BEE

Das Bier dröhnt schon ganz gut in meinem Kopf., und beim Aufstehen werfe ich den Barhocker um. Nichtsdestotrotz fühle ich mich immer noch in der Lage mit dem Motorbike zu fahren. Alkoholiker sind unbelehrbar. Also knattern wir 1000 Meter weiter und parken direkt vor dem Solo Pub. Gehen wäre auch zu blöde und anstrengend gewesen in unserem Zustand. Wir sind noch ein bisschen zu früh dran. Die Disse füllt sich erst. Also wieder an die Bar und die nächsten Drinks gekippt. Der Franzmann hat Eindruck auf mich gemacht. Deshalb bestelle ich mir statt des Bier einen Wodka Martini. Boris bestellt sich einen Screwdriver. Zwei hässliche Nutten betreten die Solo Bar, im Schlepptau ein hübsches junges Girl. Alle drei setzen sich auf die Barhocker neben uns. Wir spendieren dem Trio Ladydrinks. Boris sabbert natürlich schon vor Gier auf das Frischfleisch. Aber da wird er keine Chance haben, denn so wie ich Arm einschätze, würde sie ihm seinen Schwanz abschneiden. Kleiner Scherz! Das mit dem Schwanz abschneiden kommt hier in Thailand aber häufiger vor als man denkt. Schon öfter haben Thai Ehefrauen, die nichts von der Mia Noi (der Nebenfrau wussten) zum Messer gegriffen. Damit man das gute Stück auch ja nicht wieder annähen kann, entdeckten manche ihre kreative Ader und verfrachteten das Teil kurzerhand in den Mixer!! Oder verfütterten es an Hund oder Katze!!

Da ich Boris nur schützen will, beginne ich eine Unterhaltung mit dem reizenden jungen Ding. Sie kann kaum Englisch. Eine der Hässlichen erklärt mir, dass das junge Mädchen gerade vom Lande kommt. „She come to work bar!!” Meistens glaube ich diese Geschichten nicht, da viele Girls erfundene Storys erzählen, um leichter Kunden zu bekommen. Beliebte Varianten sind: „I have birthday today“ ( ja der 100te in diesem Jahr) „I good girl...no work bar“! ( ja aber davor hat sie als Freischaffende für 1000 Männer die Beine breit gemacht.) „I no butterfly girl“ ( ja aber davor war sie schon paarmal für Shorttime ) usw.

Der Jungen glaube ich allerdings die Geschichte, dass sie gerade vom Lande kommt. Sie wirkt total schüchtern und unerfahren. Also genau das richtige für mich. Ich bemühe mich weiter Konversation zu betreiben. Sie heißt Bee und kommt aus Burinam. Ich frage sie, ob sie tanzen möchte. Sie ziert sich anfangs etwas, stimmt dann aber doch zu. Ich gehe ein wenig auf Tuchfühlung. Nicht schlecht gebaut die Kleine. Ob Joy es verkraftet, wenn ich mal für eine Nacht fremdgehe? Na ja, sie muss ja auch nicht alles wissen. Boris sitzt alleine auf seinem Hocker, umzingelt von den Hässlichen. Der Arme!! Er tut mir ja so leid!!

Mittlerweile hat Bee ihre Schüchternheit verloren und heute Nacht wird sie noch was anderes verlieren. Oh je das ist ja wieder totales Wunschdenken von mir!! Die Phantasie geht mit mir durch!! Ihre Jungfräulichkeit wurde bestimmt schon von ihrem Thai Mann geraubt. Bee ist ja mindestens schon 19 oder 20.

Verheiratet wurde sie garantiert schon mit 16. Wahrscheinlich hat sie in ihrem Dorf auch schon ein Kind sitzen. Das ist in diesem Land ja nichts ungewöhnliches. Aber trotzdem möchte ich Bee mit nach Hause nehmen.

Genug getanzt. Wir gehen wieder an die Bar, und ich bestelle mir einen Cosmopolitan. Bee bekommt eine altersgerechte Limonade. Sogar Boris spendiere ich eine Whiskey!! Heute ist mein großzügiger Tag. Ich lasse mich nicht lumpen denn ich bin kein Kiniau (Geizhals) Das bin ich natürlich schon, aber ich möchte unter allen Umständen vermeiden, dass es Bee auffällt. Es reicht ja, wenn sie es morgen früh bemerkt. Gegen 3 Uhr schnappe ich mir meine heiße Braut und verdünnisiere mich in Richtung Bungalowanlage. Home Sweet Home!!

Wir halten noch mal am 7/11, um unsere Getränkevorräte aufzufüllen. Dann brausen wir zu meinem Haus. Dort angekommen, setzen wir uns erst mal gemütlich auf die Terrasse. Ich liebe diese herrlichen warmen Nächte. Über uns offenbart der Tropenhimmel seine ganze Schönheit. Ich habe den Eindruck, dass die Sterne hier viel intensiver leuchten. Der Garten ist erfüllt vom Quaken der Frösche und von den Geräuschen der unzähligen Geckos. Ein einzigartiges Ambiente. Wie geschaffen für einen romantischen und unvergesslichen Abend. Bee trägteinen grün weiß gestreiften Rock, hochhackige weiße Schuhe und ein weißes Trägershirt. Wir machen eine Flasche Sangsom auf und mixen ihn mit Cola. Die Flasche trinken wir halb leer. Dann verziehen wir uns nach drinnen. Bee ist beeindruckt von meiner kleinen Residenz. Obwohl im Wohnzimmer fast keine Einrichtungsgegenstände vorhanden sind. Anscheinend hat sie so etwas noch nicht gesehen. Verständlich wenn sie gerade vom Lande kommt.

Kichernd stolpern wir ins Schlafzimmer, und ich lege eine CD von Sade in meine Kompaktanlage. „Smooth Operator!!“ Der Song ist wie gemacht für romantischen einfühlsamen Sex. Ich habe zwei Einzelbetten auf Rollen, die ich zum Doppelbett zusammengeschoben habe. Das soll mir zum Verhängnis werden! Knutschend fallen wir auf die Betten und reißen uns die Klamotten vom Leib. Als ich mir gerade die Lümmeltüte überziehen will, rollt das eine Bett davon, und ich lande schmerzhaft auf dem Boden. Zum Glück ist Willi nicht abgebrochen. Aber ein zweiter Versuch mit Bee zu schlafen schlägt fehl. Wahrscheinlich kommt alles zusammen: der Alkohol und die peinliche lachhafte Situation. Also gehe ich in die Küche und trinke den restlichen Whiskey aus. Als ich wieder ins Schlafzimmer komme, ist Bee schon eingeschlafen. Ich haue mich auch in die Falle und döse im Halbkoma ein. Gegen fünf wache ich auf, kuschele mich an die Süße, und versuche in sie einzudringen. Sie wird halbwach, und küsst mich intensiv und fordernd. Wir haben Sex im Halbschlaf. Den finde ich persönlich am tollsten. Dann schlafen wir zufrieden wieder ein.

Am frühen Morgen werde ich wach, weil Bee auf die Toilette muss und über ein paar auf dem Boden verstreute Sachen stolpert. Kurz darauf nicke ich wieder ein. Drei Stunden später bin ich abermals wach und stelle fest, dass der Platz neben mir leer ist. Wo ist Bee? Verschlafen schlurfe ich zur Tür und werfe einen Blick ins Wohnzimmer. Zusammengekauert, und in eine Decke gewickelt, sitzt sie in einem Rattanstuhl und schläft. Das verstehe ich nicht! Warum ist sie nicht ins Bett zurückgekommen? Ich lasse das Mädchen schlafen und ziehe mich vorsichtig ins Schlafzimmer zurück. Grübelnd liege ich wach. Mehr als seltsam dieses Verhalten.

Ungefähr eine Stunde später klopft es an meine Tür. Bee schaut herein, und ich möchte sie ins Bett ziehen und mit ihr reden. Aber sie will nach Hause gefahren werden. Manchmal ist die Sprachbarriere doch sehr störend. Ich kann kein Thai, und sie versteht fast kein Englisch. Also fahre ich sie nach Hause, genauer gesagt ins Barviertel von Chaweng, wo sie anscheinend in einer Bar auch wohnt. Dann kurve ich übermüdet die Schlaglochpiste zurück zu meinem Bungalow, wobei ich zielsicher jedes Schlagloch treffe. Samt meinen verschwitzten Klamotten, lasse ich mich auf das Bett fallen und mir wird schlagartig klar, warum Bee den Rest der Nacht im Wohnzimmer verbracht hat. Im Bett neben mir verbirgt sich, nur spärlich von der Bettdecke verborgen, ein riesiger Blutfleck!! Die Kleine hat ihre Periode bekommen, und es war ihr zu peinlich mir das mitzuteilen. Deshalb saß sie also in Handtuch und Decke gewickelt im Wohnzimmer. Das in diesem Land immer alles Sabei (schön, angenehm) sein muss. Na ja der Blutfleck ist nicht so dramatisch. Sag ich halt meiner freundlichen Putzfee Oi Bescheid. Sie wird dann die Betten neu beziehen. Ob sie mir danach allerdings noch mal ihr freundliches Angebot unterbreiten will: „Tonight I come your room“? bezweifele ich jedoch stark. Irgendwie schon ein wenig peinlich das ganze!!