Lucinde und Heike sind um die fünfzig. Früher dachten sie, das wäre das Alter, in dem man endlich angekommen ist. Seriös. Souverän. Würdevoll! Jetzt wissen sie es besser: Das Märchen vom In-Würde-Altern haben sie durchschaut. Also beschließen sie, nur noch das zu tun, worauf sie Lust haben – aus der langweiligen Oper abhauen etwa oder auf gängige Schönheitsideale pfeifen und trotzdem Botox ausprobieren. Auf die Gefahr hin, dass ihre Kinder sie irgendwie peinlich finden. Und dass sie womöglich auch mit achtzig noch längst nicht angekommen sein werden …
Frauen wollen immer 39 bleiben, sagte ihre Mutter und färbte sich die Haare bis weit über 80. Sie selbst hat inzwischen auf Partys manchmal den Eindruck wie ein sprechendes Möbelstück behandelt zu werden. Wie sehen sich Frauen eigentlich in der Mitte des Lebens? Mit oder ohne Mann, mit oder ohne Kind, jedenfalls mit sich veränderndem Körper, Denken, Fühlen. Ulrike Draesner hat einen glänzenden Text geschrieben, am eigenen Leben und dem anderer Frauen entlang erkundet sie die Vielschichtigkeit dieses Lebensabschnitts, in dem alles nebeneinander vorkommt: Sie weiß noch, wie sie als Mädchen unbedingt älter werden wollte. Und nun tun alle so, als gäbe es so etwas wie Wechseljahre gar nicht? Pointiert, scharfsinnig und heiter findet Draesner einen neuen Umgang mit dem Verstreichen der Jahre: Aufbruchsgeist, Feuer statt Herd. Zuhause in der eigenen Verwandlung.
Leinen los und leben – auch das kann ein Motto für das Älterwerden sein. Nicht mehr so angebunden sein, loslassen und freier werden für das Neue, das vor einem liegt. Jürgen Werth versucht sein Älterwerden in genau dieser Weise wahrzunehmen, zu verstehen und zu leben. Hier erzählt er, was er dabei entdeckt. Ein heiter-nachdenkliches Buch voller Inspiration und Lebensklugheit.
Nichts halten wir für so selbstverständlich wie das Vermögen, eine gute Zweierbeziehung zu leben. Und kaum etwas scheitert so regelmäßig wie die Ehe. Dauerhaft gelungene Partnerschaften sind rar. Doch unermüdlich stürzen wir uns in das Abenteuer Beziehung. Warum? Und was können wir tun, damit eine Beziehung gute Chancen hat? Diesen Fragen geht der erfahrene Psychotherapeut Josef Aldenhoff nach. Dabei macht er gleich zu Beginn klar, dass wir keineswegs nur mit dem Hier und Jetzt des Beziehungsalltags kämpfen, denn unser innerer Schaltplan hat Millionen Jahre auf dem Buckel. Unsere Vorstellungen von romantischer Liebe, tollem Sex, gutem gemeinsamen Altwerden – und das alles mit einer Person: Sie kommen im Logbuch der Evolution nicht vor. Josef Aldenhoff erklärt uns amüsant und leichtfüßig, gleichwohl ernsthaft und nüchtern, worauf wir uns mit der Liebe einlassen und wie wir im Wissen um die Hindernisse lebenslang an einer guten Beziehung arbeiten können.