Bist du besonders morgens unruhig und nervös? Beginnt dein Gedankenkarussell schon, wenn du die Augen aufmachst? Hast du Angstgedanken bereits beim Aufstehen?
Viele Menschen, die unter Ängsten leiden, berichten, dass sie schon mit Unruhe und Nervosität aufwachen und sie diese Gefühle und die damit verbundenen Angstgedanken manchmal über den Vormittag begleiten. Oft wird es dann erst am Mittag wieder etwas ruhiger im Kopf und im Körper. Wie bereits beschrieben stellt Cortisol Energie im Körper bereit. Es erhöht die Atemfrequenz, den Blutdruck, die Aufmerksamkeit, die Körpertemperatur und den Blutzuckerspiegel. Der Cortisolspiegel verändert sich bei uns allen im Tagesverlauf. Nachts erreicht er seinen Tiefpunkt, da wir im Schlaf kaum Energie benötigen. Und nun kommt der wichtige Punkt: Früh am Morgen erreicht der Cortisolspiegel sein Maximum. Dies ist wichtig, damit der Aufwachprozess gestartet wird und wir in die Gänge kommen. Man nennt diesen Prozess Cortisol Awakening Response oder Cortisolaufwachreaktion.
Wenn nun im Körper Energie bereitgestellt wird, der Blutdruck ansteigt, die Atemfrequenz schneller wird und sich die Körpertemperatur erhöht, kann dies bei Menschen mit sehr feinen Antennen innere Unruhe und Nervosität auslösen. Viele verknüpfen einen schnelleren Herzschlag auch damit, dass wieder Angst und Panik im Vormarsch sind, und werden schon allein deswegen unruhiger und der Körper gerät unter Stress. Als Reaktion darauf wird wiederum vermehrt Adrenalin und Cortisol produziert. Dadurch werden wir noch unruhiger, weil so viel Energie im Körper vorhanden ist. Deswegen kann es sein, dass der Cortisolspiegel länger erhöht bleibt und wir uns längere Zeit unruhig fühlen. Und diese innere Unruhe kann unsere Ängste befeuern.
Ein weiterer Grund, warum Ängste besonders morgens auftreten, kann sein, weil wir zu dieser Tageszeit am meisten darüber grübeln, welche Dinge an diesem Tag anstehen. Vielleicht ein Arzttermin? Ein unangenehmes Telefonat? Ein wichtiges Gespräch? Vielleicht ein Meeting im Job, das uns Sorgen bereitet? Außerdem machen sich viele Menschen morgens Gedanken darüber, wie sie den Tag schaffen sollen. Es liegt noch dieser ganze lange Tag mit all seinen Herausforderungen vor ihnen. Das kann einschüchtern. Manchmal kauen wir schon morgens die verschiedenen Situationen durch und dies hält uns in sorgenvollen Gedankenschleifen fest. Wenn dann die ersten Stunden und Hürden geschafft und vielleicht gar nicht so schlecht gelaufen sind, beruhigen wir uns und deswegen ist für viele der Tag dann ab dem späteren Vormittag oder Mittag leichter.
Acht Schritte für einen ruhigeren Morgen
Dein Gehirn wird so überrumpelt sein, dass es dir andere Gedanken und Gefühle präsentieren wird.
Eine wichtige und schöne Frage: Was könnte mir morgens guttun?
Merk dir das
Viele Menschen haben morgens mit innerer Unruhe zu tun. Hierfür gibt es eine logische, eine bio-logische Erklärung. Cortisol ist der Übeltäter. Das Wissen um diese biologischen Abläufe kann dabei helfen, dass wir entspannter mit dieser Unruhe umgehen. Außerdem dürfen wir unsere Routinen genauer unter die Lupe nehmen und verändern, wenn sie uns nicht guttun.
Nimm dir diese Gedanken mit
Probiere das aus
Oft ist uns gar nicht bewusst, dass wir durch dieselben Routinen immer wieder dieselben Denkweisen und Gefühle auslösen. Überrasche deinen Körper. Fang mit einer kleinen Veränderung morgens an. Große Veränderungsziele setzen wir ohnehin meistens nicht oder nur kurzzeitig um. Trink Tee statt Kaffee. Hör deine Lieblingsmusik beim Aufstehen und tanze durch die Küche. Mach das Fenster ganz weit auf, stell dich davor, nimm ein paar tiefe Atemzüge und sag dir, dass du den Tag heute gut meistern wirst.