Kapitel 15

L ee trat gegen den Körper, als die Geräusche der herannahenden Laufschritte näherkamen. »Du solltest besser von hier verschwinden.«

Sophias Herz raste immer noch. Sie war bereit, sich von dem Magier ausschalten zu lassen, von einem anderen Magier besiegt zu werden und von ihrer Art – den Drachenreitern – völlig demoralisiert zu werden. Aber dann hatte Lee sie gerettet.

»Du …«, begann sie voller Ehrfurcht vor der Bäckerattentäterin.

»Ich mag die meisten nicht«, begann Lee. »Aber wenn du meine Freunde unterstützt, dann unterstütze ich dich.« Sie schulterte die Waffe, die Sophia noch nie gesehen hatte. »Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist, Soph. Ich habe es von Anfang an gewusst. Warum glaubst du, dass ich mit dir zusammenarbeite, wenn ich die meisten anderen lieber erschießen würde?«

»Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.«

»Die Welt hat anscheinend ein falsches Bild von dir, aber du kannst es richtigstellen.« Sie drehte sich um und schaute über ihre Schulter. »Nur du kannst ihnen sagen, wie es ist und irgendetwas sagt mir, dass die Zeit dafür noch nicht reif ist.«

Sophia nickte. »Wenn ich jetzt rede, höre ich mich an, als wäre ich einer von ihnen und würde nur meine Meinung kundtun.«

Lee nickte, während sie das große Gewehr so bereithielt, als würde sie denjenigen, der um die Ecke bog, in die Luft jagen und in ein nettes Nickerchen schicken, wie MacWütend auf dem Bürgersteig. »Ja, das darfst du nicht. Stattdessen musst du das tun, was du tust und den langen Weg nehmen. Mach die bösen Jungs fertig und halte ihre Köpfe hoch, um zu beweisen, dass du am Ende nicht sie warst.«

Sophia zog eine Grimasse. »Ja, ähm nein, danke.«

»Oder wie auch immer du es machen willst. Aber tu es, Sophia Beaufont, denn eines ist für mich klar …«

Sophia hörte das Geräusch von laufenden Füßen, die sich schneller näherten. Sie öffnete ein Portal und hielt inne. »Was?«

»Die Welt wird untergehen, wenn du versagst.« Lee hielt die Waffe bereit, als ein Mob wütender Magier, Gnome und Riesen um die Ecke kam. »Also geh und tu, was du am besten kannst. Rette die Welt, die du so sehr liebst! Mach dir keine Sorgen. Ich werde ihnen nichts antun.«

»Danke, Lee.« Sophia ging durch das Portal und war dankbar, dass sie so gute Freunde hatte, auch wenn sie manchmal geistesgestört waren.