Ich lag stundenlang wach und wagte es kaum, mich zu bewegen, weil ich Michael nicht wecken wollte. Er war so erschöpft, als würde das Gewicht der ganzen Welt auf seinen Schultern lasten. Und ich wusste, dass es nicht nur um Freddie ging. Wahrscheinlich trug eher ich die Schuld an seiner Last.
Das war der Grund, warum ich ihm gegeben hatte, was ich geben konnte. Ich hatte versucht, ihm meine Liebe zu zeigen, ohne es laut auszusprechen.
Mir wurde bewusst, dass ich es ihm noch nie gesagt hatte. Tränen stiegen mir in die Augen, während ich mich an ihn schmiegte. Ich hatte ihm noch nie gesagt, dass ich ihn liebte. Doch er wusste es. Nach der heutigen Nacht wusste er es mit Sicherheit.
Mein Kopf lag auf seiner Brust, die sich mit seinen regelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Ich schaute zu seinem Gesicht nach oben, doch es war zur Seite gewandt. Beim Anblick seines Kinns spürte ich immer noch das Prickeln seiner Bartstoppeln an meinen Fingern und Lippen. Ich hatte sein schönes Gesicht mit sanften Küssen bedeckt und mir dabei wie ein blinder Mensch alle Konturen und Wölbungen für immer eingeprägt.
Seine Haut fühlte sich zart und warm, aber gleichzeitig fest an. Meine Lippen und Fingerspitzen hatten die Erhebungen und Vertiefungen seines muskulösen Körpers erforscht. Eine Weile hatte ich mich in dieses Abenteuer so sehr vertieft, dass alles andere um mich herum verschwunden war. Ich hatte die kleine Narbe an seinem rechten Rippenbogen geküsst, wo ein Junge den vierzehnjährigen Michael mit einer zerbrochenen Flasche erwischt hatte. Ich hatte meine Finger über die mir bisher unbekannte Narbe oberhalb seines linken Knies gleiten lassen. Die Frage danach lag mir auf der Zunge, aber in dieser Nacht ging es nicht darum, meine Neugierde zu befriedigen – es ging nur um Michael.
Die Erinnerung daran, wie er in meinem Mund gekommen war, löste tief in meinem Bauch ein Kribbeln aus. Zwischen meinen Oberschenkeln wurde es feucht, und ich war so erregt und ruhelos, dass ich nicht schlafen konnte.
Aber noch stärker als meine Erregung war die Panik, die mich überfiel. Ich hatte plötzlich Angst, dass Michael meine Zuwendung anders deuten könnte.
Obwohl ich uneigennützig hatte handeln wollen, wirkte alles letztendlich doch irgendwie selbstsüchtig.
Vorsichtig darauf bedacht, ihn nicht zu wecken, hob ich den Kopf und warf einen Blick auf den Wecker neben seinem Bett. Die im Dunkeln leuchtenden Ziffern zeigten kurz nach drei. Wow, die Zeit war schnell vergangen.
Gut so. Michael brauchte Schlaf.
Wenn er allerdings aufwachte, durfte ich nicht mehr hier sein.
Behutsam hob ich seine Hand von meiner Hüfte und rutschte nach unten, sodass ich seinen Arm auf die Matratze legen konnte. Nachdem mir das gelungen war, ohne ihn aufzuwecken, seufzte ich erleichtert und versuchte, aus dem Bett zu klettern, ohne die Matratze zu bewegen. So leise wie möglich hob ich mein Kleid, meine Schuhe und meine Unterwäsche vom Boden auf und schlich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. Ich blinzelte in das grelle Licht, das Michael hatte brennen lassen, und begann, mich anzuziehen.
Während ich meinen Slip überstreifte, hörte ich die Dielen im Schlafzimmer knarren, und mein Magen krampfte sich zusammen. Mein Herz raste, und ich griff mit zitternden Händen nach meinen Schuhen. Dann hielt ich inne.
Ich konnte nicht wie ein Feigling vor ihm davonlaufen.
Michael war wach.
Also musste ich ihm gegenübertreten.
Ich richtete mich auf, noch barfuß, aber angezogen, und kurz darauf stand er in einer Jogginghose an der Türschwelle.
Seine noch verschlafenen Augen wurden schlagartig hellwach, als er begriff, dass ich hatte gehen wollen. Sein anklagender Blick traf mich wie ein Blitz.
»Du wolltest einfach abhauen!« Seine Stimme war heiser vom Schlaf. »Wie nach einem One-Night-Stand?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Michael.« Es tat mir weh, dass er das dachte.
»Aber du wolltest gehen?« Er betrat den Raum und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich versuchte, mich nicht von seinem attraktiven Körper ablenken zu lassen, aber das war nicht einfach – ich war immer noch erregt und angespannt vor unerfülltem Verlangen.
Ich trat einen Schritt zurück und stolperte über einen meiner Schuhe. Nach einem kurzen Blick nach unten schaute ich Michael wieder an und konnte die große Enttäuschung in seinen Augen lesen. »Ich … Ich habe gedacht, es wäre besser, wenn ich am Morgen nicht mehr hier bin.«
»Warum?«, fragte er. »Weil du jetzt annehmen kannst, dass ich weiß, wie sehr du mich liebst?«
Panik stieg in mir auf und schnürte mir die Kehle zu.
»Sag mir, dass du mich nicht liebst«, forderte Michael nachdrücklich.
Ich schüttelte heftig den Kopf – ich wollte nur noch weg von hier. Als ich mich bückte, um meine Schuhe aufzuheben, fasste mich Michael an den Armen und zog mich hoch. Ich schrie auf. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt.
»Sag es mir.« Er schüttelte mich sanft. »Du kannst jetzt nicht davonlaufen, ohne mir diesen ganzen Mist zu erklären … Sag mir die Wahrheit, Dahlia.« Er ließ mich los, und ich spürte immer noch die Wärme seiner Hände an meinen Oberarmen. »Ich möchte den wahren Grund wissen, warum wir nicht zusammen sein können. Wenn du mir das nicht erklärst, dann könnten sich meine Gefühle für dich … ändern, düster werden. Sie könnten sich ins Gegenteil verkehren, und dann würde ich keine Liebe mehr für dich empfinden.«
Die Vorstellung, dass Michael mich nicht mehr lieben würde, raubte mir den Atem.
»Sag es mir«, wiederholte er bittend.
»Du wirst es nicht verstehen.«
»Dann erklär es mir.«
Ich stolperte rückwärts und ließ mich auf das Sofa fallen. »Erinnerst du dich an diesen Tag mit Dillon?«, flüsterte ich. »Ich versuche, möglichst nicht daran zu denken, aber die Erinnerung ist immer da und so lebendig …«
Vor Nervosität waren meine Handflächen schweißnass.
»Tu es einfach!«, drängte mich Michael. Wir saßen in seinem Auto und beratschlagen, wie wir Dillon die Wahrheit über unsere Gefühle füreinander erklären sollten. Dass Michael und ich nun ein Paar waren.
Ich hatte beschlossen, dass ich es meiner kleinen Schwester beibringen würde, und wir hatten geplant, dass ich sie anrufen und ihr sagen würde, ich müsse mit ihr reden. Sie sollte einen Treffpunkt vorschlagen, an dem Michael mich dann unauffällig absetzen würde.
Seit mein altes Auto auf dem Schrottplatz gelandet war, hatte ich keinen fahrbaren Untersatz mehr, aber meine Schwester fuhr eine verbeulte Klapperkiste, also konnte sie mich überall treffen.
Michaels ermutigende Miene gab mir die Kraft, Dillons Nummer zu wählen. »Meine Güte, mein Herz rast«, flüsterte ich. »Und das, obwohl ich sie nur anrufe, um ein Treffen zu vereinbaren.«
Er drückte meine Hand, und ich verschränkte meine Finger mit seinen. Wahrscheinlich würde es zwischen meiner Schwester und mir erst einmal zu einem Zerwürfnis kommen, aber wenn sie dann begriffen hatte, wie tief meine Gefühle für Michael waren, würden wir uns wieder vertragen.
Schließlich ging es hier nicht um ein flüchtiges Abenteuer.
Eines Tages – und da war ich mir ganz sicher – würde ich die Mutter von Michael Sullivans Kindern sein.
»Hey!«, meldete sich Dillon.
»H…hey«, stotterte ich, als sie mich so rasch aus meinen Träumereien über Michael riss. »Wo bist du?«
»Auf dem Weg nach Hause.«
Ich seufzte. »Du sollst doch nicht während der Fahrt telefonieren.«
»Ich bin ein Multitaskingtalent, das weißt du doch.«
Als ich ihre süße, fröhliche Stimme hörte, hasste ich mich für das, was ich gleich tun würde. »Hör zu, Dillon, wir müssen reden. Können wir uns irgendwo treffen?« Ich wollte das Gespräch nicht zu Hause führen, wo Mom sich einmischen könnte.
»Das klingt so ernst. Was ist los?«
»Das möchte ich dir lieber persönlich sagen.«
»Alles klar.« Sie dehnte die Worte in die Länge, und ihr Ton nahm eine gewisse Schärfe an. »Warum habe ich das Gefühl, dass mir nicht gefallen wird, was du mir zu sagen hast?«
»Dillon …«
»Schlechte Nachrichten?«
»Ähm … ja und nein. Es ist … kompliziert.«
»Worum geht es?«
»Dillon, lass uns treffen, ja?«
»Nein«, erwiderte sie. »Ich hasse Dramatik, Dahlia. Sag mir einfach, was los ist. Allmählich machst du mir Angst.«
»Es geht um etwas, was ich dir nicht am Telefon sagen möchte.«
»Geht es Mom gut? Und Dad?«
»Natürlich, allen geht es gut.«
»Dann sag es mir!«, schrie sie.
»Dillon …«
»Verdammt, Dahlia, wenn es allen gut geht, dann kann das, was du mir sagen willst, nicht so schlimm sein. Also raus damit.«
»Ich treffe mich mit Michael«, stieß ich hervor.
Michael drückte meine Hand, und ich blickte ihn an. Seine Miene drückte Überraschung und Verwirrung aus, und ich zuckte hilflos mit den Schultern.
Dillon war verstummt.
Scheiße.
»Dill?«
»Mit meinem Michael?«
Empörung flammte in mir auf und unterdrückte für einen Moment meine Schuldgefühle. »Eigentlich ist es mein Michael. Wir waren schon befreundet, bevor du dich mit ihm getroffen hast.«
»Du Miststück!«, kreischte sie, und ich zuckte zusammen. »Du weißt genau, was ich für ihn empfinde!«
Plötzlich waren meine Gewissensbisse verflogen, und ich hielt meinen Schmerz und meinen Argwohn nicht länger zurück. »Nein, du hast gewusst, was ich für ihn empfunden habe, und hast ihn trotzdem aufgefordert, mit dir auszugehen!«
Michael ließ meine Hand los und lehnte sich stöhnend auf dem Fahrersitz zurück.
»Das stimmt nicht«, fauchte sie. »So etwas würde ich nie tun!«
»Oh doch. Und du hast es getan!«
»Wie kannst du es wagen, mich anzuschreien, wo du doch im Unrecht bist?«, schluchzte sie. Meine Gewissensbisse schwappten in einer großen Welle wieder zurück.
»Dillon …«
»Nein!«, brüllte sie. »Hat er wegen dir mit mir Schluss gemacht? Ich schwöre …«
Ihre erstickte, hohe Stimme drang mir ins Ohr, gefolgt von einem Quietschen und einem scheußlichen Knall, der klang wie ein Pistolenschuss, nur lauter. Und dann hörte ich ein Klirren, so, als sei ein Glas explodiert.
Danach herrschte Schweigen.
Tödliches Schweigen.
Mein Herzschlag setzte aus.
»Dillon?« Mein Herz begann, wieder zu schlagen und derart zu rasen, dass ich kaum mehr atmen konnte. »Dillon?«
»Was ist los?« Michael sah mich besorgt an.
Ich verzog das Gesicht. »Sie … Irgendetwas ist passiert.«
»Was denn?«
»Michael, wir müssen los. Sofort. Wir müssen sie finden. Ich glaube, sie hatte einen Unfall.«
Ich spürte immer noch die Panik, die mich damals überfiel, als mir klar wurde, dass Dillon einen Autounfall gehabt hatte. Als ich in Michaels Wohnung saß, ging diese Erinnerung in eine andere über, und dann in eine weitere …
In Dillons Nähe verwandelte ich mich in einen geprügelten Hundewelpen. Ich hasste dieses Gefühl, aber meine Schuldgefühle ließen mich das durchhalten. Meine Schwester lag in dem Krankenhausbett, in dem sie die letzten acht Wochen verbracht hatte, und starrte mit düsterer Miene an die Decke.
»Ich könnte dir ein anderes Buch mitbringen«, schlug ich vor und hob den historischen Liebesroman hoch, den sie als unrealistischen Schund abgetan hatte. »Was soll ich dir vorlesen?«
Sie biss die Zähne zusammen. »Irgendetwas, womit ich mich identifizieren kann. Wie zum Beispiel die Geschichte von einer Frau, deren Schwester sie betrügt, und diese deswegen einen Autounfall hat, nach dem sie querschnittsgelähmt ist.«
Es tat mir weh, die Bitterkeit und den Hass in der Stimme meiner Schwester zu hören, aber ich blieb ganz ruhig. Dillons Leben hatte sich durch den Unfall vor zwei Monaten unwiderruflich geändert. Sie war zwar nicht querschnittsgelähmt, aber sie hatte schwere Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten, und sie würde sich monatelang einer harten Physiotherapie unterziehen müssen, um wieder laufen zu können. Ihre vorherige Kraft würde nie wieder ganz zurückkehren. Ganz zu schweigen von den Rippenbrüchen, einer Fraktur des Schlüsselbeins und einer schweren Gehirnerschütterung.
Es war schrecklich für mich, der Grund dafür zu sein, dass sie sich nicht auf die Straße konzentriert hatte, aber es war nicht meine Schuld, dass sie beim Fahren telefoniert hatte. Ich hatte sie nicht dazu gezwungen, meinen Anruf entgegenzunehmen, und sie hatte darauf bestanden, das Gespräch immer weiterzuführen.
Ich fühlte mich jedoch schuldig wegen Michael.
Und ich machte mir Vorwürfe wegen Dillons anschließender Depression – ich war mir sicher, dass sie viel besser mit den Folgen des Unfalls hätte umgehen können, wenn ich ihr nicht vorher von Michael und mir erzählt hätte.
Meine Schwester war wütend, und das war verständlich. Doch sie schien auch aufgegeben zu haben.
»Wann hast du deinen nächsten Termin für die Physiotherapie?«, fragte ich, ohne auf ihre letzte Bemerkung einzugehen.
Sie gab mir die Schuld.
Das verstand ich.
Wir würden das irgendwie schaffen.
»Morgen.« Sie drehte den Kopf auf dem Kissen und sah mich an. »Du kommst doch, oder?«
Möglicherweise brauchte sie mich wirklich, oder sie versuchte, mich von Michael fernzuhalten, indem sie darauf bestand, dass ich auf Abruf jederzeit zur Verfügung stand. Nur wenn ich Unterricht hatte, war ich entschuldigt. Allerdings hatte ich einen Klingelton für Dillon eingerichtet, damit ich immer sofort erkannte, wenn sie mich anrief. Meine Lehrer hatten sich damit einverstanden erklärt, dass ich auch während der Unterrichtsstunden Anrufe von ihr entgegennehmen konnte.
Ihre ständigen Forderungen waren anstrengend, aber ich betrachtete sie als Teil meiner Buße und hoffte, dass unsere Beziehung wieder so gut wie früher werden würde, sobald sie sich erholt hatte.
Vielleicht würde Mom mich dann auch wieder in Ruhe lassen.
Dillon hatte ihr alles erzählt, also gab Mom mir ebenso wie Dillon die Schuld an allem. Sie brachte es nicht fertig, Michael auch nur anzuschauen. Ich fühlte mich schrecklich, weil es deswegen zum Streit zwischen ihr und Dad kam, und ich wusste, dass sie ohnehin mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten. Wir waren zwar versichert, aber damit waren nicht alle Kosten für Dillons Behandlung abgedeckt. Sie hatte beim Fahren telefoniert und nicht genug Aufmerksamkeit auf die Straße gerichtet, aber der Lkw, der sie gerammt hatte, hatte eine rote Ampel missachtet. Mom und Dad hatten einen Anwalt eingeschaltet und hofften, Schmerzensgeld zu bekommen, um damit die Krankenhausrechnungen bezahlen zu können.
Glücklicherweise standen meine Geschwister zu mir. Und Dermot mochte Michael – die beiden verstanden sich sehr gut.
Und Dad war einfach Dad. Er unterstützte mich und versicherte mir, dass mich keinerlei Schuld traf. Doch ich konnte solche Gefühle nicht ganz unterdrücken.
»Triffst du dich heute Abend mit Michael?«, fragte Dillon.
Es erzürnte sie, dass der Autounfall mich nicht dazu gebracht hatte, meine Beziehung zu Michael zu beenden. Wenn er sie besuchte, war sie allerdings zuckersüß zu ihm.
Ich hingegen wurde mit boshaften Bemerkungen überschüttet.
Immer wieder musste ich mir vorsagen, dass ich damit schon fertigwerden würde.
»Ja«, erwiderte ich.
»Habt ihr schon Sex gehabt?«
»Dillon!«
Sie starrte mich an. »Was ist? Du hast es mir auch erzählt, als du zum ersten Mal Sex mit Gary hattest.«
»Das war etwas anderes, das weißt du doch.«
In ihren Augen schimmerten Tränen, und sie wandte den Blick ab. »Ich nehme an, das heißt Ja.«
Ich seufzte. »Wir hatten noch keinen Sex.« Wir hatten einfach keine Zeit dafür gehabt. Wenn wir uns trafen, verbrachten wir meistens einige Stunden in seinem Wagen und unterhielten uns. Michael fühlte sich in seinem Apartment in Southie nicht wohl und wollte mich nicht dahin mitnehmen. Und er wollte nicht, dass unser erstes Mal in seinem Auto stattfand. Mir war es gleichgültig, wo es passieren würde – ich wollte es nur endlich tun. Und heute Abend würde es geschehen, das hatte ich beschlossen. Ich hatte mir sogar sexy Unterwäsche gekauft, um ihn damit zu überraschen.
Doch meine Vorfreude war von meinen Schuldgefühlen überschattet.
Dillon lag in einem Krankenhausbett, während ich plante, meinen Freund zu verführen.
»Gut«, schnaubte sie missbilligend.
»Bist du böse auf mich, weil ich mit Michael zusammen bin oder weil ich nicht an deiner Stelle im Krankenhaus liege?«, fragte ich unverhohlen.
»Das würde ich meinen Todfeind nicht wünschen«, erwiderte sie.
Ich zuckte zusammen. »Dann ist es immer noch wegen Michael?«
Sie schwieg so lange, dass ich keine Antwort mehr erwartete. »Er war der erste Mann, mit dem ich schlafen wollte. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn liebte …, aber ich begehrte ihn«, sagte sie schließlich. Sie drehte mir den Kopf zu und schaute mich an. »Wenn ich nicht hier liegen müsste, könnte ich ihm seine Entscheidung, dich mir vorzuziehen, schwerer machen, indem ich ihm zeigte, was für eine tolle Frau ich bin. Stattdessen bin ich ein Krüppel geworden, mit dem kein Mann jemals wieder etwas zu tun haben möchte.«
Das klang schrecklich, und ich musste mir ins Gedächtnis rufen, dass Dillon im Augenblick nicht sie selbst war. »Du bist kein Krüppel. Du wirst wieder laufen können, und je stärker du kämpfst, umso schneller wird es gehen. Es geht nicht um mich und nicht um die Ärzte – du musst für dich kämpfen.« Ich atmete tief ein und stand auf. Sie folgte mir mit ihrem Blick. »Und wenn du hier rauskommst und wieder laufen kannst, werde ich dich nicht davon abhalten können, Michael nachzustellen, falls du das wirklich willst. Doch ich möchte dir etwas verraten, was ich ihm noch nicht gesagt habe: Ich liebe ihn, Dillon. So sehr, dass ich glaube, ohne diese Liebe nicht mehr atmen zu können.« Tränen verschleierten mir den Blick. »Es ist wichtig, dass du das weißt. Ich würde es sonst niemals zulassen, dass ein Mann sich zwischen uns beide stellt. Als ich Michael kennenlernte, wusste ich nicht, dass er Garys Freund war. Seit damals besteht eine Verbindung zwischen uns. Michael wollte dich nie verletzen. Wir waren beide ziemlich durcheinander deswegen, und es tut mir leid, dass du in dieses Kreuzfeuer geraten bist.«
Ich sah, dass ihr Kinn zu zittern begann, und trat näher an ihr Bett. »Ich liebe dich, und es tut mir so leid, dass ich dich verletzt habe. Ich würde beinahe alles tun, um das wiedergutzumachen, aber wenn ich Michael aufgeben müsste, wäre das so, als würde man mir einen Arm abhacken.«
Dillon rollten Tränen über die Wangen, und ich verspürte Hoffnung.
Doch als ich meinen Arm nach ihr ausstreckte, drehte sie den Kopf zur Seite, und meine Hoffnung verflog. »Ich bin müde.«
Ich ließ den Arm sinken und nickte. Schweren Herzens schlich ich aus dem Krankenzimmer.
Stunden später war meine Sehnsucht nach Michael größer als je zuvor. Kaum hatte er seinen Wagen auf dem dunklen leeren Parkplatz am Wald angehalten, umarmte ich ihn stürmisch.
Er lächelte mit seinen Lippen an meinem Mund, legte seine Hände auf meine Taille und beendete unseren Kuss mit einem leisen, atemlosen Lachen. »Kein ›Hallo, Liebling, wie war dein Tag‹?«
Ich schüttelte den Kopf. Mein ganzer Körper vibrierte vor Verlangen. Ich war beinahe wie in einem Rausch. »Ich will dich.«
Michael stöhnte. »Verdammt, ich will dich auch, aber nicht in meinem Wagen.«
»Dann in deinem Apartment.«
»Ich habe dir schon gesagt, dass es ein Drecksloch ist. Dorthin will ich dich nicht bringen. Mein Mietvertrag läuft bald aus, dann besorge ich mir eine schönere Wohnung, in der wir zusammen sein können.«
Ich kniff die Augen zusammen. »Willst du mich etwa nicht?«
Ungläubig schaute er mich an. »Weißt du, wie oft ich in den letzten beiden Monaten kalt geduscht habe? Nein, schon länger.« Er hob die rechte Hand. »Und diese Hand ist mir jetzt noch vertrauter als zu der Zeit, in der ich noch ein dauergeiler Teenager mit schmerzenden Eiern war.«
Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen – vergeblich. »Dann lass es uns endlich tun.« Ich bedeckte sein Gesicht mit Küssen.
»Dahlia.«
»Fick mich«, flüsterte ich mit meinem Mund dicht an seinem.
Sein Griff um meine Taille verstärkte sich, und seine Miene wurde dunkel vor Begierde. »Das erste Mal will ich dich nicht einfach nur ficken«, erwiderte er heiser. »Ich will dich lieben. Nicht in meinem Auto, sondern in einem schönen Bett in einer hübschen Wohnung, denn das hast du verdient.«
Meine Güte, er war wirklich perfekt!
Ich küsste ihn mit all meiner Liebe, die ich ihm bisher noch nicht gestanden hatte. Aber heute Abend würde ich es ihm sagen. Nachdem wir in seinem Auto miteinander geschlafen hatten. Ich würde ihm diese drei kleinen Wörter ins Ohr flüstern.
»Dahlia …« Michael löste sich von mir. »Du machst mich verrückt.«
Das wusste ich. Ich spürte seine Erektion an meinem Po und drückte mich bewusst noch stärker an ihn. Er stöhnte auf und grub seine Finger in meine Taille. Trotz des Ausdrucks von Lust und Begierde auf seinem Gesicht spürte ich seine Zurückhaltung. Michael Sullivan zu verführen war eine heiße Sache. Wir küssten uns, gaben uns langsame, sexy Küsse, die nicht mehr aufhören wollten. Doch das reichte noch nicht aus, um seinen Willen zu brechen, also beschloss ich, schweres Geschütz aufzufahren. Ich löste mich von ihm, packte meinen Pullover am Bündchen und zog ihn mir über den Kopf.
Bei dieser Bewegung schaukelten meine vollen Brüste, und Michael erstarrte unter mir.
Er heftete seinen glühenden Blick auf meine Brüste, die von einem smaragdgrünen Seiden-BH kaum verdeckt waren. Er diente eher dazu, aufreizend zu wirken, als Halt zu geben.
»Gefällt dir mein BH?«, fragte ich leise. »Ich habe ihn für dich gekauft.«
Anstatt mir zu antworten, umfasste Michael meine Brüste, für die seine Hände fast zu klein waren, und wurde unter mir immer härter. »Ja, er gefällt mir. Und ich liebe deine Brüste«, murmelte er wie gebannt.
Ich lächelte. »Ach ja?«
Während er mir in die Augen sah, begann er, sie zu massieren. Ich keuchte leise, als das Gefühl der Lust durch meinen Körper direkt nach unten zwischen meine Oberschenkel fuhr. »Ich habe oft daran gedacht, was ich mit deinen Brüsten alles anstellen könnte.«
Ich legte meine Hände auf seine und drückte sie, während ich meine Hüften kreisen ließ. »Erzähl mir davon.«
Das tat er. In allen schmutzigen Einzelheiten. Bis ich so erregt war, dass ich beinahe den Verstand verlor.
»Tu es«, forderte ich dicht an seinen Lippen. »Michael.«
Er presste seinen Mund auf meinen und erstickte mein Flehen mit feuchten Küssen, bis meine Haut in Flammen zu stehen schien. Seine Finger tasteten nach dem Knopf an meiner Jeans.
Ja!
»Leg dich auf den Rücksitz«, forderte er mich heiser auf.
Das musste er mir nicht zweimal sagen.
Ich kletterte von seinem Schoß, landete wenig anmutig auf der Rückbank und zog meine Jeans nach unten. Michael war zu breitschultrig, um sich zwischen den Sitzen nach hinten zu schieben, also stieg er aus dem Wagen und öffnete die hintere Tür. Ich stieß atemlos und erregt ein Lachen aus, da er wieder einstieg und die Tür hinter sich zuschlug.
Und dann schlang ich Arme und Beine um ihn, während er mich leidenschaftlich und gierig küsste und dabei nach dem Verschluss meines BHs tastete. Er schnappte auf, und wir lösten uns kurz voneinander, sodass ich ihn abstreifen konnte. Dann spürte ich seine Lippen und seine Zunge auf meinen Brüsten. Er schob die Hand in meinen Slip und umkreiste meine Klitoris.
»Oh Gott.« Ich zerrte an seinem T-Shirt, in dem Verlangen, seine Haut zu fühlen.
Er verstand meine Botschaft und zog es rasch aus. Offensichtlich wollte er mich noch ein wenig zappeln lassen, also griff ich nach unten und öffnete den Reißverschluss seiner Hose. »Jetzt, Michael. Ich bin bereit. Das spürst du doch.« Mit beiden Händen zerrte ich seine Jeans mitsamt seiner Boxershorts über seinen knackigen Hintern nach unten, sodass sein Schwanz nach oben wippte.
»Ich brauche dich.« Ich schaute ihm tief in die Augen. »Ich verhüte, und ich habe keine Krankheiten. Und du?«
Er schluckte heftig und nickte.
»Dann komm zu mir.«
Sein Gesicht war vor Lust angespannt. Mit einer Hand griff er nach meinem Oberschenkel, mit der anderen stützte er sich ab. Ich spürte ihn heiß und pochend an meinem Körper und musste an den Tag in der Dunkelkammer denken. Wir waren so wild aufeinander gewesen – es war ein Wunder, dass wir es so lange ohne Sex ausgehalten hatten.
»Michael.«
»Gott, ich liebe es, wenn du meinen Namen sagst.« Er schob seine Hüfte nach vorne, um in meine feuchte …
Mein Handy schrillte, und laute Musik schallte durch den Wagen. Wir erstarrten beide.
Das war Dillons Klingelton.
Und Michael wusste das.
Frustriert stieß er einen kehligen Laut aus und ließ den Kopf sinken.
Mir stiegen Tränen in die Augen, weil mir wieder einmal etwas in die Quere kam. Das Klingeln hörte auf, fing aber sofort wieder an. »Ich muss rangehen«, flüsterte ich.
Er hob den Kopf. »Weiß sie, dass du jetzt bei mir bist?«
Ich nickte, kurz davor, meinen Tränen freien Lauf zu lassen.
»Könnte es sein, dass sie uns ganz bewusst stören will?«
Wieder nickte ich.
»Dann solltest du vielleicht diesen einen Anruf ignorieren.«
Ich senkte die Lider, und Tränen quollen hervor. »Das kann ich nicht.« Sosehr ich es auch wollte – das brachte ich nicht über mich.
Michael küsste mich zärtlich auf die Wange, dorthin, wo meine Tränen eine Spur hinterlassen hatten. »Ich weiß«, meinte er leise und setzte sich auf.
Ich liebte ihn so sehr. »Es tut mir leid.«
Er streichelte meinen Oberschenkel, um mich zu trösten und zu beruhigen. »Wir haben noch alle Zeit der Welt, Darling.«
Dankbar und mit dem Gefühl, dass er recht hatte, richtete ich mich rasch auf und holte meine Handtasche vom Vordersitz. Mein Handy klingelte immer noch. Ich meldete mich und hoffte, dass meine Stimme nicht allzu atemlos klang.
Es war nicht Dillon.
Es war meine Mom.
Dieser Anruf hatte mein Leben für immer verändert. Bei Dillon war unerwartet eine Infektion aufgetreten, und ich wurde im Krankenhaus gebraucht. Ihr Zustand verschlechterte sich so rapide, dass ich es kaum fassen konnte. Und sie war zu schwach – psychisch und physisch. Die Infektion gewann den Kampf, und ihre Organe versagten.
Wenige Tage später mussten Mom und Dad die lebenserhaltenden Apparate abstellen lassen.
Die Trauer lastete so schwer auf meiner Brust, dass ich glaubte, sie würde mich erdrücken. An den meisten Tagen kam ich irgendwie damit zurecht, aber seit einiger Zeit hielt der Kummer mich wieder mit eisernem Griff gepackt.
Ich starrte Michael an. Er hatte sich mir gegenüber auf einem Sessel niedergelassen und wartete geduldig darauf, dass ich weitersprach. Nach Dillons Tod und nachdem meine Mom mich angegriffen, mir die Schuld gegeben und gesagt hatte, es hätte lieber mich treffen sollen, hatte ich alle Menschen von mir gestoßen. Auch Michael.
»Ich habe dir die Schuld gegeben.« Die Worte kamen aus meinem tiefen Inneren, wo ich meine Scham vergraben hatte. »Sie hasste mich, als sie starb, und das habe ich dir angelastet. Ich habe dich verantwortlich gemacht, weil du dich mit ihr getroffen hattest und damit unser Zerwürfnis ausgelöst hast.«
Bei dem Anblick seiner betroffenen Miene wurde mir übel.
»Ich weiß, dass dich keine Schuld trifft«, fügte ich hastig hinzu. »Und mittlerweile empfinde ich auch nicht mehr so. Doch damals, als ich nicht klar denken konnte, tat ich das, und deshalb habe ich dich weggeschoben. Du warst der perfekte Mann für mich. Und wenn ich nun zurückblicke, frage ich mich, wie ich so viel Glück haben und jemanden wie dich kennenlernen konnte. Und ich kann es nicht fassen, dass ich dir damals die Schuld gegeben und dich von mir gestoßen habe.« Ich wischte mir zornig die Tränen weg. »Ich habe dich nicht verdient, Michael.«
Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Ist das der Grund, warum ich hier bin und du immer noch dort drüben? Weil du glaubst, du hättest mich nicht verdient?«
Ich senkte den Blick. »Nicht nur das.«
»Was noch? Sag es mir.«
Ich sah meine Schwester vor dem Unfall vor mir. Wie sie an ihrem Schminktisch saß, ihr Make-up auftrug und dabei mit mir über alles und nichts lachte. Wie sie die Rosenbrosche, die ich für sie gemacht hatte, an das Revers ihres Blazers steckte und mir ein süßes Lächeln schenkte. So jung und lebendig. Sie hatte noch das ganze Leben vor sich. Und ein dummer Anruf hatte alles für immer zerstört.
»Du bist für mich alles, was ich zu meinem Glück brauche«, gestand ich ihm.
»Dahlia …« Er machte Anstalten, zu mir zu kommen, und ich hielt ihn rasch mit einer Handbewegung zurück.
»Wenn ich es mir erlaube, so glücklich zu sein, dann befürchte ich, dass alles, was meine Mom gesagt und was Dillon über mich gedacht hat, der Wahrheit entspricht. Sie mochte dich sehr, Michael, und das wusste ich, aber ich habe darauf keine Rücksicht genommen. Ich wollte dich so sehr, dass alles andere nicht zählte. Und ich habe mir eingeredet, dass sie mir vergeben würde und dass zwischen uns alles wieder in Ordnung kommen würde. Selbst als sie in diesem Krankenhausbett lag, nahm ich es ihr übel, dass sie mich hasste, weil ich mich mit dir traf. Und sie hat meine Mom dazu gebracht, dass sie mich ebenfalls hasste. Dafür gab ich ihr die Schuld. An jenem Abend in deinem Auto, als wir kurz davor waren, miteinander zu schlafen, und ich glaubte, dass sie uns mit ihrem Anruf stören wollte, wünschte ich mir für einen flüchtigen, selbstsüchtigen Moment, dass sie nicht da wäre.«
»Gott, Dahlia …«
»Sie ist tot. Gegangen. Und ich bin immer noch hier. Doch wenn ich vielleicht mein Leben nicht voll auslebe, sondern auf die Hälfte beschränke, könnte sie erkennen, wo immer sie jetzt auch ist, dass ich sie mehr liebe als mich selbst. Denn als sie gestorben ist, wusste sie das nicht, und jetzt muss ich ihr das irgendwie zeigen …«
Meine gestammelten Worte hallten nach, und Michael sah mich hilflos an.
Schließlich rieb er sich den Bart und ließ den Kopf sinken.
Er hatte es begriffen.
Er verstand es.
Doch dann hob er ruckartig den Kopf und funkelte mich wütend an. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen solchen Schwachsinn gehört.«
Ich zuckte zurück, als hätte er mich geschlagen.
Michael stand auf, und seine Körperhaltung drückte seinen Zorn aus. »Du hast Dillon geliebt. Wir alle wissen, was du für deine Schwester empfunden hast. Du bist ihr im Krankenhaus nicht von der Seite gewichen. Und du hast ihr ein wenig gegrollt? Na und? Sie war großartig, wirklich toll, aber sie hatte das Wesen ihrer Mutter, und sie war verzogen. Sie hat mich nicht geliebt.« Er deutete verbittert auf sich. »Dillon war sauer, weil sie dachte, du hättest ihr eines ihrer Spielzeuge weggenommen, und sie war wütend auf die ganze Welt, weil irgendein verdammter Arsch über eine rote Ampel gefahren und in ihr Auto gekracht ist. Niemand kann ihr verübeln, dass sie deshalb wütend war, aber sie hat ihren Zorn an dir ausgelassen. Und du hast das angenommen. Viel stärker, als die meisten Menschen es getan hätten, weil du sie geliebt hast. Es ist vollkommen normal, dass du auch einen gewissen Groll gegen sie empfunden hast. Das ist nur menschlich, Dahlia.« Er hielt kurz inne.
»Aber dass du unsere Chance auf Glück aufgibst, um bei Dillon auf irgendeine kosmische Weise alles wiedergutmachen zu wollen, ist total daneben!«
Wut stieg in mir hoch, und ich sprang auf. »Weißt du eigentlich, wie schwer es mir gefallen ist, dir das zu erzählen?« Ich drückte eine Faust an meine Brust. »Bisher habe ich das noch niemandem gesagt.«
»Ja, weil es Unsinn ist!« Er kam zu mir herüber, fasste mich an den Schultern und beugte den Kopf zu mir herunter. Seine Stimme wurde leise und eindringlich. »Du zwingst dich nicht nur selbst, dein Leben auf die Hälfte zu beschränken, Dahlia. Du verlangst das auch von mir.«
Mein Zorn war mit einem Mal wie weggeblasen.
Wieder überfielen mich Schuldgefühle.
Na toll.
»Das ist nicht fair.«
»Nein, aber es ist die Wahrheit. Du hast deine Schwester geliebt, aber wie sehr liebst du mich?«
Meine Liebe zu Michael Sullivan war so groß, dass ich Angst davor hatte.
Er nahm meine Hand in seine und drückte sie gegen seine Brust, sodass ich das heftige Pochen seines Herzens spürte. »Ich kann zwar ohne dich existieren, Dahlia, aber ich kann nicht ohne dich leben. Tu mir das nicht an.«