86 Die Überwachungskamera
bewegt sich nicht
Das heißt, Afeni hat es in den Technikraum geschafft. Das Problem ist nicht, in den Klimaraum reinzukommen. Dazu müsste ich niemanden in der Technik haben, sondern lediglich die Bewegung der Kamera abpassen. Das Problem ist der Moment, in dem ich den Raum verlasse. Ich werde dann keine Zeit haben zu warten, bis die Kamera von der Tür wegschwenkt. Das heißt, ich könnte gefilmt werden. Vielleicht ist das nicht von Bedeutung, wenn das hier vorbei ist und die Polizei und die Geheimdienste uns doch noch auf die Spur kommen. Aber ich darf nicht riskieren, dass jemand vor dem dazugehörigen Monitor sitzt und Alarm schlägt.
Ich gehe in den Klimaraum. Ich muss den schwarzen Schlauch mit den dünnen roten Streifen auf der rechten Seite lösen und mit dem Ventil der Kartusche verbinden. Ich mache es. Ein rotes Lämpchen blinkt. Aber das stört mich nicht. Es erinnert mich lediglich daran, dass ich nicht viel Zeit habe, weil die Anlage sich nach sechzig Sekunden abschaltet, wenn der Schlauch nicht wieder mit dem Ventil verbunden wird.
Dann fällt mein Blick auf das Ventil. Sofort bricht mir kalter Schweiß aus. Schlauch und Ventil sind unterschiedlich dick. Wenn ich den Schlauch über das Ventil stülpe, bleibt ein halber Millimeter Spielraum. Warum haben wir das nicht vorhergesehen? Oder haben wir es gesehen, aber der Bauplan erzählt uns etwas anderes? Ich nehme mein Handy, rufe den Plan auf, suche die Seite, auf der Größen und Abmessungen notiert sind.
Hier steht es. Der Schlauch hat laut Plan einen Durchmesser von einem halben Zoll. Das Ventil an der Kartusche einen Durchmesser von einem Viertel Zoll.