Plötzlich hörte er Geräusche aus der Küche. Vielleicht war Mama nach Hause gekommen?, dachte Minus erleichtert.
Sie würde sich bestimmt überreden lassen, den kleinen Rest der Aufgaben zu erledigen.
„Mama?“, rief Minus. „Papa?“
Aber niemand antwortete. Vorsichtig schlich er zur Küche und spähte hinein.
Die Tür des Speiseschranks stand weit offen und der Schrank war leer. Auf dem Boden lag alles, was darin gewesen war: Urmöhren, Urkohl, Urgurken, Urwürste, Uroliven, Ursalat, Urdatteln und Kokosnüsse.
Was für ein Durcheinander!
Mittendrin stand Lucy.
„Was soll denn das?“, rief Minus entsetzt.
„Räum das sofort wieder auf!“
Aber Lucy machte etwas ganz anderes.
Sie schob und zerrte die Urmöhren auf einen Haufen. Daneben türmte sie die Oliven.
Sie deutete auf beide Stapel und schob sie zusammen. Dabei strahlte sie Minus an.
Minus schaute, begriff aber überhaupt nichts.
Doch als er eine Weile auf die Haufen gestarrt hatte, ging ihm plötzlich ein Licht auf. Jetzt verstand er, was sie meinte.
„5 Möhren plus 9 Oliven?“, rief er.
Lucy nickte.
Minus zählte die Oliven und Möhren zusammen.
„14“, sagte er. Sicherheitshalber zählte er noch einmal nach.
„Wieder 14.“
Er holte seine Tafel, strich die 13 durch und schrieb darüber 14.
„Mensch, Lucy“, sagte Minus. „Du verdienst eine Belohnung.“
Lucy nahm sich eine Olive und aß sie auf. Kaum war die erste verschwunden, nahm sie gleich eine zweite und dann noch eine dritte. Minus fing an, sich zu wundern.
Lucy deutete auf die nächste Aufgabe.
Dort stand:
14 – 6 =
„Ach so!“ Minus hatte kapiert.
Lucy reichte ihm die vierte Olive.
Sie schmeckte sehr gut. Minus hatte jetzt richtig Appetit und nahm sich gleich die letzten zwei Oliven.
Zufrieden kauend zählte er den Rest zusammen und schrieb die Antwort auf seine Tafel: 8!
„Jetzt kommt geteilt durch zwei“, sagte er und hatte selber schon eine Idee ...
Rechnen war eigentlich gar nicht so übel, dachte Minus.
Sein Appetit war sogar noch größer geworden.
Gerade überlegte er, ob man bei „geteilt durch“ den einen Haufen aufessen sollte ...