Tool #15: Dir und deinem Körper wieder vertrauen

Wenn wir viel und lange unter Ängsten oder Panikattacken leiden, haben wir meistens eine Sache verloren: Vertrauen. Wir vertrauen unserem Körper nicht mehr. Wir vertrauen unserem Kopf nicht mehr. Wir vertrauen dem Leben nicht mehr. Wir vertrauen uns selbst nicht mehr.

So viele Menschen beschreiben, dass das Leben um so vieles leichter war, bevor Ängste und Panik zu ihnen kamen. Sie konnten das Leben unbeschwerter genießen, freuten sich auf den nächsten Tag, konnten ausgelassen sein und alles fühlte sich einfach normal an. Klar hatte man mal die eine Sorge da oder die kleine Angst dort, aber im Prinzip fühlte sich das Leben »machbar« und »schaffbar« an. Und dieses Gefühl ist Menschen mit starken Ängsten verloren gegangen. Sie fühlen sich vielfach überwältigt. Nicht mehr Herr oder Herrin der Lage. Fühlen sich, wie wenn sie die Kontrolle verlieren. Über ihren Körper. Über ihre Gedanken. Über das Leben. Über sich.

Der Körper macht scheinbar, was er will. Produziert Symptome oder Körpersignale am laufenden Band. Die Gedankenmaschine ist rund um die Uhr aktiv. Produziert Sorgen, Ängste und angsteinflößende Gedanken. Und wir sind irgendwo da mittendrin. Schwimmen wie im aufgewühlten Meer um unser Leben. Drohen jeden Moment zu ertrinken. Versuchen, uns panisch irgendwie über Wasser zu halten. Paddeln und paddeln. Spucken Salzwasser aus. Verschlucken zu viel. Schwimmen wie gegen die Strömung. Nirgendwo Land in Sicht. Reißen unsere Arme und Beine hektisch herum.

Der beste Rat, den ich dir dafür geben kann, ist: Dreh dich auf den Rücken und lass dich auf dem Wasser treiben. Und vertraue. Das Wasser wird dich tragen. Du musst nichts dazu tun. Das passiert ganz automatisch. Lass los. Und lass es zu. Auf einmal wird es leicht. Die Wellen wiegen dich auf und ab. Du brauchst keine Kraftanstrengung.

Du darfst deinem Körper vertrauen. Und du darfst dem Meereswasser vertrauen. Stemm dich nicht dagegen. Kämpfe nicht. Lass dich treiben.

Das ist ein Punkt, den wir bei Ängsten auch wieder lernen dürfen: vertrauen. Die Dinge passieren ohnehin so, wie sie passieren. Da hilft kein Dagegenstemmen, kein Kämpfen, kein Darübergrübeln. Du darfst dem Fluss des Lebens vertrauen. Dinge kommen und gehen. Menschen kommen und gehen. Schwierige Zeiten kommen und gehen. Schöne Zeiten kommen und gehen. Herausforderndes kommt und geht. Aufregendes kommt und geht. Freudiges kommt und geht. Das ist das Leben.

Aber du darfst eines nie vergessen: Du kannst damit umgehen. Du hast in deinem Leben schon so viel gemeistert. Du hast eine enorme Widerstandskraft in dir. Du hast schon so viel geschafft. So viel überwunden. Ist dir das bewusst? Falls nein, dann nimm dir jetzt einen Moment Zeit für die folgende Praxis.

Mach dir deine Kraft bewusst

Wenn du magst, leg eine Hand auf deinen Bauch, atme ruhig ein und lange aus.

Verbinde dich mit deiner Stärke.

Mit deiner inneren Weisheit.

Deinem Durchhaltevermögen.

Deiner Entschlossenheit.

Deiner Widerstandskraft.

Den vielen Dingen, die du schon geschafft hast.

Dem Wissen, dass es weitergeht, egal, was kommt.

Dem Wissen, dass du noch vieles meistern wirst.

Dass du zu Lösungen kommen wirst.

Dass du in schwierigen Momenten wissen wirst, was zu tun ist.

Verbinde dich mit dem Vertrauen.

Dem Vertrauen in deinen Körper.

Dass er sich immer wieder beruhigen kann.

Wenn es auch noch so aufwühlend war.

Dass Angst nur bedeutet, dass dein Nervensystem in die Höhe schießt.

Verbinde dich mit dem Vertrauen in deinen Kopf.

Dass er immer wieder einen Weg aus dem Gedankenkarussell finden kann.

Wenn er sich auch noch so lange mitgedreht hat.

Dass Angstgedanken keine Tatsachen sind.

Verbinde dich mit dem Vertrauen in das Leben.

Atme ruhig ein und lange aus.

Lass dich treiben.

Wie auf dem Wasser.

Vertraue dir.

Du findest immer wieder in deinen inneren Frieden zurück.

Den kann dir niemand nehmen.

Du trägst die Ruhe und Gelassenheit bereits in dir.

Du darfst dich wieder damit verbinden.

Merk dir das

Du darfst lernen, deinem Körper wieder zu vertrauen. Angst bedeutet lediglich, dass deine Gefühlswelt, dein Körper und deine Gedanken in Aufruhr sind. Diese Reaktionen scheinen unkontrollierbar. Das sind sie aber nicht. Du kannst auf diese Gefühle einwirken. Du kannst diese Dinge verändern. Du kannst Gedanken und Gefühle beruhigen. Steig nicht in das Karussell mit ein. Bleib etwas abseits stehen. Atme ruhig und sei dir bewusst, dass alles wieder ruhiger wird, wenn du selbst Ruhe in dein System bringst. Du kannst so viel mehr schaffen, als du dir jetzt zutraust. Du hast schon so viel mehr gemeistert, als du je dachtest. Finde in deine innere Stärke zurück. Vertrau dir.

Nimm dir diese Gedanken mit

Probiere das aus

Leg dich auf den Boden. Wenn du magst, leg eine Hand auf deinen Bauch und lass alles los. Lass jeden Gedanken los. Lass jedes Gefühl los. Lass jede Körperempfindung los. Lass los. Und versinke ins Vertrauen. Du musst gar nichts. Du musst jetzt gar nichts tun. Du vertraust einfach nur. Dem Moment. Und dir selbst. Entspannst dich in dieses Vertrauen hinein. Lässt für einen Moment alles so sein, wie es ist. Nichts verändern müssen. Nichts tun müssen. Nichts schaffen müssen. Nichts. Einfach nichts. Du musst gar nichts. Atme ein. Und atme aus.