Die letzten Verkäufe tätigte ich heute früh, als ein paar Kundinnen hier vorbeischauten, weil sie noch mehr Kerzen wollten, noch mehr Honig zum Verschenken.
Danach habe ich die Einnahmen aufgelistet und das Kassenbuch geschlossen.
Es war ein gutes Jahr, wenn man von den Zahlen ausgeht. Ein schlechtes, wenn man mich und die Bienen fragt.
Es war ein Jahr, das wir wieder mal überlebt haben.
Nun kommt die stade Zeit, jene zwischen den Jahren, da habe ich nicht viel zu tun; ich werde noch einmal die Bienen kontrollieren und ihnen dann bis Februar ihre Ruhe lassen. Heute früh fiel ein winziges bisschen Pulverschnee, es ist sogar eine weiße Weihnacht.
Ich habe zwei Bücher hier liegen, die werde ich lesen, das ist mein Weihnachtsgeschenk an mich. Viel schlafen und Spaziergänge, damit ich nicht völlig einroste. Im Januar so weitermachen, erst ab Februar gibt es mehr zu tun. Die Rähmchen vorbereiten, neue Vertriebswege erschließen, Verträge mit den Apfelbauern abschließen, wenn sie meine Bienen für die Obstblüte mieten wollen.
Ich darf mich ausruhen. Das habe ich mir verdient.
Wenn ich es oft genug sage, glaube ich’s vielleicht irgendwann.