Als du sie zum ersten Mal gesehen hast, warst du nervös. Sie stand neben der großen Eiche, ihr langes Haar hing ihr glänzend über den halben Rücken. Du hast sie nach ihrem Namen gefragt und dir jede Einzelheit an ihr eingeprägt.
Doch das alles spielt jetzt keine Rolle. Nicht ihr Name, nicht der Baum, nicht deine Nerven.
Du bist schon zu weit gegangen. Du hast schon zu lange gewartet.
»Wenn du sie lässt, wird sie sich wehren«, flüstert eine Stimme irgendwo in deinem Kopf.
»Ich werde es nicht zulassen«, flüsterst du zurück. Deine Kehle ist wie zugeschnürt. Du bist bereit. Du bist schon lange bereit dazu. »Ich werde sie fesseln.«
»Fessle sie«, verlangt die flüsternde Stimme.
Fesseln. Brennen. Schneiden. Hängen.
Genau so muss es getan werden. Genau das erwartet dieses Mädchen. Die Kleine hätte nicht so weit weg vom Haus des Mannes parken sollen. Und sie hätte vor allem gar nicht mit ihm schlafen sollen.
Hätte sie nicht.
Hätte sie nicht.
Hätte sie nicht.
Du wartest im Auto auf sie, als sie einsteigt. Du bist darauf vorbereitet. Sie muss heute einen Test bestehen, du allerdings auch.
Sie schließt die Wagentür. Sie sieht in den Rückspiegel und für den Bruchteil einer Sekunde treffen sich eure Blicke.
Sie sieht dich.
Du wirfst dich nach vorne. Sie öffnet den Mund, um zu schreien, doch du presst ihr das feuchte Tuch über Mund und Nase.
»Sie wird sich wehren, wenn du sie lässt«, flüsterst du ihr die Worte wie Koseworte ins Ohr.
Ihr Körper erschlafft. Du ziehst sie auf den Rücksitz und greifst nach den Fesseln.
Fesseln. Brennen. Schneiden. Hängen.
Es hat angefangen.