Jetzt, da Anne gleich einer Königin am Hof das Sagen hatte – und nicht mehr Katharina –, konnte sie wiederum darauf hoffen, das Kommando zu übernehmen und als gleichwertige Partnerin die Scheidungsstrategie zu steuern. Im Lauf der folgenden achtzehn Monate kam sie der Macht und dem Einfluss Wolseys so nahe wie nie wieder. Sie war bereit, Heinrich zu einem unwiderruflichen Bruch mit dem Papst zu treiben. Sie musste – ihre Zukunft hing davon ab.
Zu diesem Zweck mussten die beiden König Franz I. für sich gewinnen. Anne spielte ihren Part noch vor dem Ende der Sommerreise von 1531. Am oder um den 23. September, während sie und Heinrich an der Grenze von Essex und Hertfordshire auf die Jagd gingen, lud sie den Vertreter Luise von Savoyens, Giovanni Gioacchino di Passano, ein, mit ihr in Hunsdon zu Abend zu essen. Dort sprachen sie über den Vorschlag eines neuerlichen, noch ambitionierteren englisch-französischen Bündnisses, als Wolsey es seinerzeit in Amiens angestrebt hatte. Mit dem Angebot des gegenseitigen Beistands richtete es sich nicht direkt gegen Karl V., sondern war eher dazu gedacht, die juristische Unabhängigkeit Heinrichs vom Papst und seine Oberherrschaft über die anglikanische Kirche zu erreichen, wie es im Dossier der Durham-House-Gruppe niedergeschrieben worden war.[1]
Am 8. Oktober schickte Franz Annes Vertrauten Jean du Bellay zu Sondierungsgesprächen nach England, und am 21. empfingen sie und Heinrich ihn und di Passano zum Abendessen in Brian Tukes Haus in Pyrgo, Essex. Du Bellay saß bei Anne und Heinrich am oberen Tischende, und die Passano zusammen mit Annes Eltern, ihrem Onkel Norfolk, Stephen Gardiner, Sir William Fitzwilliam und zwei nicht namentlich genannten Damen am unteren. Mitten in dem geselligen Treiben wurde das ernste Geschäft des neuen Vertrags besprochen, und du Bellay reiste schleunigst ab nach Frankreich, um es zu diskutieren.[2]
Als du Bellay stattdessen die überraschende Nachricht von Luises Tod im Alter von 55 Jahren schickte, ordnete Heinrich für den ganzen Hof Trauer an. Francis Bryan und Edward Foxe hörten die Nachricht in Compiègne, wo sie eine außerordentlich niedergeschlagene Margarete von Navarra antrafen. Nach Rücksprache mit Margarete, die ihre Mutter als Hauptinformationsquelle für englische Diplomaten ablöste, wurde Foxe instruiert, auf Eleonore, Karls Schwester und inzwischen Franz’ Frau, ein Auge zu haben, um zu prüfen, ob an dem Gerücht eines heimlichen Treffens zwischen dem Kaiser und dem französischen König etwas dran sei. Es erwies sich als falsch, und er und Bryan wurden nach Hause zurückbeordert.[3]
Das Ergebnis von du Bellays Mission war die Entsendung von Gilles de la Pommeraye, einem erfahrenen und einnehmenden Diplomaten, nach London, der di Passano ablösen sollte. Er beherrschte sieben Sprachen und war ein weiterer gemäßigter evangelischer Reformer. Nach seiner Ankunft am ersten Weihnachtstag wurde er mit dem Boot nach Greenwich gebracht, wo Anne und Heinrich ihn vier Tage lang bewirteten. Als Teil ihrer Charmeoffensive brachten sie ihn im Bridewell Palace unter, wo er geradezu königlich hofiert wurde, wie er seinem Diplomatenkollegen François de Dinteville, Bischof von Auxerre, ehemals Almosenier Luise von Savoyens und de Gramonts Nachfolger in Rom, mitteilte.[4]
Anne strahlte vor Glück, weil es das erste Jahr war, in dem sie und Heinrich gemeinsam die Feiertage verbracht hatten, als wären sie bereits verheiratet. Und das wollte sie genießen – auch wenn sie nicht miteinander schliefen. Anne und ihr wachsendes Gefolge aus Dienern und Bediensteten hatten nunmehr in den von der Königin geräumten Gemächern das Sagen, was es dem Paar – und inzwischen konnte keiner mehr daran zweifeln, dass sie ein Paar waren – gestattete, ihre künftige Rolle aufzuzeigen.[5]
Sosehr manche Höflinge unter vorgehaltener Hand auch murren mochten, dass Weihnachten ohne Katharina nicht dasselbe sei, konnten sie nur zusehen, wie die Boleyns und ihre Clique ihre Vertrautheit mit Heinrich zur Schau trugen. Man spielte zusammen Karten, Würfel oder Shuffleboard.[6] Die Neujahrsgeschenke des Königs zeigten einmal mehr, wie sehr er diese Gesellschaft schätzte. Anne erhielt eine Reihe prächtiger Gobelins mit eingewebten Gold- und Silberfäden sowie reich verzierte, purpurfarbene Bettvorhänge, gesäumt mit Gold- und Silberbrokat. Heinrich sehnte sich mit Sicherheit schon nach dem Tag, an dem er sich zusammen mit Anne daran erfreuen würde.[*1] Im Gegenzug schenkte sie ihm einen wunderschönen Satz pyrenäischer, mit Juwelen besetzter Saufedern, um auf seine sportlichen, aber auch sexuellen Fähigkeiten anzuspielen. George schenkte ihm zwei vergoldete «hynger» oder Hirschfänger in einem samtenem Gürtel, den er sich um seine bereits dickliche Taille hängen konnte, und erhielt eine große vergoldete Tasse mit Deckel. Thomas Boleyn verschenkte eine schwarze Samtschachtel, die einen teuren, in Gold gerahmten Spiegel enthielt, und Annes Mutter Hemdkragen aus Gold- und Silberbrokat, hübsch in einen Nähkoffer verpackt. Auch sie bekamen schöne vergoldete Tassen zum Geschenk. Obwohl es Katharina untersagt war, zu schreiben oder sich dem Hof auch nur auf zwanzig Meilen zu nähern, schickte sie eine goldene Tasse, die Heinrich ablehnte. Er hatte kein Geschenk für sie und untersagte dies auch seinen Höflingen.[7]
Nach Bryan und Foxe wurde Stephen Gardiner, der unlängst zum Bischof von Winchester ernannt worden war, zu Franz geschickt, um erneut für ein verstärktes Bündnis zu werben. Nachdem der französische König in einem Bericht von Gregorio Casali aus Rom gelesen hatte, dass Heinrich ein Erscheinen vor dem Konsistorium oder die Berufung seines Rechtsbeistands nicht länger aufschieben könne, drängte Franz zwar Papst Clemens, die Scheidungsklage doch englischen Richtern zu überlassen, ließ sich mit dem Bündnis jedoch Zeit. Die «direkte» und «vollkommene Freundschaft», die Anne und Heinrich vorschwebte, war nämlich mit militärischer und finanzieller Unterstützung verbunden, falls Karl zurückschlagen sollte. Ein Krieg zu seinen Bedingungen oder in seinem Interesse war das Eine, ein Krieg nur ihnen zuliebe war etwas ganz Anderes.[8]
Als das Parlament im Januar 1532 wieder zusammentrat, wartete Heinrich immer noch auf Nachricht von Gardiner. Die Sitzung begann mit heftigen Diskussionen um Steuern und Lehnsabgaben, danach wandten sich einzelne Mitglieder des Unterhauses wieder der Kirchenreform zu.[9] Am 18. März stiftete Thomas Cromwell nach einer Reihe sehr aufgeheizter Debatten – möglicherweise aus eigener Initiative, möglicherweise auf Weisung – die Abgeordneten an, dem König eine Petition mit der Bitte um Intervention zu schicken. Heinrich ergriff die Gelegenheit beim Schopf und schickte nach Ostern Edward Foxe zu den Bischöfen mit einer Reihe von Forderungen, die einem Frontalangriff auf die Kirche gleichkamen. Der Klerus sollte keine Synoden mehr abhalten, ohne zuvor die Billigung des Königs einzuholen. Und wenn sie zusammentraten, durften ohne vorherige Zustimmung des Königs keine neuen Kirchengesetze verabschiedet werden. Bestehende Gesetze, die als vereinbar mit Gottes Wort und dem Vorrecht des Königs galten, konnten in Kraft bleiben, aber erst nach einer kritischen Prüfung durch einen Ausschuss königlicher Bevollmächtigter. Die Bischöfe wehrten sich, unterstützt im Oberhaus von Thomas More, wacker, aber letztlich vergeblich. Das Parlament wurde kurzerhand vertagt, während Annes Vater, Bruder, Onkel und mehrere andere Ratsmitglieder die unmittelbare Kapitulation der Kirchendiener forderten. Am 15. Mai gaben sie widerwillig nach. Tags darauf unterzeichneten die Repräsentanten der Bischöfe die erforderlichen Dokumente. Wenige Stunden später legte More sein Amt als Lordkanzler nieder, gab das Großsiegel zurück und erklärte, er sei «der Arbeit nicht gewachsen». Mit seinem Abgang verlor Katharina eine ihrer zuverlässigsten Informationsquellen, das galt auch für Karls Botschafter Chapuys. Mores Nachfolger wurde Sir Thomas Audley, ein tüchtiger, willfähriger Anwalt, der bereits als Cromwells Sekretär tätig war.[10]
In Brüssel, Paris, Lyon, Antwerpen, Valladolid, Sevilla, Venedig und Rom warteten Kirchendiener, Kaufleute und einfache Bürger ab, ob Heinrich es wagen würde, sich gegen den Papst zu stellen, sich von Katharina scheiden zu lassen und Anne zu heiraten, und wenn ja, wie Karl und Clemens darauf reagieren würden. Und in eben diesem Moment kamen die Gespräche mit de la Pommeraye wieder in Schwung. Die Diplomatie wurde nicht wegen Gardiners Mission, von der er am 6. März mit leeren Händen zurückgekehrt war, wiederbelebt, sondern weil in Deutschland eine Konföderation protestantischer und katholischer Fürsten ausgerechnet jetzt zusammentrat, um ihre kollektiven Interessen gegen Karl und die Habsburger zu verteidigen. Der mit einer Rückkehr nach Italien liebäugelnde Franz I. lehnte es ab, sich mit ihnen zu verbünden, erbot sich jedoch, einen künftigen Krieg gegen Karl mitzufinanzieren, vorausgesetzt dass sich Heinrich ebenfalls beteiligte.[11]
Ab dem 30. April wurden Vorschläge für eine englisch-französische «Übereinkunft» ausgearbeitet, und am 18. Mai wies Franz de la Pommeraye an, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Auf Heinrichs Seite wurden sie von Annes Vater und Edward Foxe geführt, der erst kürzlich zum Almosenier des Königs ernannt worden war. Um ganz sicher zu gehen, reiste de la Pommeraye rasch nach Châteaubriant in der Bretagne und suchte Franz auf; am 9. Juni kehrte er nach London zurück. Zwei Wochen später einigte man sich grundsätzlich auf die Bestimmungen des neuen gegenseitigen Beistandsabkommens, das im September vollends ausgearbeitet und ratifiziert werden sollte. Heinrichs Ausfertigung ist verschollen, aber das Exemplar von Franz wird sicher in den Archives nationales in Paris aufbewahrt, Kopien der Anhänge befinden sich in den Archiven des französischen Außenministeriums. Das Abkommen verpflichtete Franz für den Fall, dass Heinrich angegriffen wurde, binnen höchstens drei Monaten eine Elitetruppe aus 500 Mann zu stellen, sowie bis zu 5000 weitere, sollten sich die Feindseligkeiten ausweiten. Bei Bedarf sollten auch Schiffe zur Verfügung gestellt werden, mit allen Vorräten und Waffen. Heinrich würde, wenn Franz bedroht wurde, entsprechende Leistungen erbringen, und falls Karl V. ein Handelsembargo gegen englische Kaufleute verhängen sollte, so würde Franz seinerseits flämische Kaufleute mit einem Embargo belegen. In Anbetracht der relativ kleinen Truppe war das Abkommen eine weitgehend symbolische Verpflichtung seitens Franz, aber ein großer Sieg für Heinrich und Anne: Noch nie hatte ein französischer König versprochen, Truppen oder Munition zu schicken, um England gegen einen Angriff zu verteidigen.[12]
Als Nächstes befahl Heinrich Katharina, die Annehmlichkeiten von The More aufzugeben und sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen.[13] Anne hatte allen Grund für diese Forderung. Sie war überzeugt, dass nach der Kapitulation der Kirchendiener Heinrichs Scheidung keine Steine mehr im Weg lägen und sie mehr oder weniger sofort heiraten könnten. Inzwischen ging sie auf die Zweiunddreißig zu und wartete schon seit fünf Jahren, überdies hatte sie nagende Zweifel, was ihre Fruchtbarkeit betraf. Laut Chapuys billigte de la Pommeraye den Heiratsplan mit den Worten: «Wenn dieser König noch einmal heiraten möchte, dann tut er gut daran, nicht auf jene zu hören, die ihm raten, Zeit und Geld zu verschwenden, sondern einfach dem Beispiel König Ludwigs [XII.] zu folgen und die Frau zu heiraten, die er will.»[14]
Heinrich stimmte ihr zunächst zu und gab ein kurzes, kerniges Pamphlet in Auftrag, zu dem er das Vorwort schrieb: A Glasse of the Truthe («Ein Glas der Wahrheit»), das auf Englisch und Französisch gedruckt und vor der Hochzeit verteilt werden sollte. Unter Verweis auf die Gefahren einer weiblichen Thronfolge und die Notwendigkeit, einen legitimen männlichen Erben zu haben, berief sich das Werk auf das King’s Book und das Dossier der Durham-House-Gruppe, ging dann aber über beide hinaus und beteuerte, dass Clemens, falls er versuchen sollte zurückzuschlagen, seine Vollmachten überschreiten würde und man ihm folglich von Rechts wegen nicht gehorchen müsse.[15]
Zum Leidwesen Annes hielten viele Berater Heinrichs, auch ihr eigener Vater, diesen Schritt für zu weitgehend und voreilig, zumindest solange das neue Bündnis mit Franz I. noch nicht offiziell ratifiziert war. Erzbischof Warham weigerte sich immer noch, die Scheidung zu vollziehen, und Karl, der die Osmanen in Ungarn erfolgreich in Schach hielt, war einfach zu mächtig. Nachdem sie so weit gekommen waren, wollte Thomas Boleyn wegen ein paar Wochen mehr nicht alles aufs Spiel setzen, das seine Familie bereits gewonnen hatte.[16]
Auch Norfolk stritt sich mit seiner Nichte wegen ihrer Ungeduld und vertraute später in einem seltenen Augenblick der Offenheit Chapuys an, dass «der geheime Heiratsplan ohne seine und [Annes] Vaters Proteste weiterverfolgt worden wäre». Ihr Verhältnis hatte sich schon früher im Jahr verschlechtert, als Anne ihm dynastische Ambitionen vorwarf, indem er seinen Sohn und ihren Vetter, den fünfzehnjährigen Henry Howard, frisch gebackener Earl of Surrey, mit Prinzessin Mary verheiratete. Das war eine potenziell tödliche Anklage, für Norfolk umso beleidigender, weil Anne, bis sie sich zerstritten, die Wahl begrüßt hatte. Um den Angriff abzuwehren, verlobte der Herzog seinen Sohn stattdessen rasch mit Lady Frances de Vere, der Tochter des Earl of Oxford, obwohl noch keines der beiden Kinder alt genug war.[17]
Die Anspannung stieg in diesen Monaten. Am Ostersonntag hielt der Hofprediger William Peto, der Provinzial der Franziskaner und ein Anhänger Katharinas, in Greenwich eine flammende Predigt, in der er Heinrich zu verstehen gab, es sei ein Elend der Fürsten, dass sie tagtäglich von Schmeichlern und falschen Beratern in die Irre geführt würden. Vom König einbestellt, sich zu erklären, wagte er Heinrich zu sagen, er riskiere den Verlust seiner Krone, wenn er Anne heiratete. Prompt wurde Bruder Peto unter Hausarrest gestellt und ihm anschließend die Flucht ins Ausland gestattet. Von den Niederlanden aus setzte er seine Angriffe fort, und ein rivalisierender Prediger mit dem Auftrag, Petos Predigt zu widerlegen, sah sich von dessen Freunden durch Zwischenrufe gestört. Voller Abscheu über diese Entwicklung der Lage stellte die Duchess of Suffolk Anne öffentlich zur Rede, wobei sie, wie der venezianische Botschafter in London sich ausdrückte, so «beleidigende Worte» benutzte, dass es sich nicht ziemte, sie zu wiederholen.[18]
Eine weitere Wende trat ein, als Mary Talbot, die Harry Percy hatte heiraten müssen, Anne zu diskreditieren versuchte. Sie hatte ihre Gründe: Ihr Vater hatte nie ihre Mitgift gezahlt, und Percy, der 1527 als Earl of Northumberland nachfolgte, weigerte sich immer noch, sie angemessen zu versorgen. Das liege daran, erklärte er, dass sie nie rechtmäßig getraut worden seien, weil er sich doch Anne versprochen habe. Talbot beschwerte sich bei ihrem Vater, der ihren Brief an den Duke of Norfolk schickte. Dieser wiederum stellte seine Nichte zur Rede.
Die Gefahr witternd, bestand Anne klugerweise darauf, den Behauptungen auf den Grund zu gehen, um sie aus der Welt zu schaffen. Im Juli wurde Percy unter Eid von Warham vernommen, und er schwor vor Norfolk und Heinrichs Anwälten auf das Messbuch, dass es keinen Vorvertrag mit Anne gegeben habe. Ob er damit Meineid leistete, lässt sich nicht beantworten. In Anbetracht dessen, dass darauf ewige Verdammnis stand, ist das eher unwahrscheinlich, aber die Gerüchte hielten sich dennoch hartnäckig.[19]
Anne war erneut sehr besorgt, und Heinrich versicherte ihr seine anhaltende Liebe, indem er ihr Hanworth in Middlesex schenkte, ein idyllisches Wasserschloss passend zu Hampton Court & Thames, mit einem Wildpark, einer Voliere für Singvögel und einem Küchengarten, der für seine Erdbeeren berühmt war. Zwei Jahre zuvor hatte Heinrich den Landsitz Gardiner als Anerkennung für seine Anstrengungen in Richtung Scheidung verliehen, entzog es ihm jetzt aber, weil er, als der neue Bischof von Winchester, den Widerstand der Kirchendiener gegen die Forderungen des Königs zum Kirchengesetz angeführt hatte. Anne, deren wachsendes Misstrauen gegen Gardiner durch seine feindselige Haltung gegenüber den evangelischen Reformern noch verstärkt wurde, nahm rasch das Haus in Besitz, und binnen weniger Monate renovierten die königlichen Handwerker es auf Heinrichs Kosten. Truhen, Schränke, Schreibtische, Stühle, Tische, Türen und andere Schreinerarbeiten wurden eigens angepasst, und sie ließ einen Maler aus Florenz, Antonio Toto, die Zimmer mit Farben wie Bleiweiß und Mennige, Bergblau, Ockerbraun und Grünspan neu streichen.[20]
Mit Blick auf die unmittelbar bevorstehende Ratifizierung des neuen Bündnisses luden Heinrich und Anne de la Pommeraye ein, sie auf einigen Abschnitten ihrer Sommerreise zu begleiten, die sich gemächlich von Greenwich nach Woodstock in Oxfordshire schlängelte und in Hampton Court endete. Das Reisegepäck wurde schwerer, als Heinrich eine weitere große Bestellung von «Zeug» bei seinen Lieferanten aufgab, insbesondere «zwei Sättel nach französischer Art mit Daunensitzflächen» für Anne, ausgestattet mit «zwei Bezügen aus Samt, gesäumt mit Seide und Gold» und mit «Köpfen aus Kupfer und Gold und graviert». Sie sollten zusammen mit passendem Geschirr, Sattelgurten, Hockern und anderem Reitzubehör geschickt werden.[21]
De la Pommeraye schloss sich im Juli in Ampthill, in Grafton im August und Anfang September in Windsor der königlichen Reise an; am Ende der Gastfreundschaft stand ein von Anne veranstaltetes Abendessen in Hanworth. Er berichtete seinem Schutzherrn, dem Herzog von Montmorency:
Den ganzen Tag über verbringe ich Zeit auf der Jagd allein [mit dem König], und dort spricht er mit mir über alle seine privaten Angelegenheiten und gibt sich ebenso große Mühe, mich gewinnen zu lassen, als wäre ich eine große Persönlichkeit. Manchmal lässt er mich mit Madame Anne zurück, auf dass jeder von uns mit der Armbrust das Rotwild schieße, während es vorüberzieht, wie es hier Brauch ist. Bisweilen werden sie und ich an einem anderen Ort ganz allein gelassen, um Rotwild zu jagen, und jedes Mal, wenn wir zu einem ihrer Häuser kommen, macht es nie zu viel Mühe, mich herumzuführen und mir mitzuteilen, welche Pläne sie dort hat. Sie hat mir Jagdkleider, einen Hut, ein Horn und einen Windhund geschenkt.[22]
Das alles diente natürlich einem bestimmten Zweck. Mit de la Pommeraye waren Pläne für ein neues Gipfeltreffen zwischen Heinrich und Franz in Arbeit, auf dem ihre Freundschaft in vollem Umfang verwirklicht werden konnte. Anne sollte Heinrich begleiten, als wäre sie bereits seine Frau, was es wiederum Franz erlauben würde, ihr persönlich zu danken «für die vielen guten Dienste, die sie ihm erwiesen habe und tagtäglich erweise». Um die Beziehungen noch stärker zu versüßen, schickte Margarete von Navarra Heinrich ein Porträt: der Porträtierte ist unbekannt, doch es handelt sich so gut wie sicher um Franz I.[23]
Laut de la Pommeraye seien Annes Interventionen im Namen Frankreichs «größer als sein Herr, der König, jemals hinreichend würdigen oder zurückzahlen» könne. Unterdessen beeilten sich Hofdamen und Hofbeamte, da sie eine neue Ordnung näher rücken sahen, vor Anne zu katzbuckeln und ihre Gunst zu gewinnen. Als die königliche Reise begann, schickte Lady Lisle ihr als Geschenk Kiebitze und einen Bogen aus Calais, den Anne «außerordentlich wertschätzte und befahl, eine Sehne anzubringen … doch er war ein wenig zu groß». Im Gegenzug bat Lisle um Sonderlizenzen für den Export von Bier und den Import von Wandteppichen und anderen Luxuswaren, worauf Anne «keine Antwort gab … [aber] sie vertraute darauf, Euch in anderer Weise behilflich zu sein, was sie, wie sie sagt, herzlich gern tun werde».[24] Als Nächste bemühte sich Lady Russell, die nach Annes Interventionen die Vormundschaft über ihre beiden Töchter verloren hatte, nach Kräften, ihre Gunst zu gewinnen, indem sie ihr einen Hirsch und einen Windhund schickte. Anne nahm die Geschenke zwar an, wich jedoch jeder gegenseitigen Verpflichtung aus, indem sie diese an Heinrich weiterleitete. Der König ließ dem Diener, der sie gebracht hatte, 40 Shilling zukommen.[25]
Das Auftauchen des Halleyschen Kometen, der im August zum ersten Mal am Himmel auf seiner Bahn beobachtet wurde, gab Anlass zu etlichem Gemurmel und Kommentaren. Für Anne schien das Omen günstig, weil Heinrich sie am Morgen des 1. September, einem Sonntag, in Windsor Castle und mit de la Pommeraye als Ehrengast zur Lady Marquis of Pembroke adelte, mit einem Jahreseinkommen von über 1000 Pfund, das aus einer Schenkung von Gütern stammte.[26] Als sie, flankiert von den Wappenträgern, vor ihm niederkniete, setzte er ihr ein Diadem aufs Haupt und legte ihr einen Mantel aus purpurnem Samt mit einem Hermelinkragen um die Schultern, anschließend überreichte er ihr das Adelspatent. Sie trug ihr Haar sparsi, wie der venezianische Botschafter es beschrieb, was so viel hieß wie «offen».[27] Annes Zuwendung hielt sich an das gleiche Muster wie für die Ernennung männlicher Adliger und ähnelte stark derjenigen, die Franz 1517 seiner Schwester Margarete gemacht hatte, an deren Verleihung Anne teilgenommen hatte. Als Duc de Berry war Margarete ihrem Rang nach männlich geworden, mit dem Anspruch auf die traditionellen Rechte und Privilegien, die männlichen Geschwistern des Königs zustanden. Heinrich verlieh Anne einen auffällig ähnlichen Titel, und damit auch garantiert alle diesen Umstand bemerkten, war de la Pommeraye bei der Zeremonie Ehrengast.[28]
Als Marquis hatte Anne Anspruch auf einen Sitz im Oberhaus, und der Titel ging automatisch auf ihre Nachkommen über, selbst wenn sie unehelich waren.[*2] Zum Wappentier wählte sie einen weißen Falken, mit einer Krone und einem Zepter in einer Kralle, der auf einem woodstock kauert, aus dem weiße und rote Rosen mit dem Wahlspruch Mihi et Meae («Mir und den Meinen») sprießen. Der Wurzelstock ist ein jahrhundertealtes königliches Wahrzeichen; der Falke wurde Annes persönliches Abzeichen, und indem sie ihn mit einem Zepter und königlicher Krone abbildete, hätte sie ihre Überzeugung nicht deutlicher demonstrieren können, dass Heinrich seine Krone mit ihr teilen werde. Der weiße Falke stammte ursprünglich von dem Wappen der Butlers, den Earls of Ormond, die Vorfahren ihrer Großmutter. Sie hatte ihn bereits – ohne Krone, aber mit ausgebreiteten Flügeln – der Partitur hinzugefügt, die sie in Frankreich erworben hatte, wo er eine der lateinischen Motetten von Jean Mouton ziert.[29]
Nach der Erhebung von Anne zur Lady Marquis geleitete Heinrich seine Gäste von der Burg den Hügel hinab zur St George’s Chapel, wo er nach einer Messe den Beistandspakt ratifizierte. De la Pommeraye tat dies anschließend im Namen von König Franz I., und dann hielt Edward Foxe «auf Latein eine eloquente Rede zum Ruhme des Friedens, der Liebe und Freundschaft».[30] Anschließend führte Heinrich seine Gäste wieder in die Burg, wo er ihnen ein feierliches Festmahl auftischte. Wenige Tage später kamen die ersten Probeabzüge von A Glasse of the Truthe aus der Druckerpresse, doch der Erscheinungstermin sollte sich wegen Druckfehlern und anderer «gewisser Fehler» um vierzehn Tage verschieben, weil Heinrich darauf bestand, dass sie vor Verteilen des Pamphlets korrigiert wurden.[31]
Als Nächstes stand das Gipfeltreffen an, das zur Hälfte in Calais und in Boulogne stattfinden und insgesamt acht Tage dauern sollte.[32] Den ganzen August und September über legte sich Anne eifrig Kleider zu, während Heinrich neuen Schmuck bei Cornelius Hayes bestellte. Mehrere der edelsten Steine sind im Inventar als «reserviert» für Anne vermerkt, die nunmehr auch darauf bestand, dass Katharina ihren Schmuck an sie aushändigte.[33] Anfangs weigerte Katharina sich und teilte Chapuys mit, sie halte «es für eine Sünde und eine Bürde auf meinem Gewissen … meinen Schmuck für einen so niederträchtigen Zweck wie die Zierde einer Person, die der Skandal der Christenheit ist, aufzugeben». Als Heinrich jedoch Richard Page, inzwischen gentleman of the privy chamber, mit einer schriftlichen Aufforderung zu ihr schickte, fühlte sie sich gezwungen nachzugeben.[34]
Dass Heinrich Anne zu dem Gipfeltreffen mitnahm, als wäre sie seine Königin, trug ihm die anhaltende Feindschaft seiner Schwester, der Herzogin von Suffolk, ein, die Anne ebenso sehr wie zuvor verabscheute und sich weigerte, ihn nach Calais zu begleiten. Sie entschuldigte sich mit ihrem schlechten Gesundheitszustand. Damit ergab sich eine heikle Protokollfrage: Wer sollte Anne empfangen? König Franz I. war so vernünftig, nicht vorzuschlagen, dass seine Frau Eleonore, die Schwester Karls, teilnahm. Heinrich und Anne schlugen Margarete vor, die (nach dem frühen Tod des Herzogs von Alençon) inzwischen mit Henry d’Albret von Navarra verheiratet war. Sie hielt sich jedoch mit ihrem Gatten im Süden Frankreichs auf, wo sie sich um Nachwuchs bemühten. Am Ende zählte Annes Gefolge lediglich zwanzig bis dreißig Frauen, und sie wurde bei ihrer Ankunft in Calais offiziell von Sir Richard Whethill, dem Bürgermeister und anderen lokalen Würdenträgern begrüßt.[35]
Einige Stunden vor Morgengrauen am Freitag, dem 11. Oktober, gingen Heinrich und Anne in Dover an Bord der Swallow. Diplomatische Gerüchte hatten angedeutet, dass sie während des Gipfeltreffens verheiratet würden, aber es war inzwischen zu spät, um das zu arrangieren. Nach einer ereignislosen Überfahrt erreichten sie Calais um zehn Uhr, wo sie sich zehn Tage lang in den königlichen Räumlichkeiten im Schatzamt erholten. Am Samstag schickte Montmorency Anne Trauben und Birnen als Präsent. Sie lebe «wie eine Königin», kommentierte ein venezianischer Gesandter, «und der König begleitet sie zur Messe und überallhin, als wäre sie eine».[36]
Die Begegnung zwischen Franz und Heinrich fand am 21. statt, auf halbem Weg zwischen Calais und Boulogne, als jeder mit einem sechshundertköpfigen Gefolge eintraf. Die Veranstaltung war längst nicht so prächtig wie das Camp du Drap d’Or, aber beide Könige kleideten sich dennoch so prunkvoll wie möglich. Heinrich trug einen roten, mit Perlen besetzten Samtumhang mit Goldbrokat, Franz einen Mantel mit Seitenschlitzen aus blutrotem Samt, gefüttert mit Goldbrokat, wobei das Futter durch die Schlitze hervorlugte. Sie umarmten sich zu Pferde fünf- oder sechsmal und ritten dann weiter nach Boulogne, wobei sie die ganze Zeit miteinander verhandelten. Die Söhne von Franz I. empfingen sie am Stadtrand. Als Zeichen der hohen Ehrerbietung stieg Heinrich sofort ab und küsste alle drei auf den Mund. Unter donnernden Salutschüssen schritten sie zum Schrein der Heiligen Jungfrau von Boulogne, wo sie allesamt Almosen spendeten. In den folgenden vier Tagen bewirtete Franz Heinrich in der Abtei königlich und schenkte ihm weiße Samt- und Satinkleider, nach dem Muster seiner eigenen, samt einem Bett und einem unübertrefflich geschmückten Satz karmesinroter Bettvorhänge voller Perlen, mit einem Wert von 13.500 Livre (nach heutigem Wert über 1,5 Millionen Euro), die er bei Odinet Turquet bestellt hatte, einem führenden Pariser Hoflieferanten.[37]
Am Freitag, dem 25., reiste Franz zusammen mit Heinrich aus Boulogne nach Calais ab, wobei er 300 mit seinem Gepäck beladene Packesel mitbrachte. Als sie sich näherten, feuerten 3000 Kanonen von den Zinnen einen Salut. Franz logierte in der Staple Hall am Marktplatz. Am nächsten Tag gingen beide Könige gemeinsam zur Messe und trafen sich am Nachmittag mit ihren Räten. Am Sonntag hörten sie privat in ihren jeweiligen Quartieren die Messe und nahmen anschließend an einer Stier- und Bärenhatz teil. Anne zeigte sich nicht. Franz hatte ihr einen gewaltigen Diamanten im Wert von 15.000 Goldkronen (über 3,5 Millionen Euro heute) geschickt – aber sie wartete den geeigneten Moment ab, um ihn zu begrüßen. Bislang hatte sie nichts anderes unternommen, als Gregorio Casali, der aus Rom zu dem Gipfeltreffen gereist war, eine Standpauke zu halten, weil er Heinrichs Anliegen nicht geschickter gefördert habe, denn sie «hatte gehofft, Mitte September bereits verheiratet zu sein».[38]
Der Höhepunkt folgte am Sonntagabend. Heinrich tischte in der großen Halle des Schatzamts für Franz ein üppiges Festmahl mit über 170 verschiedenen Speisen auf. Wandteppiche, in die Gold- und Silberfäden eingewoben waren, glitzerten an den Wänden und reflektierten das Licht der Tausenden von Kerzen, die die Tische erhellten. Ein rund viereinhalb Meter hohes Büffet war mit Gold- und Silbertellern bestückt. Anne war während des Banketts immer noch nicht an Heinrichs Seite. Stattdessen bereitete sie sich zusammen mit ihrer Schwester Mary, der Frau ihres Bruders George, Jane, Lady Lisle und drei anderen Frauen auf das Maskenspiel vor, das gleich folgen sollte: Als die Gäste ihren letzten Gang, der auf Goldtellern serviert wurde, beendeten, betraten die sieben maskierten Damen plötzlich zu den sanften Klängen der Minnesänger Heinrichs den Saal. In goldene, silberne und karmesinrote, mit Goldfaden gesäumte Satinkleider gehüllt und unter den Blicken aller Anwesenden wandten sich die Maskierten den Zuschauern zu und wählten anschließend Tanzpartner aus.[39]
Jetzt trat Anne in den Mittelpunkt, denn sie wählte – so hatten Heinrich und sie es im Voraus geplant – Franz aus. Nach einigen Tänzen fing ein strahlender Heinrich an, die «Visiere» von den Gesichtern der Damen abzunehmen, «sodass ihre ganze Schönheit zum Vorschein kam». Als er Annes Maske abnahm und sie vorstellte, war Franz wirklich beeindruckt. Er hatte sie seit zehn Jahren nicht einmal mehr für einen kurzen Moment gesehen, unterhielt sich aber sofort angeregt mit ihr, beinahe ebenso hingerissen wie Heinrich. Aufgrund ihres perfekten Französisch und der Jahre, die sie für Königin Claude gedient hatte, wusste sie genau, was sie sagen musste. Franz fand sie bezaubernd. Wie Heinrich stolz beobachtete, unterhielt sich das Paar über eine Stunde lang und tanzte miteinander, ehe sich Franz von ihnen verabschiedete.[40]
Womöglich war das der bedeutendste Wendepunkt in der Geschichte von Heinrich und Anne. Mit der Ratifizierung des Beistandspakts und der Tatsache, dass Franz sie mit seinem Geschenk des Diamanten – nicht zu vergessen das Bett, das nur eine einzige Bedeutung haben konnte – anerkannt hatte, hatte sie das Gefühl, dass ihre Stellung endlich gesichert war. Ihr Tanz und die Unterhaltung mit Franz, als wäre sie bereits Königin, am Ende des Gipfeltreffens verschafften ihr die internationale Anerkennung, die sie brauchte, die Erfüllung einer monate-, ja jahrelangen Planung.
Von einem Gefühl des Optimismus, Triumphs und, entscheidend, der Anerkennung berauscht, fing das Paar jetzt an, miteinander zu schlafen. Das dürfte Annes Entscheidung gewesen sein. Heinrich hatte bereits fast sechs volle Jahre darauf gewartet: Sie hatte seine Ernsthaftigkeit wahrlich auf die Probe gestellt. Es hieß jetzt oder nie. Er dürfte über den Umstand begeistert gewesen sein, dass das Paar nach der Rückfahrt über den Ärmelkanal auf ihrer Heimreise durch Kent weitere vierzehn Tage für eine Fahrt von nicht einmal siebzig Meilen brauchte. Um ihrem eigenen Gefühl des Anstands zu genügen, gaben sie sich in Dover am St Erkenwald’s Day (14. November) «privat» gegenseitig das Ehegelübde (ohne Zeugen und vermutlich ohne einen Priester, ein Schritt von höchst zweifelhafter Gültigkeit). Laut Edward Hall geschah dies, kurz nachdem das Schiff angelegt und Heinrich Almosen in Höhe von 4s 8d am Schrein für Reisende bei Our Lady in the Rock gespendet hatte.[41]
Nach der Rückkehr nach London trat der König selbst in Aktion. Er hatte nicht die Absicht, noch länger auf ein Urteil aus Rom zu warten: Er würde sein Parlament dafür nutzen, Katharinas Appell an den Papst abzublocken, und seine eigenen Kirchengerichte, um die Scheidung durchzusetzen. Zu Annes großer Freude war Erzbischof Warham kürzlich gestorben, und Heinrichs Wahl für den Nachfolger fiel auf Cranmer. Damit seine Weihe gültig war, brauchte Cranmer lediglich die päpstliche Bulle von Clemens. Danach sollte alles reibungslos ablaufen.[42]
*1 Wenn der König Geschlechtsverkehr mit seiner Frau oder sie privat zu sehen wünschte, dann ging er zu ihr, niemals umgekehrt.
*2 Ob die Auslassung der üblichen Formel «rechtmäßig erworben» im lateinischen Text des Patents ein inhaltlicher Fehler war, wird nie geklärt werden. Damals fiel es keinem auf.