Kapitel 5
Dale wusste nicht, was mehr wehtat. Sein Kopf – dieser Wichser hatte ihn mit irgendetwas niedergeschlagen, sobald er das kleine Haus am Stadtrand von Brooklyn betreten hatte –, das Atmen – seit Tagen wurde er regelmäßig verprügelt und sein Brustkorb hatte ordentlich was abbekommen –, oder der Rest seines malträtierten Körpers. Er hatte außerdem jegliches Zeitgefühl verloren.
Mindestens einmal am Tag tauchte sein Entführer in dem Kellerverlies auf, ließ ihn manchmal ein paar Schlucke Wasser trinken und er schlug mit verschiedenen Gegenständen auf ihn ein. Die Schmerzen wurden mit jedem Mal schlimmer. Hinzu kamen die Qualen des Entzugs, Übelkeit, Magenkrämpfe und Schweißausbrüche. Manchmal konnte er nicht mal das Wasser bei sich behalten, das ihm regelmäßig eingeflößt wurde. Flüssige Fäkalien trockneten an ihm und verklebten seine Beine. Ein halbwegs anständiger Mensch hätte nicht mal ein Tier so behandelt. Leider war sein Entführer alles andere als anständig.
Dale verfluchte sich für seine verdammte Gutgläubigkeit. Wie hatte er nur so dumm sein können, diesem seltsamen Typen zu folgen? Natürlich war seine Verzweiflung schuld daran gewesen. Da griff man nach jedem Strohhalm. Er hatte auf einen Job gehofft. Ein kleiner Lichtblick für jemanden, der eigentlich keine Chancen mehr hatte. Er hätte sich denken können, dass das viel zu schön war, um wahr zu sein. Nun würde er hier unten verrecken, während er wie ein Stück Schlachtvieh von der Decke hing. Er würde verhungern oder zu Tode gefoltert werden, wie der unbedeutende Nebendarsteller in einem billig produzierten Torture Porn Movie . Fair war diese Scheiße nicht, doch das Recht auf Fairness hatte er längst verspielt.
Sobald er allein war, weinte Dale leise vor sich hin. Er wusste nicht, wie lange er das noch aushalten konnte.
Seine Beinmuskulatur war qualvoll verkrampft, sobald er versuchte, sich zu entspannen, setzte der Schmerz auch in seinen gefesselten Handgelenken und überstreckten Armen ein. Er konnte gerade so auf den Füßen stehen und hatte gar keine Ahnung, wie gut es ihm im Vergleich zu einigen seiner Vorgänger ging, die den Boden nur mit den Zehenspitzen erreicht hatten. Verzweifelt kämpfte er um sein Bewusstsein und gegen den Schlaf, der seine gequälten Sinne umnebeln wollte.
Um sich abzulenken, dachte er an seine Kinder. Würden sie um ihn trauern? Kannten sie ihn überhaupt noch oder hatte Aaron ihn längst ersetzt?
Er sollte hier hängen! , schoss es Dale durch den Kopf. Zusammen mit dem Miststück! Die hätten es verdient, so zu sterben! Mit der Wut rauschte frisches Adrenalin durch seinen Körper. Warum ich, verdammte Scheiße?! Hab ich nicht genug gelitten?
Dale wand sich in seinen Fesseln, bis er den Schmerz in seinen wunden Handgelenken nicht mehr aushielt. Tränen liefen über sein vor Anstrengung gerötetes Gesicht. Wenn er an sich herabblickte, sah er ein Meer aus Hämatomen und Striemen, sogar sein Penis war blau und geschwollen. Wie fühlte es sich wohl an, zu Tode geprügelt zu werden? Wann kam der Punkt, an dem man nichts mehr spürte? Konnte man seine Würde bewahren?
Welche Würde? , dachte Dale resigniert. Dabei fiel ihm ein, wie er ein paar Tage zuvor unter den Blicken entsetzter Passanten mitten auf den Gehweg geschissen hatte. Für einen Moment roch er den Schmutz auf seinem Körper. Nie war ihm das Wort Würde so lächerlich erschienen. Was das anging, hatte er wohl nichts zu verlieren.
Was hab ich überhaupt zu verlieren?
Außer seinem Leben fiel Dale nichts ein. Und welches Leben, haha? Im Grunde war es ihm egal, ob er starb. Er hätte nur gern weniger gelitten.
Ob es Sinn macht, den Entführer um einen schnellen Tod zu bitten?
Die Frage beantwortete sich im Grunde von selbst. Hätte dieser Sadist ihn einfach nur töten wollen, würde er nicht hier hängen, oder?
Versuchen kann ich es trotzdem.
Bisher hatte er seinen Entführer nur angeschrien, beschimpft und ihn angefleht, aufzuhören, wenn die Schmerzen zu schlimm wurden. Vielleicht war es an der Zeit für eine neue Taktik. Beinahe sehnsüchtig erwartete Dale die Rückkehr seines Peinigers.
Als dieser schließlich den kleinen Kellerraum betrat, in dem er ihn ausgezogen und an die Decke gehängt hatte, spannte Dale alle verfügbaren Muskeln an und versuchte, das lange Rohr in der Hand des Psychopathen zu ignorieren. Dabei wusste er genau, was der Mistkerl damit vorhatte. »Darf ich mit Ihnen reden?«
Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Sadisten, der gleich die Scheiße aus ihm herausprügeln würde. Er nickte.
Dale räusperte sich und leckte sich die Lippen. Er hätte gern etwas getrunken, doch diesmal hatte der Entführer nur das Rohr dabei. »Sie wollen mich töten, oder?«
Der Mann zuckte mit den Schultern. Er wirkte amüsiert.
Dale schluckte schwer. »Überleben soll ich bestimmt nicht. Schließlich weiß ich, wie Sie aussehen und wo wir sind.«
»Du kommst hier sicher nicht lebend raus«, pflichtete der Entführer ihm bei.
Es in dieser Endgültigkeit zu hören, jagte Dale einen Schauer über den Rücken. Etwas in ihm wollte schreien, heulen und sich wie ein gefangenes Tier winden. Aber was hätte es ihm gebracht?
»Ich hab nur eine Bitte«, zwang er sich zu sagen.
Der Sadist wirkte neugierig. Er trat einen Schritt vor und hielt das Rohr dabei so tief, dass es über den Boden schabte.
Das Geräusch ging Dale durch Mark und Bein. Die Angst vor dem zu erwartenden Schmerz ließ seine verkrampften Muskeln zucken. »Töten Sie mich bald?«
»Ach, du willst nicht leiden«, stellte der Psychopath belustigt fest.
»Mein Leben ist mir egal, aber bitte, machen Sie es schnell!« Dale konnte die Augen nicht von dem Rohr nehmen.
Der Sadist streckte die Hand aus und ließ sie über Dales verletzte Haut gleiten. Die Berührung war beinah sanft, trotzdem zuckte Dale zurück und stieß einen leisen Schrei aus.
»Du bist in einem Folterkeller und willst nicht leiden.« Das Lachen des Entführers bohrte sich wie Nadeln in Dales Gehörgang. Nachdem er die Vorderseite seines Opfers abgetastet hatte, drehte er es um und machte dasselbe mit der Rückseite. Die sanften Hände auf seinem Hintern erinnerten Dale paradoxerweise an die Liebkosung einer Frau. Er konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. »Bitte, schlagen Sie mich nicht mehr!«
Plötzlich waren die Hände verschwunden.
»Du bist stärker als du denkst«, flüsterte der Mann von hinten in Dales Ohr. Eine Sekunde später knallte das Rohr mit voller Wucht gegen dessen ungeschützte Rippen.
***
Donna war einmal ein Mädchen gewesen, das zur Frau geworden war. Sie hatte gelebt, geliebt, gelitten, gekämpft, gelacht und geweint.
Das war vorbei.
Das Wesen, das dieses Monster aus ihr gemacht hatte, war kaum menschlich.
Zu Anfang hatte sie nur die Schmerzen wahrgenommen, irgendwann waren sie verschwunden und dem Nebel gewichen, der ihre Sinne seither umhüllte. Geblieben waren die Dunkelheit und diese schreckliche dumpfe Stille. Es war, als existierte Donna in einem Paralleluniversum. Manchmal fragte sie sich, ob das vielleicht der Tod war. Wenn dem so war, war sie wohl in der Hölle gelandet. Das ewige Fegefeuer war ein Witz im Vergleich zu den Qualen, die sie erleiden musste.
Sie wusste, dass ihre Arme und Beine verschwunden waren. Genau wie ihre Augen und ihr Gehör. Den Kopf konnte sie noch drehen – und den zungenlosen Mund öffnen. Oft hielt er ihr die Nase zu, bis sie das machte. Dann stopfte er Dinge in sie hinein. Essen oder seinen Penis. Donna hatte keine Zähne mehr, doch den süßen pappigen Brei musste sie nur hinunterschlucken. Genau wie sein Ejakulat. Als sie noch die alte Donna gewesen war, hatte sie es gehasst, Männern einen zu blasen. Sie hatte es nur gemacht, um denen zu gefallen. Heute hatte sie keine Wahl. Dieser miese Sadist konnte alles in sie hineinstopfen – und das tat er auch.
Von Zeit zu Zeit krampfte Donnas Bauch oder sie spürte einen Druck auf der Blase. Ein Stück Normalität in all dem Wahnsinn. Zur Toilette konnte sie nicht gehen, spürte aber, dass sie eine Windel trug. Das Gefühl, da hineinzumachen, war ekelhaft und beschämend, aber man gewöhnte sich daran. Bald tat sie es automatisch, ohne weiter darüber nachzudenken. Manchmal entzündete sich ihr Po und brannte wie verrückt, bevor der Entführer endlich zur Stelle war, um sie sauber zu machen. An manchen Tagen fasste er sie sanft, beinahe zärtlich an, an anderen schmerzte jede Berührung. Dann schlug er sie und drückte auf ihre verheilenden Wunden. Donna konnte nicht mehr sprechen, aber sie konnte noch schreien, was seltsam war, wenn man sich selbst nicht hörte. Falls sie zu laut oder anstrengend wurde, schlug er sie, bis sie aufhörte. Allerdings gab es Momente, in denen Donna sich nicht sicher war, ob sie still oder laut war. Dann war die Intensität der Schmerzen ihr einziger Orientierungspunkt.
Nachdem er ihr die Windel ausgezogen und sie gewaschen hatte, legte er ihr manchmal gleich die nächste an, andere Male vergewaltigte er sie vorher, wobei er ebenso sanft wie brutal vorgehen konnte. An guten Tagen streichelte er sie und spielte mit ihren Brüsten, bis Donna eine perverse Art der Lust verspürte, die ihr anfangs mehr Angst machte als alles andere. Mit der Zeit lernte sie, dieses Gefühl zu akzeptieren. Manchmal sehnte sie es sogar herbei. Riechen konnte sie noch und sie roch ihn . Seine Haut und seinen Schweiß. Seinen Atem und sein Sperma. Er wurde zu ihrem einzigen Licht in der Dunkelheit, vereinte Liebe und Hass, Leidenschaft und Abscheu. Donna fürchtete sein Erscheinen und sehnte es gleichzeitig herbei. Ein Teil von ihr wusste, dass es genau das war, was er erreichen wollte, doch was sollte sie dagegen tun? Sie war sein Geschöpf. Ohne ihn konnte sie nicht existieren. Das hätte auch keinen Sinn gemacht, denn er war der Einzige, der noch etwas mit ihr anzufangen wusste. Sie musste nicht mehr auf ihre Rettung hoffen und konnte stattdessen loslassen. Es tat fast gut, nicht mehr hoffen zu müssen. Ein bisschen tat man es trotzdem.
Früher hatte sie auf ihre Befreiung gehofft, nun betete sie für seine Zärtlichkeit. Die bekam sie vor allem, wenn er tags zuvor besonders brutal gewesen war, was eine sehr verstörende Emotion auslöste: Dankbarkeit. Trotz ihrer albtraumhaften Lage wusste Donna genau, wie absurd das war. Dieser Mann hatte sie entführt, misshandelt, erniedrigt und vergewaltigt. Er hatte ihr alles genommen, was ein Mensch einem anderen nehmen konnte. Für die Grausamkeiten, die er ihr antat, gab es keine Worte.
Und sie war dankbar?
Dennoch konnte sie sich dieses Gefühls nicht erwehren.
Die alte Donna, die einmal ein Mädchen und eine junge Frau gewesen war, gab es nicht mehr. Die neue Donna, die höchstens vage an einen Menschen oder gar eine Frau erinnerte, lebte nur dank ihm – so wie sie für ihn lebte. Seine Zärtlichkeiten zeigten ihr, dass sie noch für etwas gut war.
Wie wäre das, falls sie gerettet wurde? Was fing die Welt mit einem blinden, tauben und stummen Rumpf an? Sie würde den Rest ihrer Tage in einem Krankenbett vor sich hin vegetieren und von für sie unsichtbaren Menschen gepflegt werden, die ihr niemals so nahe kommen würden wie er. Statt Erregung und Faszination würde sie Mitleid und Abscheu ernten. Vielleicht war das hier tatsächlich das bestmögliche Leben für das Geschöpf, das sie war. Natürlich hatte er sie dazu gemacht, wofür sie ihn hasste, doch ihre Verwandlung war unumkehrbar. Für sie gab es nichts Besseres mehr als das, was er ihr zu bieten hatte.
Also öffnete sie bald freiwillig den Mund, wenn sie ihn in der Nähe wusste. Sie reckte ihm den Unterleib entgegen, so gut ein lebender Rumpf das eben konnte, und nahm seine Grausamkeit ebenso bereitwillig an wie seine Sanftheit. Weil er für sie nicht nur Gott war, sondern die ganze Welt.
Alles, was sie war und hatte.
Absurd, aber wahr.
***
Im Gegensatz zu ihrer Leidensgenossin hatte Mara sich nur zum Schein in ihr Schicksal ergeben. Sie hatte das Glück , bisher nur Arme und Beine verloren zu haben. Wie dem Mädchen neben ihr zumute war, wollte sie sich gar nicht vorstellen. Sie hatte versucht, ihr Trost zu spenden. Irgendwie. Die Kleine sollte wissen, dass sie nicht allein war.
Bald musste Mara jedoch erkennen, dass sie sie nicht hören konnte. Der Mistkerl hatte der Unglücklichen nicht nur Augen, Zähne und Zunge, sondern auch das Gehör genommen. Zeitweise wünschte Mara sich nichts sehnlicher, als einen einzigen Arm, den sie ausstrecken könnte, um ihre Leidensgenossin zu berühren. Die Kleine sollte wissen, dass sie bei ihr war. Doch der Einzige, der sie berührte, war der Psychopath.
Mara schloss die Augen, sobald er über sein hilfloses Opfer herfiel. Sie konnte das nicht mitansehen. Manchmal versuchte sie, mit ihm zu sprechen, ihm gut zuzureden, ihn von der Kleinen abzulenken, auch wenn sie das früher oder später wahrscheinlich ebenfalls die Zunge kosten würde, doch er ignorierte sie oder schlug ihr ins Gesicht, bis der Schmerz ihre Lippen lähmte.
»Warum nimmst du nicht mich?«, fragte Mara ihn einmal, als er den Rumpf des Mädchens soeben auf den Bauch gedreht hatte, um ihre Backen zu spreizen. »Hast du ihr nicht genug angetan?«
Er sah sie grinsend an, eine Hand an seinem erigierten Penis, die andere zwischen den Pobacken seines Opfers. »Vielleicht gefällt es ihr ja.« Er versetzte ihr einen klatschenden Klaps auf den Hintern.
»Du perverses Arschloch!«, brach es aus Mara heraus.
Der Sadist lachte nur, während er seinen Penis in Position brachte. »Du kommst auch noch dran, keine Sorge.«
Tränen der Wut und Resignation liefen über Maras blasse Wangen. Wenn sie nur irgendetwas tun könnte! Dabei schaffte sie es nicht mal, sich aus eigener Kraft umzudrehen. In ihrer verfluchten Windel war sie hilfloser als ein Neugeborenes. Wenn sie die junge Frau auf der anderen Seite des Bettes ansah, war das wie ein Blick in den Spiegel. Plötzlich fragte sie sich, ob diese wirklich so viel schlechter dran war als sie selbst. Wenigstens musste sie das Elend nicht mehr sehen.
Ich darf trotzdem nicht aufgeben! Ich darf nicht zulassen, dass wir bis zum Ende unserer Tage in dieser Lage bleiben! Und wenn ich uns nur zu einem schnellen Tod verhelfe! Alles ist besser als diesem Monster ausgeliefert zu sein!
Doch wie sollte sie das bewerkstelligen? Wie sollte sie je wieder irgendetwas bewerkstelligen?
Mara vergoss heiße Tränen der Verzweiflung, während sich der Sadist an dem Mädchen verging. Als er fertig war, zog er seine Hose hoch, drehte die Kleine auf den Rücken und legte ihr eine frische Windel an. Ihr seltsam leeres Mundloch stand weit offen und sie atmete hektischer als zuvor. Mehr war ihr nicht anzumerken. Ob sie Schmerzen oder Angst hatte, wäre am ehesten in den Augen zu erkennen gewesen. Doch wo die gewesen waren, befand sich nur ein blut- und eiterverkrusteter Verband. Wieder wünschte Mara sich diesen einen Arm, um die andere Frau zu berühren. Ein bisschen Trost und Wärme, aber sogar das war zu viel verlangt.
»Die Kleine fickt sich gut«, sagte der Sadist zufrieden.
Mara war klar, dass er sie absichtlich provozierte. Leider gelang ihm das auch.
»Was bist du für ein Mensch? Wie viel muss denn in einem Leben schieflaufen, um so ein verdammtes Monster zu werden?«
Der Entführer setzte sich zwischen Mara und das Mädchen und legte jeder eine Hand auf die Brust. Mara zuckte zusammen, als er ihre verstümmelte Haut quetschte, ihre Leidensgenossin blieb ruhig. Er seufzte. »Was soll ich sagen, Mara? Was willst du hören?«
»Wie wäre es mit der Wahrheit?«
Er lachte hohl. »Die wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, liebe Mara.«
Noch wollte sie nicht aufgeben. »Wünschst du dir nicht auch ein normales Leben? Du bist noch jung. Du könntest eine Familie gründen und glücklich werden …«
Grinsend tätschelte er ihre Brust. »So wie du, Mara? Erzähl mal von deinem glücklichen Leben als Junkie-Hure!«
»Ich habe Fehler gemacht, das gebe ich zu. Genug für ein ganzes Leben. Aber wenigstens habe ich niemandem außer mir selbst geschadet.«
»Bist du sicher?«
Mara dachte einen Moment nach und kam zu dem Ergebnis, dass sie das nicht war. Was war nur los mit diesem Typen? Konnte er zu allem Übel auch noch Gedanken lesen?
»Ich bin glücklich, weißt du? Mit euch beiden.« Lachend zwickte er in Maras Brust. »Ich bin stolz auf mein Werk.«
»Wir sind nicht dein Werk!«, spie sie ihm entgegen.
»Was seid ihr sonst?«, fragte er mit gespieltem Interesse.
»Menschen.« Obwohl es sogar in ihren Ohren falsch klang, wiederholte Mara es. »Wir sind Menschen.«
Das brachte den Sadisten erneut zum Lachen. Wie ein vergnügtes Kind klatschte er in die Hände und beugte sich erst über das Mädchen, dann über Mara, um sie auf den Mund zu küssen. » Meine Menschen! Und jetzt lass uns noch ein bisschen Spaß haben, alte Mara!«