JULIA
In der Nacht träumte sie vom Meer. Goldenes Wasser, schwarze Konturen der Felsen und eine dunkelgrüne Welt, sobald sie untertauchte. Als sie morgens aufwachte, regnete es. Eine Windböe rüttelte am Fenster. Sie zog sich die Decke bis unters Kinn, wollte wieder einschlafen, aber da klingelte ihr Handy. Zuerst ließ sie es klingeln, dann aber seufzte sie und sah nach, wer anrief. Es war Susanna.
»Hab ich dich geweckt?«, fragte sie.
»Hm …«
»Es ist schon so spät! Man könnte ja fast glauben, dass du Urlaub machst, trotz neuem Chef und neuem Job?«
»Ja, es ist einfach wahnsinnig erholsam, sechs mordlustige Irre im Nacken zu haben«, knurrte Julia.
»Komm schon, Julia … Das war doch bloß ein Spaß. Ich rufe an, weil wir zwei Hinweise bekommen haben. Die Leute gehen ja nach wie vor davon aus, dass du für MODA schreibst. Es geht um Hilmer Blomberg.«
Julia war schlagartig hellwach.
»Erzähl.«
»Der erste Hinweis kam von einer Frau, die Silla in Henån gesehen hat, in Begleitung ihrer Brüder. Sie sind mit einem Auto bei den Blombergs vorgefahren, und sie wurde von zwei Brüdern ins Haus geführt.«
»Oh, Gott, dann stimmt es also, dass sie Silla geholt haben«, stöhnte Julia.
»Scheint so. Ich habe gefragt, ob sie sich gewehrt hat, aber die Anruferin meinte, sie hätte eher apathisch gewirkt.«
»Wir müssen das der Polizei melden.«
»Das führt doch zu nichts. Silla wird aussagen, dass sie freiwillig mitgekommen ist, das weißt du doch. Sie wurde ihr Leben lang manipuliert, es wird nicht schwer sein, sie wieder auf Spur zu bringen.«
Susanna hatte recht. Julia wollte nicht daran denken, was Hilmer Blomberg und seine Söhne mit ihr machen würden. Im Augenblick konnten sie nichts tun.
»Und der zweite Hinweis?«, fragte sie.
»Der kam aus Dimö. Jemand, der vor fast fünfzig Jahren bei den Ursprungsevangelisten war, als die Blombergs noch das Haus auf der Insel hatten. Er sagt, er war nur einen Sommer lang dabei, dann hat er sich wieder abgewendet. Aber er hat sich zu einem Interview bereit erklärt.«
Julias Herz machte einen Freudensprung.
»Das ist ja der Hammer! Hast du seine Nummer?«
»Klar, er ist pensioniert, war früher Fischer und ist die meiste Zeit zuhause.«
»Vielen Dank! Ich rufe ihn gleich an.«
Der Mann hieß Kurt Burman und wohnte im Ort. Sie vereinbarten, sich im Café am Marktplatz zu treffen. Er bräuchte dringend Kaffee, sagte er und würde einen kleinen Spaziergang dorthin machen, das würde ihm guttun. Julia versprach, sich zu beeilen. Sie sprang unter die Dusche und zog sich schnell an. Es hatte aufgehört zu regnen, der Himmel war fast wolkenfrei. Das Wetter wechselte auf der Insel im Takt eines wildgewordenen Metronoms. Das verstärkte, wie sie sich ohnehin fühlte: aufgewühlt, immer wachsam. Schließlich wusste man nie, was als Nächstes passieren konnte.
Sie entdeckte ein Fahrrad, das vor dem Speisesaal gegen einen Baum lehnte. Elyssa kam aus dem Haupthaus und lief über den Hof zu den Gästehäusern.
»Ist das dein Rad?«, rief Julia.
»Das habe ich im Stall gefunden«, rief Elyssa. »Das ist ziemlich alt, aber es fährt. Willst du das ausleihen?«
»Ja, gern. Ich müsste schnell mal in den Ort.«
»Klar, nimm es!«
Julia wischte mit ihrem Ärmel die Regentropfen vom Sattel, fuhr los und winkte dem Pförtner zu, dass er das Tor öffnen sollte. Der Fahrtwind wirbelte ihre Haare durch die Luft, und sie fühlte sich so frei wie schon lange nicht mehr. Sie radelte die Allee entlang, die zum Anwesen führte, und bog dann auf die Landstraße. Dort war es viel windiger. Zu einer Seite fielen die Felsen steil ab hinunter zum Meer. Das war aufgewühlt, über den Wellenkämmen segelten die kreischenden Möwen.
Das Café am Marktplatz hieß Kajutan . Es war im Seemannsstil eingerichtet und hatte zwei Bereiche. Einen hinteren, in dem Tische und Stühle aus schwerem Holz standen, und einen vorderen, der eher wie eine Cafébar gestaltet war, wo die Kunden an Tischen aus leeren Heringsfässern ihren Kaffee trinken konnten. Mitten im Raum stand ein großes Steuerrad. Julia entdeckte einen älteren Mann in der Ecke, der zu ihr hersah und die Hand hob. Sie winkte zurück, kaufte sich einen Kaffee und setzte sich zu ihm. Kurt Burman war um die siebzig und sah aus, wie sich Julia die ältere Inselbevölkerung vorstellte. Wettergegerbtes, braungebranntes Gesicht, durchdringende, wache hellblaue Augen in einem Meer aus Falten. Früher hatte Julia immer unterstellt, dass es diese typischen Inselbewohner nur in Filmen gab. Aber seit sie auf Dimö mehreren Exemplaren über den Weg gelaufen war, wusste sie, dass sie tatsächlich so aussahen. Von Wind und Wetter geformt, kraftvoll und robust.
»Warten Sie schon lange?, fragte Julia.
»Nein. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich brauche morgens meinen Kaffee, bevor ich mich unterhalten kann«, sagte er lächelnd. »Zwei Tassen, um mich zu wecken, und eine dritte, damit ich einen klaren Kopf bekomme.«
Er hatte seine Haare so kurz geschoren, dass sich das Sonnenlicht darin verfing und es aussah, als wäre sein Kopf mit weißem Flaum bedeckt. Die Haut seiner Hände, die auf dem Tisch lagen, war voller Schwielen und rissig.
»Ich habe Ihr Interview mit Blombergs Tochter gelesen und auch noch einen anderen Artikel über die Familie und ihre Umweltsünden in Henån. Da musste ich an diesen seltsamen Sommer denken, als ich mit denen zu tun hatte. Gestern Abend habe ich zufällig Karin getroffen, und sie hat mir erzählt, dass Sie auf der Insel sind und über die Blombergs schreiben. Ich habe leider vergessen, sie nach Ihrer Nummer zu fragen, deshalb habe ich direkt bei der Redaktion angerufen.«
»Waren Sie damals Mitglied bei den Ursprungsevangelisten?«, fragte Julia.
»Nein, eigentlich nicht«, sagte er und lehnte sich zurück. »Damals war auf der Insel nicht viel los, auch im Sommer nicht. Ich war dreißig oder so, weiß nicht, hatte gerade eine gescheiterte Beziehung hinter mir und war leicht beeinflussbar. Da bin ich zu den Abendandachten gegangen.«
»In dem Haus, in dem Rakel jetzt lebt?«
»Ja, damals hat die ganze Familie dort gewohnt. Sie sind erst nach der Tragödie mit Rakels Schwester Milka weggezogen. Kennen Sie die Geschichte?«
Julia nickte.
»Das Haus stand eine Weile leer«, fuhr Kurt fort. »Rakel hat sehr jung geheiratet und ist dann auf die Insel zurückgekommen. Da ging es ihr schon nicht so gut. Ihre Ehe hielt nur ein paar Jahre. Allerdings gehörte das Haus Gunnar Blomberg, Rakels Vater. Er starb vor einigen Jahren an einem Herzinfarkt.«
»Wie liefen diese Andachten ab? Können Sie mir die beschreiben?«, bat ihn Julia.
»Haben Sie sich schon mit dem Glauben der Ursprungsevangelisten beschäftigt?«
»Ja, das habe ich. Sie berufen sich auf die Bücher Moses.«
»Ja, das stimmt. Gunnar Blomberg war Gründer und selbsternannter Prediger der Glaubensgemeinschaft. Er versammelte jeden Abend seine Familie und die Mitglieder zum Abendgebet und predigte. Darin ging es fast ausschließlich um die unterwürfige Rolle der Frau in der Familie. Kern seiner Botschaft war, dass Frauen die Wurzel alles Bösen in der Welt sind und gezüchtigt werden müssen. Ja, er hat tatsächlich dieses Wort benutzt.«
Er schüttelte den Kopf.
»Warum hat Sie das interessiert? Ich finde, das klingt ganz schrecklich.«
»Damals hatte ich meiner Frau die Schuld an allem gegeben, und dieser Grundsatz, dass Frauen das Böse in die Welt tragen, muss mich wohl angesprochen haben.«
»Und dann?«
Kurt verzog das Gesicht. Die Sonne fiel in seine hellblauen Augen, fast durchsichtig sahen sie aus. Und Julia sah etwas, ein verborgenes Gefühl darin. Vielleicht Scham?
»Ich bin wieder ausgestiegen. Gunnar hat eine Art Policy verfasst, Richtlinien, wie man mit ungehorsamen Mädchen umgehen muss. Das fand ich nicht mehr gut. Darin behauptete er, dass man einem Mädchen Gehorsam beibringen kann, wenn man früh damit anfängt.«
»Hat er das Gehorsamkeitstraining genannt?«, fragte Julia.
Kurt dachte kurz nach. Dann nickte er. »Ja, das kann gut sein. Es ging ihm nicht um Bestrafung, er betrachtete es als Wegweiser. Und er tat es wohl auch nur zu ihrem Besten. Eine Zurechtweisung.«
»Und um was für Strafen handelte es sich da?«
»Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern. Das ist ziemlich lange her. Ich fand eine Strafe besonders schlimm, bei der man den Kopf des Mädchens unter Wasser drücken sollte. Das hatte etwas Altes, Altertümliches, wie geradewegs aus der Bibel gekommen. Gunnar hat das alles sogar aufgeschrieben und uns Kopien davon ausgehändigt. Wir mussten ihm schwören, dass wir keinem Außenstehenden davon erzählen. Dieser Strafenkatalog war ihm sehr wichtig. Er nannte ihn das Grundsatzprogramm. «
»Haben Sie den Katalog noch?« Julia wurde ganz hektisch.
»Doch, ich glaube, den habe ich behalten. Der wird oben auf dem Dachboden liegen, in einem der hundert Kartons mit alldem alten Zeug.«
»Wären Sie bitte so freundlich, den für mich zu suchen?«
»Der würde ganz gut in Ihre Artikel passen, oder?«
»Das wäre … einfach sensationell, wenn ich den verwenden könnte.«
»Ich kann mich ja mal umsehen, wenn ich Zeit habe und das Wetter schlecht ist.«
»Oh, bitte so schnell wie möglich.«
»Wenn Ihnen das so wichtig ist.«
»Ja, das ist es. Aber ich hätte noch eine andere Frage. Hat Gunnar in seinen Predigten jemals die Heide erwähnt?«
»Welche Heide?«
»Die Heidelandschaft im Norden der Insel, bei den Felsen. Hat er sie als heiligen Boden bezeichnet?«
»Nein, daran kann ich mich nicht erinnern. Er war kein Naturliebhaber. Er ging zwar jagen und angeln, aber das war es dann auch.«
»Können Sie sich noch an etwas anderes erinnern, was Ihnen an der Familie Blomberg komisch vorkam?«
Kurt stützte das Kinn auf seine Hände, dachte nach.
»Gunnars Töchter waren merkwürdig. Da stimmte etwas nicht. Sie wissen bestimmt auch, was mit Rakel passiert ist, nach Milkas Tod? Die Mädchen waren wie miteinander verschmolzen. Das war ein bisschen unheimlich, denn man hat die eine nie ohne die andere gesehen.«
»Haben Sie mal gehört, dass die beiden Lots Töchter genannt wurden?«
»Nein. Was soll das bedeuten?«
»Das weiß ich noch nicht genau. Erzählen Sie ruhig weiter.«
»Milka war zwei Jahre jünger als Rakel. Sie war ein hübsches, fröhliches Mädchen. Rakel wirkte verschlossener. Sie beschützte ihre kleine Schwester und folgte ihr wie ein Schatten.«
»Wie alt waren die beiden denn damals?«
»Vielleicht so vierzehn und zwölf? Milka war etwa vierzehn, als sie im Eis einbrach und ertrank, und das passierte ja ein paar Jahre später.«
»Haben Sie sich seitdem mal mit Rakel unterhalten?«
»Ja, ein paar Mal. Aber nie über Milka, nur so Insel-Smalltalk. Über das Wetter und die anstrengenden Touristen. Wir gehen alle sehr vorsichtig mit Rakel um, niemand will einen wunden Punkt treffen.«
Julia überlegte, ob sie ihm von ihrem misslungenen Besuch bei Rakel erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie wollte Kurt Burman nicht aus dem Konzept bringen, vor allem wollte sie seine Erinnerung nicht bremsen. Der aber nutzte die kurze Pause für einen Themenwechsel.
»Wie geht es Ihnen dort oben im Herrenhaus?«, fragte er.
»Ja, gut. Das ist sehr schön da.«
»Stimmt es, dass Franz sich verändert hat?«
»Von wem haben Sie das denn gehört?«
»Na ja, man hört so Gerüchte«, erwiderte er und lächelte verschmitzt. »Und außerdem hat er doch dieses Frühlingsfest für die Inselbewohner veranstaltet.«
»Aber Sie waren nicht dabei?«
»Nein, mich hatte eine fiese Erkältung in die Knie gezwungen, aber meine Tochter war da, und ihr hat es sehr gut gefallen. Sie möchte hier im Ort eine kleine Kunstgalerie eröffnen, und Franz hat ihr wohl versprochen, ihr dabei zu helfen.«
Aber Julia wollte jetzt nicht nur plaudern.
»Haben Sie ein schlechtes Gewissen, weil Sie mit Gunnar und diesen Grausamkeiten zu tun hatten?«, fragte sie.
»Ich war nie an dem beteiligt, was sie den Mädchen angetan haben«, sagte er und hob die Hände in die Luft. »Wie ich schon gesagt habe, bei mir war Schluss, als Gunnar dieses Programm ausgeteilt hat.«
»Die körperliche Züchtigung von Kindern ist strafbar«, konterte sie. »Warum haben Sie die nicht angezeigt?«
Kurts Gesichtsausdruck verriet, dass ihm das sehr zu schaffen gemacht hatte.
»Ich hatte daran gedacht, aber ich hatte Angst, dass sie sich an mir rächen könnten. Ich hatte an ihren Versammlungen teilgenommen. Je mehr Zeit verstrich, desto größer wurden meine Schuldgefühle. Am Schluss habe ich sie ganz tief in meinem Unterbewusstsein vergraben. Man weiß doch nie ganz genau, was hinter verschlossenen Türen geschieht.«
Julia sah ihn lange an.
»Aber Sie wussten doch ganz genau, was die vorhatten.«
»Das stimmt, aber ich habe es nie mit eigenen Augen gesehen.«
Sie hatte nicht vor, ihn so schnell davonkommen zu lassen.
»Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass diese Dinge seit etwa fünfzig Jahren so gehandhabt werden?«
»Das wäre scheußlich«, sagte er leise und starrte in seinen Kaffeebecher.
»Ich möchte, dass Sie dieses Programm finden. Am besten heute noch. Ganz gleich, ob die Sonne scheint oder nicht.«
»Das werde ich«, versprach er. »Es fühlt sich gut an, darüber zu sprechen. Sie dürfen mich in Ihrem Artikel auch gerne namentlich nennen.«
»Haben Sie keine Angst vor denen?«
Kurt lachte und schüttelte den Kopf.
»Vor den Blombergs? Nein, ich habe zuhause zwei Schäferhunde, die auf mich aufpassen. Mir kann keiner etwas antun.«
»Dann ist es gut.«
»Ehe ich es vergesse. Wenn Sie Karin das nächste Mal sehen, grüßen Sie sie von mir und erzählen Sie ihr ruhig, dass wir uns unterhalten haben.«
»Das klingt fast so, als hätten Sie ein Auge auf sie geworfen.«
»Ja, das kann man getrost so sagen. Sie hätten sie mal als junge Frau sehen sollen, das war die schönste Frau der ganzen Insel. Mir wird heute noch weich in den Knien, wenn ich sie sehe. Ich bin Witwer, müssen Sie wissen«, sagte er und zwinkerte ihr zu. »Aber Franz ist ein kleiner Störenfried, obwohl er mir nie etwas getan hat. Ich habe ihm mal das Segeln beigebracht.«
»Wirklich?«
»Ja. Karin war alleinerziehend und hatte kein Geld, um sich ein Boot zu kaufen. In dem einen Sommer, er mag zehn oder elf gewesen sein, saß er oben auf den Felsen und sah mir zu, wie ich mit dem Boot rausfuhr. Er saß dort auch noch, wenn ich wieder zurückkam. Nach einer Woche habe ich ihn schließlich gefragt, ob er mitfahren wolle. Es hat nur einen Sommer gedauert, dann konnte er segeln, schon wie ein Profi. Er lernt unglaublich schnell. Aber wahrscheinlich hat er mich längst vergessen.«
»Oh, doch, er erinnert sich an alles. Ich werde ihm auch Grüße ausrichten.«
»Tun Sie das.«
»Dann möchte ich Sie nicht länger aufhalten. Fällt Ihnen noch irgendetwas aus dem Sommer damals ein, das wichtig sein könnte?«
Kurt legte seine Stirn in tiefe Falten.
»Warten Sie. Sie sollten gefilmt werden.«
»Wer?«
»Die Strafen. Gunnar sagte, dass ihre Methoden auch für die kommenden Generationen aufbewahrt und nicht vergessen werden dürften.«
»Das ist sehr interessant. Wir wissen, dass sie neue Filme machen, aber auch damals schon? Das ist doch so ungefähr fünfzig Jahre her, oder?«
»Damals gab es schon Kameras für den privaten Gebrauch, meine Liebe. Ich komme doch nicht aus der Steinzeit.«
»Und wie ging das vor sich?«
»Nur die Älteren durften die Strafen ausführen.«
Sie sah ihn fragend an.
»Wie meinen Sie das?«
»Die älteren Gemeindemitglieder bestraften die Mädchen, und das wurde gefilmt. Diese Filme waren für die Jungs gedacht, als Lernmaterial.«