27 Kloster St. Johann in Müstair

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Das Benediktinerinnenkloster ist ein kunsthistorischer Schatz von Weltrang

i Information

Via Maistra 18, 7537 Müstair, www.muestair.ch, Mai–Okt. Mo–Sa 9–17, So und feiertags ab 13.30, Nov.–April Mo–Sa 10–12 und 13.30–16.30 Uhr, So und feiertags ab 13.30 Uhr, Klostermuseum: 12 CHF, Kinder (6–16 J.) 6 CHF

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Ora et labora! Daran halten sich die Benediktinerinnen im Kloster in Müstair bis heute

Das Val Müstair (dt. Münstertal) liegt mitten in den Alpen und gehört geografisch bereits zum Südtiroler Vinschgau. Sein Name leitet sich wie der des auf 1248 m Höhe gelegenen Ortes Müstair von »monasterium« ab, was im Lateinischen und dem daraus entstandenen Rätoromanischen »Kloster« bedeutet. Die Bezeichnung bezieht sich auf das Kloster St. Johann, das Benediktinermönche um 775 auf Initiative Karls des Großen in dem einsamen Alpental gründeten. Seit 1163 leben und arbeiten hier Benediktinerinnen.

Der baulich verschachtelte Klosterbezirk umfasst im Wesentlichen die karolingische Stiftskirche, die romanische Heiligkreuzkapelle aus dem 11. Jh., den mit Zinnen bewehrten wuchtigen Plantaturm (Wohnturm) mit dem kleinen Klostermuseum sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die drei Höfe umgeben. Durch den um 1500 errichteten südlichen Torturm gelangt man in den trapezförmigen Wirtschaftshof, an dessen Westseite die ehemalige Bischofsresidenz steht, die sich Bischof Norbert von Chur im 11. Jh. errichten ließ.

p Sehenswert
Klosterkirche St. Johann Baptist

| Kirche |

Übersichtskarte Ost

6 Größter erhaltener Freskenzyklus des frühen Mittelalters

Die Klosterkirche St. Johann Baptist (rätoroman. Son Jon Battista) besitzt noch Bausubstanz aus der Gründungszeit der Anlage. Sie wurde aber 1489–92 unter der Äbtissin Angelina von Planta zu einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche ausgebaut. Dabei übertünchte man kurzerhand die karolingischen Wandmalereien aus der Zeit um 800, die man erst Mitte des 19. Jh. unter dem Verputz wieder entdeckte. Seitdem wird der großartige Freskenzyklus sorgfältig freigelegt und restauriert. Er gilt als weltweit größter erhaltener Freskenzyklus des frühen Mittelalters. Die karolingischen Malereien füllen alle Wände des Langhauses: Süd- und Nordwand sind mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi geschmückt, die Darstellung des Jüngsten Gerichts an der Westwand gilt als älteste Darstellung dieses Themas überhaupt. Zentraler Blickfang ist das in leuchtenden Farben erhaltene spätromanische Bildprogramm vom Ende des 12. Jh. in den Apsiden der Ostwand mit der Enthauptung des Johannes und dem Tanz Salomes beim Gastmahl des Herodes im Zentrum.