Kapitel 36

D ie Sache mit den Kämpfen war, dass sich der Vorteil in einem Augenblick in einen Nachteil ändern konnte. Ein verwundeter Gegner war kein Garant für einen klaren Sieg. Das war der Grund, warum Sophia versuchte, nie zu zuversichtlich zu sein.

Wilder und Sophia hatten einen Moment lang geglaubt, dass es einfach sein könnte, Tanner auszulöschen, aber er hatte eine neue Karte gezogen – eine, mit der sie nicht gerechnet hatten und die alles veränderte.

Die Granate wirbelte durch die Luft und steuerte direkt auf Wilder zu. Er sah sie jedoch rechtzeitig und lenkte Simi aus der Flugbahn und riss sie scharf nach oben.

Sophia und Lunis taten dasselbe, obwohl sie weiter von der Granate entfernt waren. Dennoch kannte sie die Reichweite der folgenden Explosion nicht und wollte nicht, dass Lunis auch nur in der Nähe davon war.

Der blaue Drache schwebte hoch und folgte Simi, als die Granate auf das Wasser unter ihm fiel. Sie explodierte knapp über der Wasseroberfläche und jagte einen Hitzeschwall und einen Lichtblitz durch die Luft. Wasser schoss wie ein Geysir in die Höhe und verdunkelte kurz den Bereich zwischen ihnen und Tanner. Er war schon fast auf der Insel und sank sehr schnell. Sophia vermutete, dass er sich in Sicherheit bringen wollte, wenn er dort ankam. Das durften sie nicht zulassen. Sie brauchten den Seelenstein. Er war ihre einzige Chance, die Heimat der Elfen zu retten.