Zuerst fühlte es sich gut an. Zu sehen, wie das Leben aus ihren Augen wich. Mit dem Daumen über das blutige Messer zu streichen. Über ihr zu stehen, während dein Herz schneller schlägt, in einem grandiosen Rhythmus: Das habe ich getan. Das habe ich getan.
Das habe ich getan.
Aber jetzt – jetzt beginnen Zweifel in dir aufzusteigen. Du spürst sie, wie sie sich durch dein Gehirn winden und dir in einer vertrauten Stimme zuflüstern.
»Du warst schlampig«, sagt sie. »Jemand hätte dich sehen können.«
Aber das hat niemand. Keiner hat dich gesehen. Du bist besser. Du hast diesen Test mit Bravour bestanden. Du hast sie gefesselt. Du hast sie gebrandmarkt. Du hast sie geschnitten. Du hast sie gehängt.
Du hast es getan. Du bist fertig. Aber es scheint, als wäre es nicht genug. Du fühlst, dass es nicht genug ist.
Nicht gut genug.
Nicht stark genug.
Nicht clever genug.
Nicht würdig.
Wenn du es richtig getan hättest, könntest du ihre Schreie jetzt noch hören. Die Presse würde dir einen Namen geben. Sie würden in den Nachrichten über dich sprechen, nicht über sie. Sie war ein Nichts. Ein Niemand.
Erst du hast sie zu jemandem gemacht.
Aber niemand hat auch nur die geringste Ahnung, dass du existierst.
»Ich werde es tun«, sagst du. »Ich werde es noch einmal tun.«
Aber die Stimme sagt dir, du sollst warten. Sie rät dir, geduldig zu sein. Was geschehen wird, wird geschehen – zum richtigen Zeitpunkt.