Bounts silbermetallicfarbener Mercedes 450 SEL war an diesem Tag beim Service. Der Privatdetektiv ging deshalb mit Toby zu dessen Wagen. Der Captain musste auf dem Weg zum Police Headquarter an der 7th Avenue vorbei.
Es war für Toby also kein Umweg, Bount Reiniger vor dessen Büro abzusetzen.
Als sie den Buick des Captains fast erreicht hatten, schrillte eine Hupe über das Areal des Parkplatzes. Bount sah sich um. „Hört sich nach June an“, sagte er.
Es war tatsächlich June March, seine hübsche blonde Sekretärin, die gehupt hatte, um sich bemerkbar zu machen. Sie saß in einem roten VW-Käfer.
„Das Girl verwöhnt dich mal wieder nach allen Regeln der Kunst“, sagte Toby grinsend. Er winkte June. Sie winkte zurück. „Ich hab’ leider keine Zeit... Entschuldige mich bitte bei ihr“, sagte der Captain und schloss die Tür seines Wagens auf.
„Mach ich“, erwiderte Bount. „Ich wünsche dir Waidmanns Heil für die weitere Jagd nach dem Killer. Hoffentlich schreiben die Zeitungen bald Lobeshymnen über den erfolgreichsten Polizisten in dieser Stadt Toby P. Rogers. Ich möchte auch mal stolz auf meinen Freund sein können.“
Toby machte eine wegwerfende Handbewegung und setzte sich in den Buick.
Bount eilte zu June. Sie beugte sich zur Beifahrerseite hinüber und öffnete den Wagenschlag für ihn. Er stellte seine Tennistasche auf die Rücksitze, während Rogers abfuhr.
„Er kann einem fast leid tun“, sagte Bount, nachdem er sich neben die Detektiv-Volontärin gesetzt hatte. „Der Fall, den er am Hals hat, bringt ihm eine Menge grauer Haare ein.“ Bount blickte dankbar zum Wagenhimmel. „Ein Glück, dass es nicht auch mein Fall ist.“
Da sagte June etwas, das ihn beinahe aus den Schuhen warf: „Ab sofort ist er es.“
Bount legte die Hand hinter die Ohrmuschel und sagte: „Ich muss was im Gehörgang haben. Wie war das eben?“
„Kate Ashcroft, die Besitzerin der Pink Shopping Land-Kette, hat vor einer halben Stunde in unserem Büro angerufen. Es ist ein weiterer Mord verübt worden. Die Frau möchte, dass du den Fall übernimmst und dich umgehend in die Ermittlungen einschaltest.“
„Und ich war dem Himmel eben noch dankbar dafür, dass er mich damit verschont“, seufzte Bount.
„Ich habe für dich am Telefon zugesagt“, bemerkte June lächelnd und startete den Motor. „Und ich habe versprochen, dass du noch in dieser Stunde zu Kate Ashcroft ins Büro kommst.“
„Okay“, seufzte Bount. „Dann drück’ jetzt mal ein bisschen auf die Tube, damit die Dame nicht so lange auf mich warten muss.“
Während der Fahrt erfuhr Bount, dass der Killer diesmal in Manhattan-Süd zugeschlagen hatte - in der Fulton Street. Bount kannte die Filiale mit dem Außenlift.
June nannte den Namen des Opfers: Noah Santos, Leiter der Einkaufsabteilung. Die Zentrale des Pink Shopping Land befand sich ebenfalls im Süden von Manhattan. Nicht weit von der Fulton Street entfernt - in der Beaver Street.
Dort lieferte June March ihren Chef ab. Bount stieg aus dem Volkswagen. Bevor er die Tür zuschlug, sagte er: „Wir sehen uns nachher im Büro.“
Dann machte er auf den Hacken kehrt und verschwand in dem Gebäude mit der weithin leuchtenden rosa Fassade.