Dienstag, 5.30 Uhr, Raststätte Sankt Pölten, A1

Mehrere Hektar groß, anonym und mit einer rund um die Uhr geöffneten Tankstelle ausgestattet; die beiden Teams benutzten gerne große Autobahnraststätten bei ihren Einsätzen. Nun saßen sie wie viele andere Reisende oder Lkw-Fahrer vor ihrem Kaffee und unterhielten sich scheinbar zwanglos. Nur Wien 2 beteiligte sich nicht an der Unterhaltung. Er hatte Kopfhörer auf und einen Laptop vor sich.

»Tamás, wie sieht der Status der Ziele aus?«

»Unverändert. Die beiden waren bis 18.05 Uhr im D-Trakt. Dann verliert sich allerdings ihre Spur für gut eine Stunde. Um 19.26 Uhr habe ich sie wieder am Schirm, diesmal im achten Bezirk.«

»Wieder beide zusammen?«

»Richtig, zusammen. Im Gasthaus Fuhrmann, ich habe es überprüft. Anschließend hat er sie nach Hause gebracht, ist aber selbst gleich weitergefahren.«

»Zielgebäude?«

»Alles normal. Keinerlei Vorkommnisse.«

»Polizei, irgendwelche Aktivitäten?«

»Nichts, es gibt keine Abweichungen von der üblichen Routine. Die einzige Abwechslung in eurem Einsatzgebiet ist der Besuch des albanischen Außenministers im Bundeskanzleramt von 14.00 bis 15.30 Uhr. Zu- und Abfahrt erfolgen über den Heldenplatz.«

»Das stört uns nicht.«

»COBRA, WEGA?«

»Nichts, ich habe alles überprüft. Es ist ein stinknormaler ruhiger Dienstag.«

»Nicht mehr lange. Polizeifunk?«

»Ich kann ihn tatsächlich ausschalten, aber wie gesagt, nur für ein paar Minuten. Mehr war in der kurzen Zeit einfach nicht möglich.«

»Gut. Ich melde mich wieder.« Er nahm seine Kopfhörer ab und wandte sich an die drei anderen.

»Alles ruhig, sowohl im Zielgebiet als auch bei den Zielobjekten. Beziehen der Ausgangsstellungen bis 7.15 Uhr und dann, auf mein Zeichen, legen wir los.«

Damit standen die vier Männer auf, verließen die Raststätte und stiegen in ihre Autos. Ein VW-Touareg oder Skoda-Octavia war nicht dabei.