Kapitel 50

L unis glitt in einer perfekten Landung auf den Sand, sein einst verletztes Bein war geheilt. Hiker und Ainsley landeten neben ihnen, gefolgt von den anderen.

Liv und Stefan gesellten sich zu ihnen an den Strand, nachdem sie das majestätische Schiff verankert hatten. Wenn fünf Drachenreiter, die die Barriere durchbrachen, nicht die Aufmerksamkeit der Halunkenreiter erregten, dann war es das große Schiff.

»Dieser Ort ist eine Müllhalde«, stellte Liv fest, während sie sich umsah.

Hiker nickte. »Die Halunkenreiter sind nicht stolz auf ihre Heimat.«

Liv blickte hinter sich. »Diese Barriere ist primitive Magie, die ich vorher noch nicht gesehen habe. Komisch, dass man nur einen Stein braucht, um sie zu passieren.«

Sophia stimmte zu. »Ja, das System ist nicht gerade narrensicher. Glaubst du, dass du es zu Fall bringen kannst?«

Liv schürzte ihre Lippen und lehnte sich näher an Stefan. »Mit der Hilfe dieses Kerls haben wir es im Handumdrehen erledigt, jetzt, wo wir auf der anderen Seite sind.«

Sophia lächelte und war dankbar, dass sie die Hilfe ihrer Schwester und ihres Schwagers in Anspruch nehmen konnte. Das Hauptziel an diesem Tag war es, die Halunkenreiter vom Land der Elfen zu vertreiben. Die Elfenbevölkerung wieder mit ihrer Insel zu vereinen, gestaltete sich jedoch unmöglich, wenn sie die Barriere nicht niederreißen konnten, da sie keine Seelensteine mehr hier hatten. Nicht nur das, Sophia und Hiker hatten noch einen letzten Trumpf im Ärmel, den sie notfalls ausspielen wollten und dafür musste die Barriere vollständig fallen.

»Dann lassen wir euch jetzt in Ruhe.« Hiker richtete seine Aufmerksamkeit auf Ainsley. »Bist du bereit? Es scheint, dass Sophia recht hatte und wir dich für die Tarnkappenmission brauchen.«

Sophia beugte sich vor. »Das habe ich gehört! Du hast gesagt, ich hätte recht. Das schreibe ich mir rot in den Kalender.«

»Ich möchte später auch noch etwas über dich sagen«, drohte Hiker mit einem Lächeln, das sich unter seinem Bart verbarg. »Vielleicht willst du dir das auch notieren.«

»Oh, du und deine Beschimpfungen.« Sophia stemmte ihre Hände in die Hüften und tat so, als wäre sie beleidigt. »Du bist so unreif.«

»Ja, ich bin bereit«, meinte Ainsley nach einem Lachen. »Ich weiß, was zu tun ist und ich denke, dass S. Beaufont in diesen Dingen meistens recht hat. Warum sollten wir fair kämpfen, wenn wir mit einer Strategie einen Vorteil erlangen können, vor allem gegen Heiden wie diese?«

Hiker nickte, aber in seinen Augen lag eine gewisse Schwere. »Sei vorsichtig.«

Ainsley warf ihm einen beruhigenden Blick zu. »Ihr alle seid diejenigen, die vorsichtig sein müssen. Ich komme schon klar. Keiner wird ahnen, dass ich da bin.«

Sie drehte sich sofort um, wohl wissend, dass sie von dort verschwinden musste, bevor Hiker seine Meinung änderte. Ainsley winkte über die Schulter, als sie den Strand hinunterlief, um die Insel zu umrunden und in den hinteren Teil des Lagers der Halunkenreiter zu gelangen.

Hiker richtete seine Aufmerksamkeit auf die Drachenelite. »Seid ihr bereit?

»Ich bin ein bisschen müde«, erwiderte Evan. »Meinst du, es gibt einen Starbucks, in den wir schnell gehen könnten?«

»Ich glaube, ich kann dir eine Ohrfeige verpassen, dann wirst du schnell wach«, warnte Hiker.

Evan richtete sich auf. »Nein, Sir. Ich habe nicht vergessen, dass du mich mit deiner Zwillingskraft mit einem einzigen Schlag auf eine Nachbarinsel schicken könntest. Ich bin wach.«

Hiker nickte wieder mit einem Zwinkern in den Augen. »Also, aufsteigen. Wir reiten in die Schlacht. Passt auf und haltet euch gegenseitig den Rücken frei. Die Engel oben wissen, dass die Halunkenreiter wahrscheinlich versuchen werden, uns von hinten anzugreifen.«