„Vorsicht“, warnte ich, als Camille versuchte, Love Muffin-Toffee-Riegel, ein Stück von Petes berühmter BBQ-Chicken-Pizza und eine Erdbeer-Margarita von Dos Beckys Tisch in einer Hand zu balancieren. „Du wirst gleich alles fallen lassen, und meine Hände sind schon voll.“
„Mir ist immer noch nicht klar, warum du drei Margaritas für dich und Way geholt hast“, sagte meine Schwester, während sie sich an JoJo Reynolds’ schreiendem Sechsjährigen vorbeischlängelte.
„Ich habe es dir gesagt. Der dritte ist für ZuZu.“
„ZuZu ist in Kalifornien am College.“
Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck aus einem der Becher, wobei ich fast den kleinen Pappteller mit Nachos herunterstieß, der oben auf einem der Becher stand. „Es ist Final Night. Sie ist im Geiste hier. Außerdem hat sie mich schwören lassen, ihr zu Ehren einen zu trinken, jetzt wo sie alt genug ist. Wer bin ich, dass ich meine Schwägerin enttäuschen würde?“
Camille verdrehte die Augen, als wir Way einholten. „Da ist Dev. Du kannst ihm den dritten geben. Sein letztes Vergnügen vor dem Roundup.“
Ich hielt Way einen der Becher hin, damit er ihn mir abnehmen konnte. „Oh, ich habe vergessen, dir zu sagen, dass Way jemanden angeheuert hat, der beim Roundup hilft. Er wird im Schlafraum im Stall übernachten. Ich wollte es dir nur sagen, falls du ein neues Gesicht auf der Ranch siehst.“
„Was ist mit Taza?“, fragte sie erstaunt.
Waylon hatte nur ein paar Wochen gebraucht, nachdem er den AdventureSmash-Vertrag bekommen hatte – einen Vertrag für gleich zwei Rennen in diesem Sommer, darunter das jährliche GrandSmash-Event –, um zuzugeben, dass er es nicht mehr schaffte, sowohl seinen Job als Mayor zu machen als auch die Ranch alleine zu führen. Dev hatte angeboten, den Betrieb der Ranch „vorläufig“ zu übernehmen, was schnell zu „auf unbestimmte Zeit“ wurde und sich, soweit wir das beurteilen konnten, fröhlich auf „für immer“ zuzubewegen schien. Bis jetzt war es eine Win-Win-Win-Situation, und seine neugefundene Aufgabe verlieh Dev eine Ruhe, die ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen hatte.
„Taza ist wieder bei Jenks“, erklärte Way und schnappte sich ein Nacho von dem Teller, den ich trug. „Mr. Jenks geht in den Ruhestand und musste schließlich zugeben, dass die einzige Person, die bereit ist, den Job zu übernehmen, Taza ist.“
Sie hob die Augenbrauen. „Also zieht Taza aus?“
„Gott sei Dank“, murmelte Dev, als er sich zu unserer Gruppe gesellte und mir die andere Margarita aus den Händen nahm. „Der Kleine ist echt nie still.“
Camille grinste ihn an. „Ich dachte mir schon, dass ihr euch heimlich trefft.“
„Camille Nightingale Concannon, ein Mann hat gewisse Ansprüche“, sagte er mit einer schnippischen Handbewegung.
Ich warf ihm einen Blick zu. „Er trifft deine nicht?“
Dev zuckte mit den Schultern. „Kein Interesse. Hatte ich nie. An dem Tag, an dem ich ihn letztes Jahr kennenlernte, fielen mir nicht weniger als vier Dating-Apps auf seinem Handy auf – was übrigens in Ordnung ist. Jeder wie er will. Aber dann will ich nicht.“
Camille kicherte, nahm einen weiteren Schluck von ihrem Drink und drehte sich wieder zu mir um. „Der neue Mann wohnt also in dem Zimmer unter Devs Wohnung?“
Dev runzelte die Augenbrauen. „Welcher neue Mann?“
Way drehte sich um und warf mir einen bösen Blick zu. Ich verzog das Gesicht und murmelte ein Sorry. Ich hatte die Aufgabe, Devon die Nachricht über den neuen Rancharbeiter zu überbringen.
„Äh …“ Ich versuchte, den besten Weg zu finden, um es ihm zu sagen. Dev reagierte nicht besonders gut auf Fremde, und er war fast so eigen, wenn es um seine Privatsphäre ging, wie Way es gewesen war, als ich ihn kennenlernte. „Er ist uns irgendwie in den Schoß gefallen. Wir bekamen einen Anruf von einem Typen aus Boulder. Sagte, er hätte Ahnung von Pferden und würde diesen Sommer zwischen den Semestern in der Gegend sein. Das Angebot war zu gut, um es abzulehnen.“
„Warum wurde ich nicht in die Einstellung einbezogen?“, fragte er und richtete seinen scharfen Blick auf meinen Mann.
Way ließ sich davon nicht einschüchtern. „Kennst du jemanden in Majestic, der reiten kann und außerdem in weniger als einer Woche anfangen kann?“
Devs Nasenlöcher blähten sich.
Way nickte. „Ich werde das als ein Nein auffassen. Außerdem ist es ja nur für den Sommer. Wenn es mit ihm nicht klappt, finden wir in ein paar Monaten jemand Dauerhaften.“
„Er spielt Polo“, platzte ich heraus.
Camilles Augen wurden groß, und Dev schien der Verzweiflung nahe. „Du hast einen Polospieler für den Roundup angeheuert? Waylon, Himmel!“, schnauzte er meinen Mann an.
Irgendwie mochte ich es, dass Dev sich in Ways Gegenwart wohl genug fühlte, um frei zu sprechen. Aber gleichzeitig freute ich mich darüber, dass mein Freund zu Kreuze kriechen würde, wenn er sah, wie gut der Neue auf dem Pferd war.
„Du warst auch ein Polobaby“, betonte ich.
Dev funkelte mich an. „Ich habe erst Polo gelernt, nachdem ich mein Pferd in einem Poloclub untergebracht hatte. Und genau deshalb weiß ich, dass die meisten dieser Typen keine Ahnung von der Arbeit auf einer Ranch haben.“
Way richtete sich auf. „Ich habe keine Ahnung von der ganzen Polosache, aber jetzt, wo Taza weg ist, brauchen wir dringend jemanden. Wenn sich der Kleine im Sattel halten kann und bereit ist, den ganzen Tag zu arbeiten, ist das gut genug.“
Camille, die ewige Friedensstifterin, versuchte das Thema zu wechseln, sobald Sheridan und Bo zu uns kamen. „Hey, wie läuft der Bau deines Hauses, Dev?“
„Es geht voran.“ Die Worte waren nicht viel mehr als ein Grunzen, aber das kleine, zufriedene Lächeln auf Devs Lippen sprach Bände.
Nachdem Dev von „vorläufig“ zu „auf unbestimmte Zeit“ bleiben übergegangen war, hatten wir ihm ein Stück Land auf der Ranch angeboten, um sein eigenes Haus zu bauen, aber er hatte sich geweigert, einen Teil des Landes zu erwerben, das seit Generationen im Besitz von Ways Familie war. Stattdessen hatte er sich Zeit gelassen, um die richtige Stelle zu finden, und schließlich die seltene Gelegenheit bekommen, ein kleines Stück Land zu kaufen, das an den nordwestlichen Rand der Fletcher Ranch grenzte. Es war ein wunderschönes Plätzchen, und da es ihm komplett gehörte, konnte er es als Ferienhaus behalten, selbst wenn er seine Meinung darüber änderte, dauerhaft hier in Majestic zu leben.
„Sieht so aus, als würde es endlich ruhiger werden.“ Way lehnte seinen Arm gegen meinen. „Versteh mich nicht falsch, das vergangene Jahr hat viele gute Veränderungen mit sich gebracht, aber jetzt scheint jeder da zu sein, wo er hingehört. Meiner Meinung nach kann alles eine Weile so bleiben, wie es ist.“
„Finde ich auch.“ Sheridan lächelte. „Mit einer großen Ausnahme.“
Way stoppte mit einem vollen Nacho auf halbem Weg zum Mund. „Welche Ausnahme?“
Bo schlang den Arm um Sheridans Taille und legte seine andere Hand auf ihren unteren Bauch. Sie konnten das Wort nicht einmal aussprechen, bevor Camille kreischte und Way die Augen verdrehte.
„Ein Baby?“, fragte Way.
Sheridan nickte. „Ein Baby.“
„Ein Baby?“ Way wiederholte die Frage, als wäre die Nachricht, ein Baby zu bekommen, etwas Unglaubliches, von dem man nur in Legenden und Mythen hörte.
Ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Sie versuchen es schon eine Weile“, erinnerte ich ihn, bevor ich mich an die glücklichen Eltern wandte. „Herzlichen Glückwunsch, das ist so aufregend. Wann ist es denn so weit?“
Sie strahlte und begann, uns alles zu erzählen. Ich bemerkte, dass sich Dev von der Gruppe entfernte, wie er es manchmal tat, wenn das Thema zu … familiär wurde. Ich ließ ihn gehen, weil ich wusste, dass er einfach Zeit und Raum für sich brauchte.
Mir fiel auf, dass Way auch nicht viel sagte, also zog ich ihn ein wenig zur Seite. „Rede mit mir“, murmelte ich.
„Ist schon gut.“
„Komm mir nicht mit ‚gut‘, Mayor“, warnte ich ihn.
Er blickte überall hin, nur nicht zu mir. Als er mir schließlich in die Augen blickte, konnte ich seine Sorge sehen. „Ich habe keine Ahnung von Babys. Was ist, wenn ich kein guter Onkel bin? Was, wenn ich es nicht vom Weinen abhalten kann oder den Unterschied zwischen einem hungrigen Schreien und einem Medizinischer-Notfall-Schreien nicht erkennen kann?“
„Es … es gibt Unterschiede beim Schreien?“
Sein Gesicht verzog sich. „Du wirst das noch schlechter machen als ich.“
Ich verkniff mir ein Lachen. „Babe. Wir werden das hinbekommen. Glaubst du, Tante Blake würde uns unbeaufsichtigt in die Nähe dieses Kindes lassen, bis wir wissen, wie man damit umgeht?“
Way runzelte die Stirn. „Vielleicht hast du recht. Und meine Cousine Anna hat in ihrer Jugend oft babygesittet, sie weiß also, was zu tun ist. Wenn ich so drüber nachdenke, hat auch Sheridan geholfen, als ZuZu noch klein war. Wir haben Fotos in den Alben zu Hause.“
Ich zog ihn in meine Arme und küsste ihn auf den Mundwinkel. „Heißt das, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um dir zu sagen, dass ich auch schwanger bin?“
Seine Augen wurden groß. „Willst du Kinder?“
Ich blinzelte ihn an. „Du weißt doch, dass das nur ein Witz –“
„Natürlich weiß ich das. Aber beantworte die Frage. Wir haben noch nicht wirklich darüber gesprochen. Ich weiß nicht einmal, ob du Kinder magst.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, ich habe im Moment noch keine feste Meinung dazu, weder so noch so. Als ich dich kennengelernt habe, hätte ich gesagt, dass mein Lebensstil nicht mit Kindern vereinbar ist, aber jetzt … ich meine … wenn du Kinder willst, wäre ich dafür. Ich will, dass du glücklich bist, Way. Und wenn Kinder dich glücklicher machen würden, dann würde ich natürlich Kinder mit dir haben wollen.“
Er atmete tief ein und lächelte dann breit. „Du versuchst gerade, in meine Hose zu kommen, stimmt’s?“
„Funktioniert es?“
„Silas Concannon, du könntest kotzen und gleichzeitig in Pferdescheiße treten und ich würde dich trotzdem in meiner Hose haben wollen.“
„Das … ist nicht so sexy, wie du vielleicht denkst.“
Sein Lächeln wurde weicher. „Ich liebe dich.“
„Willst du Kinder?“ Ich beobachtete sein Gesicht genau, um sicherzugehen, dass ich die Wahrheit erfuhr, unabhängig von seinen Worten.
Seine Augen funkelten. „Ich bin dafür, dass wir Sheridan als Versuchskaninchen benutzen.“
Ich schnaubte. „Strategisches Denken. Das gefällt mir. Wir werden es als Evaluierungsphase betrachten.“
Er nickte. „Und wir werden die Daten an verschiedenen Punkten analysieren. Schlussfolgerungen ziehen und so weiter.“
Sheridan packte Way von hinten am Hemd und zog ihn aus meiner Umarmung. „Wirst du mir jetzt gratulieren, großer Bruder, oder zeigt deine irrationale Angst vor Babys ihr hässliches Gesicht?“
Ich starrte ihn an. „Du hast eine bekannte Angst vor Babys?“
Er wedelte abweisend mit einer Hand. „Nicht mehr. Ich bin mir sicher, dass es in Ordnung ist.“
Sheridan warf mir einen Blick zu. „Einmal ist er schreiend davongerannt, als JoJo Reynolds den kleinen Caden in einem Tragetuch auf ihrer Brust ins Café brachte.“
„Das ist Äonen her“, erklärte Way.
„Zwei Jahre“, korrigierte Bo, bevor er einen Tropfen Eiscreme von einer Waffel leckte.
Way kratzte sich im Nacken. „Diese Babytragedinger sind ein bisschen unheimlich. Es sieht aus, als würde man eine Jagdtrophäe auf der Brust tragen. Oder einen Schmetterling, der an eine Schautafel gepinnt ist.“ Er schnippte mit den Fingern und zeigte auf mich. „Der Liliputanische Mensch. Du weißt schon, die Zeichnung von Da Vinci mit den ausgebreiteten Armen und Beinen? Genau so. So sieht das aus. Es ist seltsam.“
Alle starrten ihn an, während ich versuchte, nicht zu lachen, weil er so süß war. „Der Vitruvianische Mensch“, korrigierte ich ihn.
Camille spuckte fast ihren Drink aus. „Du bist schreiend vor einem süßen kleinen Baby davongelaufen, weil es in einem Tragetuch steckte?“
Foster kam rüber, nachdem er ein Gespräch mit Richter Whiteplume in der Nähe von Lake und Jacksons Stand beendet hatte. Er reichte Camille ein T-Shirt. „Lake sagte, ich solle dir noch einmal für deine Hilfe mit Jacksons Knöchel danken.“
Camille hielt das T-Shirt hoch. Es war das gleiche Majestic Rocks-Design, das Way mir vor einem Jahr geschenkt hatte, aber in einer anderen Farbe. Foster musste wissen, wie sehr Camille meines mochte.
„Das war nett von dir“, sagte ich und nickte in Richtung des T-Shirts.
Er schüttelte den Kopf. „Das war ich nicht. Ich glaube, Lake hat das T-Shirt nur nachdrucken lassen, weil Camille unbedingt eins wollte. Sie haben das Design überarbeitet, aber Jackson sagte, dass sie letzten Sommer so viele verkauft haben, dass sie zuversichtlich sind, beide Versionen verkaufen zu können.“
„Was ist mit Jacksons Knöchel passiert?“, fragte ich. Camille sprach nicht über ihre Patienten, egal wie klein Majestic war, also musste ich Neuigkeiten wie alle anderen durch den Stadtklatsch erfahren.
Way stürzte nach vorne und versuchte, Foster die Hand vor den Mund zu halten, aber er schaffte es nicht rechtzeitig. „Schlangenbiss.“
„Arschloch“, zischte Way. „Danke, du Idiot.“
Foster schob lachend Ways Arm weg. „Was denn?“
„Jetzt wird Silas den ganzen verdammten Sommer nicht mehr nach draußen gehen.“
„Er wurde von einer Schlange gebissen?“, zischte ich und warf meinem Mann einen vernichtenden Blick zu. „Way behauptete, Schlangen seien hier selten.“
Sheridan und Camille seufzten, während Foster einfach nur lachte. „Ja, äh, nein. Nicht so selten. Wie viele Schlangenbisse sehen wir? Eine Handvoll Schlangenbisse jeden Sommer?“
Sheridan schüttelte melodramatisch den Kopf. „Solange du deine Stahlhose trägst, wird dir nichts passieren, Silas.“
Ich riss den Kopf in Richtung meines Mannes. „Du hast es ihr erzählt?“
Er biss sich auf die Lippe, um nicht zu lachen.
„Du bist für mich gestorben“, warnte ich ihn.
Bo drehte sich um, nachdem er von einem Jungen abgelenkt worden war, der Popcorn verkaufte. „Apropos Schlangenbisse: Wurde Janice Godfrey nicht letzte Woche in ihrem Garten von einer gebissen?“
Sheridan boxte ihm in die Schulter, was Bo nur dazu brachte, ihr zuzuzwinkern.
Camille wechselte einen Blick mit Way und schnaubte erneut.
„Oh, ihr Arschlöcher“, sagte ich, als ich merkte, dass ich reingelegt worden war. „Ihr denkt euch das nur aus.“
Way sagte: „Wusstest du, dass es in New York mehr Giftschlangenbisse gibt als in Wyoming?“
„Nicht in Manhattan“, sagte ich knurrend.
„Vielleicht nicht. Aber im gesamten Bundesstaat Wyoming gibt es im Durchschnitt nur einundzwanzig pro Jahr. Und wir mussten in der Klinik hier in Majestic bisher nur zwei behandeln.“
„Zwei zu viel“, brummte ich.
Camille seufzte. „Jackson ist nicht von einer Schlange gebissen worden. Das ist alles, was ich dir sagen kann.“
Foster nickte. „Das war ein Scherz. Er ist von seiner Sexschaukel gefallen.“
Camilles Kinnlade klappte runter. „Das ist nicht wahr!“ Ich merkte, dass sie allen die Wahrheit sagen wollte, aber ihr Eid hinderte sie daran.
Sheridan blickte sich um, bevor sie ihre Stimme senkte. „Ich habe es von Tante Blake gehört, die es von Kicky Winshaw gehört hat, dass er Lake in ihr Schlafzimmer getragen hat und auf der Treppe gestolpert ist.“
Camilles Schweigen war sehr aufschlussreich. Als sie Sheridan nicht korrigierte, fingen wir alle an zu lachen und zu klatschen. Es dauerte nicht lange, bis Foster meine Schwester warnte, dass sie eines Tages ihren eigenen Bruder wegen so einer Dummheit behandeln müsste.
„Hast du gehört, wie Eden bei den nordamerikanischen Qualifikationswettkämpfen abgeschnitten hat?“, fragte Sheridan.
Way schüttelte den Kopf. „Ich habe schon seit ein paar Wochen nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie war ziemlich beschäftigt mit ihrem neuen Petzl-Werbevertrag. Und mit Kyle“, fügte er grinsend hinzu. „Aber sie wird beim GrandSmash hier sein und dann sehen wir uns hoffentlich wieder.“
Ich ließ eine Hand über Ways Rücken gleiten und umfasste seine Hüfte. Ich wusste, dass Way sich darauf freute, seine Freundin zu sehen – die Frau, die in den letzten Jahren so oft für ihn da gewesen war – und ich freute mich für ihn. Ich mochte Eden sogar – sie und ich hatten uns im letzten Jahr angefreundet, nachdem sie akzeptiert hatte, dass ich nirgendwo hingehen würde. Und die Tatsache, dass sie sich Hals über Kopf in einen anderen Abenteurer verliebt hatte, hatte wahrscheinlich auch dazu beigetragen.
Der Blick, den Way mir zuwarf, ließ vermuten, dass er genau wusste, was mir durch den Kopf ging, aber ihn schien meine kleine besitzergreifende Show nicht zu stören. Er lehnte sich sogar gegen meine Berührung und seine Augen leuchteten mit einem neckenden Glitzern …
Das war der Moment, in dem Natana auf mich zukam und mir ein Stück Papier auf die Brust klatschte. „Silas Concannon, First Gentleman von Majestic, hiermit wurden dir die Papiere zugestellt.“
Mein Magen überschlug sich, als ich nach dem Blatt griff, um zu sehen, was es war.
Das vertraute Majestic Rodeo-Logo prangte oben auf dem Flugblatt.
Das Majestic Rodeo präsentiert: Bogenschießen Nacht!
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Ich blickte zu ihr auf. „Du forderst mich heraus, Ms. Whiteplume?“
„Da hast du verdammt recht. Nach unserem spontanen Zielschießen letzten Monat gehört dein Arsch mir, Concannon.“ Sie zwinkerte mir zu.
Ways Wangen nahmen eine verführerische Röte an.
„Cowboy?“, murmelte ich, nachdem alle anderen abgelenkt waren und ihr Fragen zu dem Ereignis stellten. „Was hat es mit der Röte auf sich?“
„Ich hätte nichts dagegen, dich in einem Rodeogürtel zu sehen.“
Meine Augenbrauen schnellten in die Höhe. „Ist das so?“
Er zuckte mit den Schultern. „Nur in dem Rodeogürtel, denke ich. Und vielleicht mit meinem Hut.“ Mein Herz machte den gewohnten Sprung, als ich sah, wie sich die Augen meines Mannes verdunkelten. „Während ich dich daran erinnere, wem dein Arsch tatsächlich gehört.“
Selbst nach einem Jahr schaffte es mein blauäugiger Cowboy immer noch, mich zu überraschen … auf die allerbeste und heißeste Art und Weise. „Ich glaube, es ist Zeit, nach Hause zu gehen, Mayor Fletcher“, knurrte ich.
Er nahm meine Hand und strich mit dem Daumen über meinen Ehering – den goldenen Ring, den ich nie hatte abnehmen können und den ich nun für immer tragen wollte – und beugte sich zu mir, um mir etwas ins Ohr zu flüstern.
„Ich glaube, du hast recht.“