Papa .

Thor antwortet mir nicht. Den ganzen Tag lang bleibt er stumm.