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Weltberühmtes Musik-Mekka am Nordufer des Genfersees
■ Montreux-Vevey Tourisme, Pl. de l’Eurovision, 1820 Montreux, Tel. 08 48 86 84 84, www.montreuxriviera.com
Montreux (27.000 Einw.) nimmt am sonnigen Nordufer des Lac Léman (Genfersee) einen mediterranen Logenplatz ein. Seine Uferpromenade wird über mehrere Kilometer von tropischen und subtropischen Pflanzen überreich geschmückt. Das überschaubare Städtchen besitzt markante Fin-de-Siècle-Hotels, teure Privatkliniken und renommierte Pensionate für höhere Töchter in jeweils beeindruckend hoher Konzentration. Dem alljährlichen Line-Up von Spitzenmusikern während des Montreux Jazz Festival im Juli ist es zu verdanken, dass die Stadt Musikliebhaber in allen Teilen der Welt kennen. Das Montreux Jazz Festival gibt es seit 1967. In den 1990er-Jahren zählten Miles Davis und Quincy Jones zu Montreux’ Dauergästen. Die Band Queen unterhielt hier ein Tonstudio. Die blutjunge Sade hatte hier Anfang der 1980er ihren sensationellen Durchbruch, und Prince begeisterte hier 2007, 2009 sowie im Juli 2013.
■ www.montreuxjazzfestival.com
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Claude Nobs (1923–2013), Mitbegründer und langjähriger Leiter des Montreux Jazz Festivals, baute »sein« Festival als stellvertretender Tourismusdirektor von Montreux schnell zur international beachteten Veranstaltung aus. Er unterhielt enge Bande zu vielen weltbekannten Musikern und Promotern. Als Schweizer Direktor des Plattenlabels WEA (Warner, Elektra, Atlantic) nutzte er seinen Einfluss für Montreux: Vor allem bei Atlantic standen Stars wie Ella Fitzgerald oder Sonny Rollins unter Vertrag, die fortan im Sommer an den Genfersee statt in die Schweizer Großstädte pilgerten, um ihre Konzerte zu geben. Claude Nobs war gelernter Koch und wusste um die Attraktivität der Waadtländer Spitzengastronomie. Er soll mehr als nur einen Musikstar im Rahmen eines opulenten Mahls für Montreux gewonnen haben. Nobs verunglückte im Dezember 2012 beim Skilanglauf in Caux, oberhalb von Montreux, und erwachte nicht mehr aus dem Koma.
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Das Château de Chillon nimmt einen Logenplatz am Genfersee ein
| Schloss |
Die Grafen von Savoyen ließen dieses Wasserschloss auf einer Felsinsel nahe am Seeufer erbauen. Heute zählt das Château de Chillon zu den meistbesuchten Schlössern der Schweiz. Die meisten Touristen zieht es zu den dunklen Verliesen und Folterkammern, die durch den englischen Dichter Lord Byron (1788–1824) schaurig berühmt wurden. Dieser verewigte 1816 die Burg in seiner Ballade »Der Gefangene von Chillon«, die vom Schicksal des reformerischen Genfer Priors François Bonivard inspiriert war, der hier sechs Jahre eingekerkert ausharren musste.
■ Av. de Chillon 21, Veytaux, www.chillon.ch, tgl. geöffnet, 12,50 CHF, Kinder (6–15 J.) 6 CHF
M €€€ | Le Pont de Brent
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Spitzen-Restaurant von Stéphanie und Stéphane Décotterd. Die grandiosen 7- und 9-Gänge-Menüs kann man sich erst vorstellen, wenn man sie wenigstens einmal genossen hat. Diese sollen (schon unter dem legendären Chef Gérard Rabaey) – so zumindest das Gerücht – auch viele Musiker für Montreux eingenommen haben.
■ 1817 Brent (4 km oberhalb von Montreux), Tel. 02 19 64 52 30, www.lepontdebrent.ch, So, Mo geschl., eine Reservierung ist erforderlich
Confiserie Zurcher
Tradionsreiche familiengeführte Konditorei und Café mitten in Montreux. Amuse-Gueule, Gebäck, Torten und edle Pralinés.
■ Av. du Casino 45, Tel. 02 19 63 59 63, www.confiserie-zurcher.ch, Mo geschl.
Swiss Vapeur Parc
Die Fahrt in den Dampfzügen dieser Miniatureisenbahn im Maßstab 1 : 4 lässt die Herzen der ganz Jungen wie der Junggebliebenen höherschlagen.
■ Route de la Plage, Le Bouveret (15 km südwestl. von Montreux), www.swissvapeur.ch, Mitte März–Anf. Nov. tgl. 10–18 Uhr, 17 CHF, Kinder (3–15 J.) 14 CHF
| Museum |
Stummfilmstar Charlie Chaplin hat am Genfersee seinen Lebensabend verbracht. Seit kurzer Zeit steht das ehemalige Familienanwesen der Chaplins nun auch Besuchern offen. Die Ausstellung stellt Künstler wie Privatperson gleichermaßen vor.
■ Route de Fenil 2, Corsier-sur-Vevey, www.chaplinmuseum.com, tgl. 10–18 Uhr, 25 CHF, Kinder (bis 16 J.) 18 CHF
| Weinbaugebiet |
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0 Landschaftlich schöner lässt sich Wein kaum anbauen
Die steilen Weinterrassen des Waadtländer Weinbaugebiets Lavaux haben Mönche bereits im 12. Jh. angelegt. Die Rebhänge zwischen Vevey und Lausanne haben heute ihren Platz auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes – nicht zuletzt auch wegen der hier gelebten Harmonie zwischen den Weinbauern und der Natur. Auf den Hängen gedeihen Chasselas, Pinot Noir und andere Weinsorten – in den Export gelangt kaum ein Tröpfchen, die Schweizer schätzen den guten Wein selbst. Im Herbst ist ein Abstecher in die dann farblich besonders schönen Weinberge geradezu ein Muss. Vom Bahnhof Chexbres aus gibt es viele Spazierwege durch die großartigen, steilen Weinterrassen, von denen man den Lac Léman und die Savoyer Alpen nie aus dem Blick verliert.