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SILAS

Zu hören, wie dieser schöne Cowboy mich Ehemann nannte, löste etwas in mir aus. Als Kenji das Wort zum ersten Mal benutzt hatte, hatte es mich erschüttert. Es war falsch. Es erinnerte mich an all die Dinge, die ich mir einst gewünscht hatte, bevor ich lernen musste, wie verheerend Beziehungen sein konnten.

Aber jetzt durchzuckte mich das Wort heiß und scharf. Es war ein guter Schmerz, unerwartet und seltsam beruhigend zugleich. Auch wenn ich meine Schwester und meine Bruderschaft von Freunden hatte, fühlte es sich irgendwie anders an, einen Ehemann zu haben – selbst wenn es nur ein vorübergehender, zufälliger war. Intimer. Mehr … wie meiner.

Ich winkte ihn mit einem Finger zu mir, woraufhin sich Ways Augen verdunkelten.

Während wir am Tisch gesessen und geredet hatten, um einander kennenzulernen, hatte ich meine hungrigen Augen nicht von ihm lassen können. Seine muskulöse Brust und seine Arme, seine spärliche Brustbehaarung und die rosa Brustwarzen, die kleinen Stellen mit den verblassten Sommersprossen unter seinen Augen, seine dicken blonden Haare, die nach der Dusche in alle Richtungen abstanden. Er war wirklich ein Goldjunge – einer dieser Männer, die in jeder Menge die Blicke und das Rampenlicht auf sich zu ziehen schienen. Die Hauptfigur in einer Highschool-Romantikkomödie, dessen Zähne funkelten, wenn er die Hauptdarstellerin anlächelte.

Doch einer der Hauptunterschiede zwischen Way und dem Hauptdarsteller war die Unsicherheit, die sich unter seiner wunderschönen Tapferkeit verbarg.

Er war verdammt nervös, und das weckte meine Beschützerinstinkte.

„Willst du das?“, fragte ich, als er sich mir näherte.

Seine Mundwinkel hoben sich. „Ich weiß nicht genau, was das beinhaltet, aber ich bin mir verdammt sicher, dass die Antwort Ja lautet.“

Ich ergriff seine Hand und zog ihn näher zu mir. Sein warmer, nach Seife duftender Körper landete fest an meiner Brust. Ich schlang die Arme um ihn und rieb mit den Händen über seinen glatten, nackten Rücken. „Du wirst mich stoppen, wenn ich etwas tue, das dir unangenehm ist.“

Ways schiefes Grinsen wurde noch breiter. „Ich bin keine Jungfrau mehr, Silas.“

„Gott sei Dank“, gab ich zu. „Dann stört es dich also nicht, wenn ich dich in die Matratze ficke?“

Sein Gesichtsausdruck ließ mich laut auflachen, woraufhin er sofort mindestens zwölf verschiedene Rottöne annahm.

„Fick dich“, sagte er lachend und schubste meine Schulter. „Wobei … das würde mir eher nichts ausmachen, denke ich.“

Ich ließ nicht zu, dass er mich wegstieß. Stattdessen hielt ich ihn fester und lehnte mich nach vorne, um ihn auf den Mund zu küssen. „Ich würde mich liebend gerne von dir ficken lassen, aber im Moment will ich dir einfach nur die Hose ausziehen und deinen ganzen Körper ablecken.“

Das Geräusch in seiner Kehle ließ meinen Schwanz härter werden.

„Ist das okay für dich?“, stichelte ich und küsste seinen Kiefer, seinen Hals und seine Brust.

Seine einzige Antwort war ein weiteres Stöhnen. Er grub die Hände in meine Haare, als ich eine seiner Brustwarzen in den Mund nahm und daran saugte.

„Was magst du, Cowboy?“, murmelte ich um die Brustwarze herum, die ich sanft zwischen meinen Zähnen hielt.

„Ich mochte es vorhin meinen Schwanz in deinen Hals zu schieben.“ Ich blickte zu ihm auf. Sein heißer Blick war auf meinen gerichtet. „Das half wirklich gut, dein ständiges Geplapper abzustellen.“

Das Funkeln in seinen Augen verriet mir, dass er mich aufziehen wollte. Noch nie hatte mir jemand vorgeworfen, dass ich plapperte, also hätten mich seine Worte zum Lachen gebracht, wenn ich nicht so hart und verzweifelt gewesen wäre.

Ich schob meine Hände unter den niedrig hängenden Bund seiner Pyjamahose und umfasste seinen Hintern, der sich unter meinen Händen anspannte. „Du willst, dass ich deinen Schwanz lutsche, Mayor?“

Sein Blick glühte. Das Rosa auf seinen Wangen verdunkelte sich zu tiefroten Streifen, die sich über seinen Hals und seine Brust zogen, was meinen Schwanz noch härter machte.

„Ich will dir auch einen blasen“, gab er leise zu.

Ahh. Das erklärt das Erröten.

Ich stand auf und zog seinen Hintern enger an mich heran, sodass sich unsere Schwänze hart aneinanderpressten. „Erlaubnis erteilt“, neckte ich, bevor ich ihn küsste.

Way legte die Hände an mein Gesicht und hielt es fest, während ich den Kuss vertiefte. Ich nutzte die Gelegenheit, um seine Hose hinunterzuschieben, bevor ich nach meinen eigenen Sachen griff, um sie so schnell wie möglich auszuziehen.

Wir stolperten zum Bett, während wir uns berührten und drückten, unsere gierigen Hände übereinandergleiten ließen und uns küssten, bis unsere Zungen miteinander zu verschmelzen schienen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so sehr zu einem anderen Mann hingezogen gefühlt hatte. Nichts mit Justin war jemals so aufregend, so befreiend, so … fast … obsessiv gewesen. Es war ein Gefühl, von dem ich nicht wusste, ob ich es jemals mit jemandem erlebt hatte, und nichts aus meiner Erfahrung konnte es erklären.

Anstatt darüber nachzudenken, verdrängte ich es und erlaubte mir, diese vorübergehende Gabe einfach zu genießen. Wenn ich hier in Majestic bleiben und so tun würde, als wäre ich Ways Ehemann, würde ich es nicht zu sehr überdenken. Stattdessen würde ich sicherstellen, dass ich jede verdammte Minute meiner ehelichen Pflichten genießen würde.

Way krabbelte zuerst auf das Bett, aber sobald ich über ihn geklettert war, rollte er mich auf den Rücken und küsste sich über meine Brust nach unten. Seine Augen verließen meine nicht.

Ways Nervosität schien verflogen zu sein, jetzt, da es tatsächlich passierte, und die Selbstsicherheit in seinen Bewegungen überraschte mich tatsächlich.

„Bist du dir sicher, dass du das noch nie gemacht hast?“ Meine Stimme klang rauer als sonst.

„Jemanden oral befriedigt? Ich habe das schon bei Frauen gemacht. Sehr oft. Das zählt doch sicher auch.“

Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine verwuschelten Haare. „Wirst du Probleme haben, meine Klitoris zu finden?“

Er ließ sein leicht stoppeliges Kinn über meinen harten Schaft gleiten. „Wahrscheinlich. Das ist ein winziges Ding, oder?“

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Arschloch.“ Ich kippte meine Hüften nach oben, bis mein Schwanz gegen seinen Hals drückte. Der Kontrast zu seiner erröteten Haut erregte mich noch mehr.

Seine Augen leuchteten vor Belustigung, als er seine Zunge herausstreckte, um mich zu necken. Sanfte Berührungen, als wäre er ein nervöser Anfänger. Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er nicht wirklich nervös war, was mich nur noch heißer auf ihn machte.

„Das ist kein mysteriöses Fleisch in einer schäbigen Cafeteria“, brummte ich. „Hör auf, mich zu ärgern.“

Er legte die Hand um meinen Schwanz und streichelte ihn, bevor er mit der flachen Zunge von der Basis zur Spitze fuhr. Gerade, als er den Lippen öffnete, um die Eichel in dem Mund zu nehmen, zog er sich zurück und grinste mich an. Ich stöhnte auf und kniff die Augen zusammen. Mein Schwanz zuckte in seiner Hand.

„Das macht Spaß“, sagte er. „Ich würde dich am liebsten stundenlang edgen, nur um zu sehen, wie du dich immer mehr aufregst.“

Ich knirschte mit den Zähnen. Alles, woran ich denken konnte, war die feuchte Hitze in seinem Mund. „Lutsch meinen Schwanz.“

„Mm. Vielleicht. Oder vielleicht werde ich einfach …“ Er bewegte sich nach unten und ließ seine Zunge leicht über die Falte zwischen meinen Eiern und meinem Oberschenkel gleiten, wobei er mit seiner Nase meinen Sack berührte.

Ich packte seine Haare und versuchte, seinen Kopf zurück zu seinem Ziel zu bewegen. Das brachte ihn nur noch mehr zum Lachen. Egal, was ich versuchte, er neckte mich weiter, bis er endlich, endlich die Spitze meines Schwanzes in den Mund nahm und mit seiner warmen Zunge umspielte, bevor er daran saugte.

„Fuck“, stöhnte ich. „Genau so.“

Seine Augen trafen meine und mein Bauch spannte sich an. Seine blauen Augen funkelten mich an, durchbrachen das Necken und ließen mich eine Verbindung spüren.

Ehemann, dachte ich. Mein Ehemann.

Ich hatte mir nie vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, auf diese Weise mit jemandem verbunden zu sein. Es sollte sich nicht anders anfühlen, schon gar nicht mit einem Fremden, schon gar nicht, wenn es nicht real war … aber irgendwie tat es das.

Way besaß ein Stück von mir, das noch nie ein anderer für sich beansprucht hatte. Er würde immer mein erster Ehemann sein, und selbst die rechtlichen Schritte, die vor uns lagen, würden das nicht ändern.

Plötzlich ärgerte ich mich über meine emotionale Reaktion. Diese Gefühle ruinierten eine heiße Begegnung mit einem atemberaubenden Mann.

Ich setzte mich auf, packte ihn und manövrierte ihn auf dem Bett herum, bis sein harter Schwanz über meinem Gesicht war, während sein Mund an meinem Schwanz blieb.

Unser Neunundsechziger wurde schlampig und hektisch, Grunzen und Stöhnen vermischten sich mit lauten, nassen Sauggeräuschen und füllten den kleinen Bereich um sein Bett. Mein Schwanz war unvorstellbar hart, als ich in seinen Mund stieß und ihn so tief wie möglich in mich aufnahm. Innerhalb weniger Augenblicke traf sein Sperma weit hinten auf meine Zunge. Ich versuchte, mich aus seinem Mund zurückzuziehen, bevor ich kam, was zur Folge hatte, dass mein Sperma auf seinen Lippen, seinem Kinn und seinem Hals landete. Sein Gesichtsausdruck wäre lustig gewesen, wenn mich nicht mein heftiger Orgasmus abgelenkt hätte.

„Tut mir leid“, sagte ich schwer atmend.

„Warum hast du rausgezogen?“

Ich warf ihm einen Blick zu. Er hatte sich seitlich auf das Bett fallen lassen und griff nach einer Schachtel Taschentücher in einem der nahen Einbauregale.

„Ich war mir nicht sicher, ob du bereit für die ganze Erfahrung warst.“

Er grinste mich an. Eine Welle der Erleichterung überkam mich, als ich sah, dass er nichts zu bereuen hatte. Eine weitere Welle folgte kurz darauf, doch diesmal waren es Hitze und Besitzergreifung, als ich meinen Samen auf seinem Gesicht sah.

„Vielleicht.“ Er wischte sich das Gesicht ab, ohne seinen Blick von meinem abzuwenden. „Also war ich okay? Habe ich deine Klitoris gefunden?“

Ich streckte die Hand aus und schnappte seine freie Hand. Aus irgendeinem Grund dämpfte die Vorstellung, dass er eine Frau leckte, mein Nachglühen. „Du warst okay. Meine weiblichen Teile danken dir.“

Er rollte sich auf die Seite und drückte mir einen Kuss auf die Außenseite meines Oberschenkels. Die Geste war süß und zärtlich. Unerwartet.

Intim.

Mein Herz raste weiter wild in meiner Brust. Was zum Teufel passierte hier? Das Letzte, was ich von diesem Mann – von dieser Situation – brauchte, waren Gefühle. Ich hatte keine Gefühle. Nicht mehr.

Vorübergehend. Mehr war das hier nicht. Ein vorübergehendes Stillen der Lust. Ein vorübergehender Sommer voller lockerer Treffen, die zufälligerweise mit demselben Mann stattfanden.

„Wir sollten ein bisschen schlafen“, sagte ich und rollte mich von ihm weg, um aus dem Bett zu steigen. „Du sagtest, dass die Morgenfütterung früh stattfindet, richtig?“

Ich wartete nicht auf seine Antwort. Stattdessen ging ich ins Bad, um mir die Zähne zu putzen und mich zu waschen. Geräusche aus dem Hauptraum deuteten darauf hin, dass er das Geschirr, das wir auf dem Tisch stehen gelassen hatten, aufräumte, also suchte ich meine Boxershorts, nachdem ich im Bad fertig war, und zog sie an, bevor ich in den Küchenbereich ging, um ihm zu helfen.

Er hatte seine Pyjamahose bereits wieder angezogen und ich stellte fest, dass ich den Anblick seines nackten Hinterns und seiner Beine vermisste.

Obwohl es in dem kleinen Häuschen nicht viel Platz gab, um sich zu bewegen, versuchte ich, ihm zu helfen, die Reste unseres Abendessens aufzuräumen und die Küche in Ordnung zu bringen. Eine unbehagliche Spannung breitete sich zwischen uns aus, während der Rest der Nacht in einem gemeinsamen Bett vor uns aufragte.

„Bist du dir sicher, dass du nicht willst, dass ich mir irgendwo ein Hotelzimmer nehme?“, fragte ich, als ich bemerkte, dass Way es vermied, mir in die Augen zu schauen. „Ich kann diskret sein. Selbst wenn ich ein ganzes Stück aus der Stadt rausfahren muss, um eins zu finden.“

Seine Frage war auf unsere Füße gerichtet. „Ist es das, was du willst?“

Anstatt ihm sofort zu antworten, nahm ich mir einen Moment Zeit, um über die Frage nachzudenken.

„Nein. Was ich will, ist, mit dir in einem Bett zu schlafen. Ich möchte dich wieder berühren und vielleicht noch mal Sex haben. Aber ich möchte nicht, dass du dich fühlst, als würde ich in deinen persönlichen Bereich eindringen. Wir kennen uns kaum und ich versuche, deine Privatsphäre zu respektieren –“

Ways Lippen prallten auf meine, als er nach vorne stürmte, um mich zu küssen. Die Bewegung riss mich fast von den Füßen. Ich stolperte nach hinten, bis ich gegen die Wand hinter mir stieß. Meine Arme legten sich um ihn und drückten ihn fest an mich, doch sie schlichen sich schnell nach unten, um sie in seine Hose zu schieben und seinen Hintern wieder zu umfassen.

Als wir uns dieses Mal auszogen und auf dem Bett landeten, war es zu schnell und zu hektisch für etwas anderes als ein halbes Reiben und einen halben Handjob, bis wir beide keuchend aufeinander kamen. Meine Eier schmerzten von der ganzen Action, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass ich für eine mitternächtliche Wiederholung bereit wäre, sollte ich das Glück haben, eine zu bekommen.

Wir rutschten unter die Decke des unordentlichen Bettes und streckten uns mit halb verschlungenen Armen und Beinen aus. Mein Gehirn schwamm in einem postorgasmischen Dunst, der mich direkt in einen tiefen Schlaf führte.

Kurz bevor ich einschlief, erinnerte ich mich an unseren Abend, den wir damit verbracht hatten, einander kennenzulernen, damit wir darauf vorbereitet waren, den freundlichen Bürgern von Majestic etwas vorzuspielen.

Wenn ich etwas gut konnte, dann war es, mich gut vorzubereiten und unter Druck sogar noch besser zu funktionieren. Außerdem war ich dafür bekannt, effiziente Lösungen für komplexe unternehmerische Herausforderungen zu finden. Vielleicht könnte ich mich hier nützlich machen und versuchen, ihm einen Teil seiner Last abzunehmen.

Way zuliebe würde ich diese Ehe als eine Art geschäftlichen Deal betrachten, den ich zum Abschluss bringen musste. Keine Gefühle, keine Komplikationen. Alles würde reibungslos ablaufen.

Wir hatten das alles unter Kontrolle.