4. KAPITEL

Gleich am Morgen war Devin aus dem Herrenhaus in ihr Cottage geflüchtet. Und als Lexi einen Segeltörn vorschlug, hatte sie sofort zugestimmt. Je länger sie Lucas nicht über den Weg lief, desto besser.

Draußen auf dem Wasser hockte Amelia zwischen Devins Beinen und hüpfte in ihrem kleinen Badeanzug und dem Bademantel fröhlich auf dem Trampolindeck des Katamarans herum. Sie versuchte, das kalte Wasser zu fangen, das durch den grobmaschigen Stoff heraufspritzte, und kicherte, wenn es zwischen ihren kleinen Fingern verschwand.

„Definiere Kuss“, sagte Lexi, während sie das Hauptsegel mit geübten Händen neu ausrichtete und sie weiter hinaus aufs Meer glitten.

„Ein richtiger Kuss“, sagte Devin.

„Mit Umarmung?“, fragte Lexi.

„Ja“, gab sie zu.

„Fummeln?“

„Nein.“

„Aber der Kuss war gut?“, beharrte Lexi.

„Der Kuss war fantastisch“, bestätigte sie seufzend. Wie auch immer es um seine moralischen Ansichten stand, wie auch immer er sich aufführte, Lucas Demarco wusste, wie man eine Frau küsste.

Sie verdrehte eines der Gurtbänder an Amelias Rettungsweste und ließ es wieder los. „Aber warum hat er mich geküsst?“ Die Frage hatte sie die ganze Nacht lang gequält.

„Manche Männer brauchen keinen Grund“, spekulierte Lexi. „Und wenn es zum Sex kommt, werden sie von ihren Urinstinkten gesteuert.“

„Erstens: Es war kein Sex. Zweitens: Lucas handelt nicht ohne Grund.“ Und bestimmt überließ er keinem Urinstinkt die Kontrolle. „Er geht logisch vor, durch und durch organisiert und zwanghaft zielorientiert. Alles, was er tut, hat einen Grund.“

„Hältst du es für klug, in dieser Situation auch noch paranoid zu werden?“ Lexi drehte hart an der Ruderpinne.

Das Boot kippte zur Seite. Devin sicherte sich an einem der Haltegriffe und hielt Amelia fest. „Es ist keine Paranoia, wenn jemand wirklich hinter dir her ist.“

Lexi nickte.

Devin setzte ihr weißes Baseballcap auf. „Ich werde nicht rumsitzen und auf seinen nächsten Zug warten. Wenn ich immer nur reagiere, verliere ich. Wie bei der Anhörung. Er hatte einen Plan. Ich nicht. Und das ist mich teuer zu stehen gekommen.“

Lexi lockerte das Segel. „Was willst du tun?“

„Einen Plan aufstellen“, verkündete Devin.

„Sehr witzig, Sherlock. Was für einen Plan?“

Er musste undurchschaubar und brillant sein, doch je simpler, desto besser. Sie musste Lucas ausmanövrieren, ohne dass er es kommen sah.

„Du könntest ihn noch mal küssen“, schlug Lexi vor.

„Was Besseres fällt dir nicht ein?“

„Damit würdest du den Spieß umdrehen. Du bist eine umwerfende Frau.“

Das konnte sie unmöglich durchziehen. „Ich bin nicht gerade ein männermordender Vamp.“

Lexi grinste. „Könntest du aber sein. Ich würde dir ein Kleid leihen. Wir kümmern uns zusammen um dein Make-up, verpassen dir ein Paar Schlaf-mit-mir-High-Heels und verwuscheln deine Haare.“

Devin kicherte. „Und dann?“

„Und dann ist er Wachs in deinen Händen.“

„Und …?“

„Ein bisschen Bettgeflüster. Und du erfährst alle seine Geheimnisse.“

Devin spritzte Wasser auf Lexi. „Ich werde nicht mit ihm schlafen.“

„Natürlich nicht. Du ziehst nur sexy Klamotten an, wirfst ihm ein paar Komm-her-Blicke zu. Wenn du etwas Nützliches über Konrad erfährst – oder über Lucas – kannst du es vor Gericht nutzen.“

Lexi lehnte sich im auffrischenden Wind weit zurück, um das Boot in der Balance zu halten. Devin fasste Amelia fester und verlagerte ihr Gewicht. Das Segel schlug laut hin und her.

„Könnte funktionieren“, rief sie zu Lexi hinüber. „Wenn ich einen Beweis dafür finde, dass es Lucas und Konrad bei Amelia nur um das Erbe ging, kann ich gewinnen.“

Lexi verlangsamte das Tempo des Bootes, als sie sich dem Ufer näherten. „Und wenn er schon jetzt auf der sexuellen Ebene nur mit dir spielt?“

„Dann wiege ich ihn in falscher Sicherheit.“ Sie hatte keine Angst. Na gut, der Gedanke, Sexspielchen mit Lucas zu spielen, schüchterte sie vielleicht ein wenig ein. Aber es war für eine gute Sache, und sie musste einfach nur einen kühlen Kopf bewahren.

Lexi richtete das Boot heimwärts aus. „Du solltest auch das Haus durchsuchen.“

Devin nickte. „Wenn er nicht schlau genug ist, die Beweise zu verstecken, verdient er es, erwischt zu werden.“

„Was glaubst du, was wirst du finden?“

„Keine Ahnung.“

„Sieht aus, als bekämen wir Gesellschaft.“ Lexi deutete zum Strand.

„Nicht Lucas.“ Trotz ihrer Worte war sie noch lange nicht bereit, ihre Pläne in die Tat umzusetzen – oder ihn schon wiederzusehen.

„Es ist Steve.“ Lexi richtete den Katamaran auf den Strand aus.

Als sie sich dem Ufer näherten, band Devin Amelias Sicherheitsleine los und drückte die Kleine fest gegen ihre Hüfte, bevor sie absprang und auf sandigem Grund landete. Er war schlüpfrig unter ihren Füßen, aber sie behielt das Gleichgewicht und watete neben dem Boot her an Land.

Sie packte die Bugleine mit ihrer freien Hand, doch sie hätte sich nicht sorgen müssen. Lexi landete das Boot profimäßig an und sprang von Bord.

„Sah aus, als hättet ihr Spaß gehabt da draußen“, bemerkte Steve und nahm Amelia sanft aus Devins Armen. Er hielt sie in die Höhe und erzählte ihr irgendwelchen Unsinn.

Das Baby strahlte ihn an, gab ein paar gurrende Laute von sich und griff nach seiner Nase. Steve bettete es trotz der sperrigen Rettungsweste und allem auf seine Schulter, und Devin kam nicht umhin, seinen mühelosen Umgang mit Amelia mit dem ungeschickten von Lucas zu vergleichen.

„Ich dachte, du könntest etwas Hilfe brauchen“, sagte Steve.

Sie legte ihre Rettungsweste ab und nahm Amelia aus seinen Armen, um sie von ihrer Weste zu befreien. „Wobei?“

„Ich dachte, du würdest ein paar mehr Sachen aus deinem Haus holen. Für das Baby. Vielleicht auch für dich.“

„Woher hast du gewusst, dass ich hier bin?“ Es war beunruhigend, dass er einfach so aus dem Nichts aufgetaucht war.

„Er hat die Angestellten ausgehorcht“, ertönte unerwartet Lucas’ Stimme.

Überrascht blickte Devin auf und sah ihn über den Strand näherkommen. Er hatte die Schuhe ausgezogen, die Hosenbeine aufgerollt und das Jackett über einen Arm gelegt. „Er hat dich ausspioniert.“

„Und was ist mit dir?“, forderte Steve ihn heraus.

„Es sind meine Angestellten“, gab Lucas zurück.

„Ich brauche keine Umzugshilfe“, beendete sie ihr Gespräch mit Steve.

Dann wandte sie sich an Lucas. „Und du, du hast auch keinen Grund, hier zu sein.“ Sie war nicht gerade verrückt danach, dass die Demarcos in ihr Zuhause einfielen.

„Ich wollte nur sicherstellen, dass du zurückkommst.“ Er blickte ihr in die Augen. Ganz offensichtlich wusste er, wie sehr der Kuss sie aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, und dass sie deswegen hierher geflüchtet war.

Tja, Überraschung: Sie war drüber weg, und sie würde seine Attraktivität ab jetzt ignorieren. Er war das Objekt ihrer Nachforschungen und mehr nicht.

„Natürlich komme ich zurück“, sagte sie leichthin, rückte Amelias kleinen Sonnenhut zurecht und strich über ihr flaumiges Haar.

Trotzdem spürte sie Lucas’ Blick. Aber sie versicherte sich, dass er unmöglich wissen konnte, was in ihrem Kopf vorging.

„Du hättest mir sagen sollen, wohin du gehst.“

„Bin ich jetzt deine Gefangene?“ Die Worte waren aus ihrem Mund, bevor sie sie zurückhalten konnte.

„Du unterstehst einer gerichtlichen Anordnung.“

Sie musterte ihn. Würde er das hier gegen sie verwenden? Hatte er sie gemeldet, ihr unterstellt, dass sie Amelia unrechtmäßig vom Anwesen der Demarcos entfernte?

Sie ging auf ihn zu, sprach leise und drohend. „Was hast du getan?“

„Verdammt!“, schrie Lexi hinter ihr auf, und Lucas rannte unverzüglich los.

Devin fuhr herum, sah, wie er sein Jackett fallen ließ und ins Wasser stürmte, dem Katamaran hinterher. Der Wind hatte aufgefrischt, und das Boot war vom Strand zurück ins Wasser geglitten. Die Brise füllte das Hauptsegel, und das Boot steuerte hinaus auf den Sund.

Auch Lexi rannte los, doch Lucas war schneller. Als das Wasser ihm bis zur Taille ging, stürzte er sich hinein, schwamm kraftvoll durch die Wellen und griff nach einer Achterleine.

Lexi stand brusttief im Wasser. Steve war immer noch am Ufer. Und sie hielten alle drei den Atem an, während Lucas sich an dem Seil entlanghangelte. Er packte einen Griff auf dem Ponton und zog sich, vollkommen durchnässt, auf das schneller werdende Boot.

„Ich kann nicht glauben, dass er es erwischt hat“, entfuhr es Lexi. „Das war einfach nur bescheuert“, fluchte sie, und ihr Gesichtsausdruck verriet Devin, dass sie sich unnötig hatte ablenken lassen.

„Muss eine plötzliche Windbö gewesen sein“, sagte sie tröstend. Sie beobachtete Lucas, der die Kontrolle über den Katamaran gewann. Er duckte sich unter dem Baum hindurch, während er gegen den Wind kreuzte, eine Wende vorbereitete.

„Kann er segeln?“, fragte Lexi.

Steve nickte, seine Lippen waren zu einer grimmigen Linie zusammengepresst. In seinen braunen Augen lag eine Kälte, die Devin zuvor noch nie gesehen hatte.

Sie hob Amelia auf ihre andere Hüfte und konzentrierte sich auf Lucas, der mit dem Boot vor der untergehenden Sonne einen weiten Bogen beschrieb. Als er gedreht hatte, kam er in schnellem Tempo herein, bis er den Katamaran wieder auf dem weichen Sand absetzte. Sofort griff Lexi nach einem der Pontons. Lucas sprang vom Boot und griff nach dem anderen. Gemeinsamen zogen sie das Boot zu einem sicheren Liegeplatz auf dem Strand.

Lexi holte das Segel ein.

„Danke“, rief sie Lucas zu, während sie arbeitete.

Lucas betrachtete seine triefnasse Kleidung und dann das Jackett, das halb im Wasser lag und von den Wellen über den Sand gerollt wurde.

Devin kam in den Sinn, dass sie es vielleicht hätte retten sollen. Ups.

Er hob es auf. „Scheint, als könnte ich keinen Anzug trocken halten, wenn ihr in der Nähe seid.“

Sie konnte nicht sagen, ob er verärgert war oder einen Scherz gemacht hatte.

Lexi hatte angeboten, Lucas eine Jogginghose und ein T-Shirt zu leihen, die ihrem ältesten Sohn gehört hatten. So stand er also unter Devins winziger Dusche und spülte das Meerwasser und den Sand ab, während der Duschvorhang jedes Mal, wenn er sich bewegte, an seiner Haut klebte, und er dagegen ankämpfte, sich beständig die Schienbeine an den steilen Seitenwänden der schmalen Badewanne zu stoßen. Die Wassertemperatur wurde vom Zufall bestimmt, und der Wasserdruck war kläglich.

Wie konnte Devin das Tag für Tag ertragen?

Endlich sauber, drehte er die quietschenden Wasserhähne zu und zog den Duschvorhang auf, der laut an der gebogenen Metallschiene entlangschabte. Die Handtücher waren klein und mit einem pinken Rosenmuster versehen. Als er sich die Haare abtrocknete, erhaschte er einen Blick auf sich selbst im beschlagenen Spiegel, und musste angesichts der Rosen auf seinem Kopf grinsen.

Zum Glück war die Jogginghose schwarz. Er quälte sich in das etwas zu enge graue T-Shirt und stieß mit dem Ellbogen eine Tube mit Handcreme um und schlug sich den Kopf an einer tiefhängenden Lampe.

Da er schon beim letzten Mal seine Lektion in Sachen Baby aufwecken gelernt hatte, öffnete er behutsam die alte Badezimmertür und trat leise auf den Flur hinaus.

Im Haus war es still, aber er konnte Devin draußen auf der Terrasse hören. Durch die Fliegengittertür drang der Duft von Holzkohle und brutzelnden Burgern ins Wohnzimmer.

Die Sonne war untergegangen, während er geduscht hatte. Der Sund lag dunkel da, abgesehen von dem Licht der wenigen Häuser entlang des Ufers. Der Mond stand niedrig am Himmel und war zu drei Vierteln voll. Rote, blaue und grüne Plastiklampions hingen rund um die Terrasse und tauchten die Szenerie in ein warmes, fröhliches Licht.

Als er die klassische Hinterhofszene betrachtete, stahl sich ein Lächeln auf Lucas’ Lippen, doch dann erblickte er Devin und wurde schlagartig ernst. Sie stand am Grill, einen Bratenheber in der Hand, und beobachtete, wie die Flammen die Burger rösteten. Ihre Füße waren nackt, ihre Beine lang und gebräunt, sie trug zitronengelbe Shorts und ein weißes Trägerhemd, das ihre glatten goldfarbenen Schultern betonte.

Sie wandte ihm ihr Profil zu. Ihr feines, kurzes Haar fiel ihr sanft über die Ohren und schmiegte sich in ihren Nacken. Sie war auf eine grazile Weise schön, und sofort erinnerte er sich daran, wie er diese sinnlichen Lippen geküsst hatte.

Warum er das zugelassen hatte, wusste er nicht. Es war leichtsinnig gewesen – und gefährlich.

Sie drehte sich um und entdeckte ihn.

„Alles trocken?“, rief sie ihm zu.

Er trat an die Tür. „Alles trocken“, bestätigte er.

Sie musterte ihn von oben bis unten. „Wer braucht schon einen Sechstausend-Dollar-Anzug?“

Scherzend breitete er die Arme aus. „Ich vielleicht?“

„Ja, du.“ Sie schwieg. „Überraschenderweise.“

„He, ich kann mich gut in die Niederungen des gemeinen Volkes begeben.“ Er konnte sich allerdings nicht daran erinnern, wann er das zum letzten Mal getan hatte. Seinen letzten Hamburger hatte er vermutlich im Sommercamp gegessen, als er noch in die Grundschule ging. Er war eben mehr der Steak-Typ.

„Klar.“ Sie nickte. „Ich wette, du begibst dich ständig in irgendwelche Niederungen.“

Statt zu antworten, trat er zu ihr hinaus.

„Möchtest du Wein?“, fragte sie.

„Klingt toll.“

Sie deutete mit dem Bratenheber. „Auf dem Tresen gleich neben dem Kühlschrank. Bring mir auch ein Glas, ja?“

„Natürlich.“ Ihm gefiel die entspannte Devin.

Nachdem er in der Küche einige Zeit damit verbracht hatte, eine Flasche zu suchen, wurde ihm klar, dass Devin den Karton mit dem Plastikzapfhahn gemeint hatte, der auf dem Küchentresen stand. Wein aus dem Karton. Nun, es gab für alles ein erstes Mal.

Er nahm zwei Weingläser und drehte den Zapfhahn auf.

Er roch am Bukett, ließ den Wein im Glas kreisen, um das Aroma zu beurteilen, und trank schließlich einen vorsichtigen Schluck der tiefroten Flüssigkeit, die auf dem Karton als „Rotwein“ beschrieben wurde. Etwas säuerlich, aber nicht allzu grauenhaft.

Er zuckte mit den Schultern, nahm die beiden Gläser und kehrte auf die Terrasse zurück.

„Kannst du noch die Zutaten holen?“, fragte Devin, ohne sich vom Grill abzuwenden, als er die Gläser auf dem runden Tisch abstellte.

„Klar.“

„Ich toaste die Brötchen“, rief sie hinter ihm her. „Sie waren tiefgefroren. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.“

„Macht mir nichts“, versicherte er ihr. „Brauchst du sonst noch was aus der Küche?“

„Nicht dass ich wüsste.“

Lucas fand Senf, Ketchup und Würzsauce im Kühlschrank.

Er balancierte alles in seinen Händen und ging wieder hinaus, wo Devin die Brötchenhälften und das Fleisch auf Plastiktellern auf dem Tisch arrangierte.

„Wir brauchen Messer“, sagte sie.

Hatte er sie nicht eben gefragt, ob sie noch etwas brauchte?

„Was ist?“, fragte sie.

„Warum hast du nichts gesagt?“

„Was hast du denn gedacht, wie das Zeug auf dein Brot kommt? Oh, und bring die Mayo mit, ja?“

Er schüttelte den Kopf.

„Was soll das, Lucas, vermisst du die Angestellten?“

Irgendwie schon. Aber das würde er natürlich niemals zugeben. Stattdessen holte er zwei Messer und die Mayonnaise. Als er zurückkam, setzte Devin sich gerade auf einen der gepolsterten Stühle.

Der Wind war abgeflaut und hatte einen kristallklaren Himmel zurückgelassen, der das dunkle Wasser des Puget Sounds hervorhob.

„Danke“, sagte sie kurz angebunden, entriss ihm eines der Messer und fing an, eine Brötchenhälfte zu bestreichen.

Lucas musterte die verfügbaren Zutaten und entschied sich für … zum Teufel damit. Er garnierte seine Brötchenhälfte mit allem, was verfügbar war, und legte noch eine Scheibe Käse obendrauf.

Devin kaute genüsslich. „Mmm“, murmelte sie. „Ich bin am Verhungern.“

„Stressiger Tag?“

„Das Mittagessen ist zu lange her.“

Lucas biss von seinem Burger ab. Er erwischte zwar nur eine fleischlose Ecke, aber, alles in allem, nicht übel.

„Du hast Steve ganz schön abblitzen lassen“, stellte Devin fest und schnappte sich eine Essiggurke.

Lucas schluckte. „Ganz genau. Er versucht, dich auf seine Seite zu ziehen.“

„Und du?“, fragte sie. „Willst du mich etwa nicht auf deine Seite ziehen?“

„Meine ist die Seite der Wahrheit und Gerechtigkeit.“

Sich auf Devin zu verlassen, gehörte nicht zu seinem Plan. Beim Sorgerecht brauchte er einen entscheidenden Sieg. Devin konnte jederzeit ihre Meinung ändern, wenn irgendwer sie von den Vorzügen irgendeines dubiosen Projekts überzeugte.

„Nicht aus meiner Sicht.“

„Ach nein?“ Er wollte gern hören, wie sie ihn im Vergleich zu Steve beurteilte.

„Wenn ich mir euch beide so ansehe, scheint mir Steve der ‚Gute‘ in diesem Spiel zu sein.“

Lucas legte seinen Burger weg. „Und du wunderst dich, warum ich gegen dich kämpfe?“

Die Frau hatte offensichtlich keinerlei Realitätssinn. Sie war ein hilfloses Lämmchen, jedem ausgeliefert, der ihr etwas verkaufen wollte.

„Wir könnten einen Kompromiss schließen“, bot sie an.

„Ich soll mich auf einen Kompromiss einlassen? Du bist so verwirrt, dass du annimmst, Steve wäre der Gute von uns beiden.“ Lucas trank einen Schluck Wein. Er schmeckte wirklich übel.

„Wenn ich mit dir eine Vereinbarung treffe, im Voraus, dann würde ich mich auch dran halten.“

Er glaubte ihr nicht eine Sekunde. „Bis zu dem Zeitpunkt, wo du dann plötzlich nicht mehr mit mir einer Meinung bist.“

Devin blickte nachdenklich drein. „Das könnte tatsächlich passieren. Wenn du bei einer Sache im Irrtum wärst.“

Sie war wirklich alles, was er befürchtet hatte: sprunghaft, unzuverlässig und unlogisch. Er schob seinen Stuhl zurück. „Du bist unmöglich.“

„Nein. Die Situation ist unmöglich.“

Obwohl es ihm nicht gefiel, musste er zugeben, dass sie durchaus recht hatte. „Dir wird nicht gefallen, was ich sage“, gab er zu. „Aber alles, was ich sicher weiß, ist, dass ich mir vertrauen kann.“

Sie lächelte fast bedauernd. „Und ich kann mir vertrauen.“

Schweigend starrten sie sich an.

„Pattsituation“, stellte er resigniert fest.

„Neues Thema“, schlug sie vor und hob ihr Glas. „Nette Rettungsaktion mit dem Katamaran. Lexi hat mir aufgetragen, nochmal danke zu sagen.“

„Ich bin lange nicht mehr gesegelt.“ Lieber hätte er die Debatte mit ihr fortgesetzt, bis sie kapitulierte, aber er wusste, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war. „Das hat wirklich Spaß gemacht.“

„Tut mir leid wegen des Anzugs“, sagte Devin.

„Schon witzig, wie ich in deiner Gegenwart immer meine Kleidung zu verlieren scheine.“

Sie blickte weg, und er begriff, dass seine Doppeldeutigkeit ihr peinlich war. Zum Teufel, so hatte er es gar nicht gemeint. Nicht, dass er nicht daran gedacht hätte. Die Wahrheit war, er hatte.

Verdammt. Nicht gut.

Er trank einen Schluck Wein. Langsam gewöhnte er sich an den Geschmack.

„Segelst du gern?“, fragte er in dem Versuch, das Gespräch auf neutrales Gebiet zurückzubringen.

Sie ging darauf ein, offenbar erleichtert. „Ja. Und Amelia scheint es zu lieben. Sie ist eine richtige Wasserratte.“

„Du musst mal mit raus aufs Meer kommen.“

„Du hast ein Segelboot?“

„Wir könnten darauf zu Abend essen“, schlug er vor. Er wusste, dass es wie ein Date klang, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Ihm gefiel die Vorstellung, einen abendlichen Segeltörn mit Devin zu machen. Und wenn sie auf dem Wasser waren, würde Steve sie wenigstens nicht in seine Hände bekommen.

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und drehte das Weinglas zwischen ihren Händen. „Was für ein Leben du doch führst, Lucas Demarco.“

Er blickte sich auf der Terrasse um, die anheimelnde Atmosphäre wuchs ihm allmählich ans Herz. „Du führst hier auch ein sehr nettes Leben.“

„Im Moment nicht wirklich“, gab sie säuerlich zurück.

Er seufzte. „Willst du mit mir streiten oder mein Kompliment annehmen?“

„Du kannst wohl kaum von meinem Haus beeindruckt sein.“

Lucas stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. „Devin Hartley, du bist eine extrem komplizierte Person, mit der es fast unmöglich ist, ein nettes Gespräch zu führen.“

Sie stellte ihr Glas ab und imitierte seine Pose. „Und du, Lucas Demarco, bist extrem schlecht darin, deine Herablassung zu verbergen.“

„Ich mag dein Haus“, protestierte er. „Okay, das Badezimmer nicht.“ Er blickte hoch. „Und diese Plastiklampions? Nun, lass uns einfach sagen, es ist gut, dass du …“ Er stoppte sich.

War er wirklich drauf und dran gewesen, ihr zu sagen, dass sie wunderschön war? Was zum Teufel ging in seinem Kopf vor? „Du hast eine tolle Aussicht.“ Er hob das Glas in einem spöttischen Toast zum Mond und zum dunkler werdenden Wasser.

Sie lehnte ihren Kopf zurück, um nach oben zu sehen. „Was stört dich an den Lampions?“

Er musterte die verblassenden Plastikkugeln und den durchhängenden Draht, an dem sie befestigt waren. „Sie sehen nach einem Feuerrisiko aus.“

„Meine Mutter hat sie gekauft.“

Darauf wusste er keine Antwort.

Devins Stimme wurde lauter. „Meine Mutter hat diese Lampions geliebt.“

„Ich, äh … tut mir leid.“

„Tut es dir leid, dass du mein Heim beleidigt hast oder dass meine Mutter einen schlechten Geschmack hat?“

Da lag etwas in ihrem ungläubigen Ton, das nicht wirklich echt klang, und Lucas begriff, dass sie gegen ihr Lachen ankämpfte.

„Du machst dich über mich lustig, oder?“

Sie grinste und zuckte mit den Schultern. „Aber ich mag sie wirklich. Sie machen es hier draußen irgendwie … festlich. Es fühlt sich an, als ginge man jeden Abend auf eine Party.“

„So siehst du das Leben?“ Lucas war ehrlich neugierig. „Wie eine einzige Party?“

„Und das vom Playboy des Nordpazifiks?“

„Playboy?“ Er zog die Augenbrauen hoch.

„Ich hab die Fotos gesehen. Und die Artikel gelesen. Dein Partykalender ist voller als meiner.“ Sie drohte ihm mit einem Finger. „Du hattest eine sehr lange Liste von Freundinnen.“

„Die meisten von ihnen waren nur Dates.“

„One-Night-Stands meinst du wohl.“

„Als ob ich dir von meinem Sexleben erzählen würde.“

Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern und spähte dramatisch nach allen Seiten. „Zu peinlich?“

Er beugte sich näher zu ihr. „Zu langweilig.“

Lautes Gelächter brach aus ihr heraus und schüttelte ihren Körper, und sie ließ sich in ihrem Stuhl zurückfallen. Er bemerkte, dass ihr Weinglas leer war. Genau wie seins.

„Das war nicht gerade das, was ich von dir erwartet habe“, gab sie zu.

„Mehr Wein?“, fragte er und streckte eine Hand nach ihrem Glas aus.

Einen Moment lang dachte sie über seine Frage nach. „Gern.“

Er stand auf und ging Richtung Küche.

„Ist das deine Art, vor einem peinlichen Gespräch zu flüchten?“, rief sie ihm hinterher.

Er füllte die Gläser wieder auf. Es lag ihm fern, ihr eine Antwort zuzuschreien und damit Amelia aufzuwecken.

Aber als er wieder auf die Terrasse kam, erwartete sie offensichtlich immer noch eine Antwort von ihm.

„Was ist peinlich daran, sich mit schönen Frauen zu treffen?“ Er setzte die beiden Gläser auf dem Tisch ab.

„Ich habe dein langweiliges Sexleben gemeint.“

„Erzählst du mir von deinem?“, forderte er sie heraus.

„Nichts zu erzählen.“

„Und das ist nicht langweilig?“ In Wahrheit war er mehr als fasziniert von ihrer Antwort. Nichts zu erzählen? Was meinte sie damit?

„Ich versorge ein Baby“, sagte sie. „Da bleibt nicht gerade viel Zeit für Dates.“

„Und davor?“ Amelia war schließlich erst seit drei Monaten bei Devin.

„Davor hat meine Schwester eine schwere Zeit durchgemacht. Woran dein Bruder schuld ist, wie du nur zu gut weißt. Das Letzte, was sie gebraucht hätte, wäre eine strahlende, herausgeputzte Devin, die aus der Tür stolziert, um mit irgendeinem Kerl auszugehen.“

„Strahlend und herausgeputzt?“ Er sprach leichthin, aber er war ehrlich fasziniert davon, dass sie für ihre Schwester monatelang auf Verabredungen verzichtet hatte.

„Schmuck“, erklärte sie. „Makeup, ein Kleid, und ich hab diese niedlichen mit Strasssteinen besetzten High Heels.“ Sie hob einen ihrer bloßen Füße und bog ihn vor und zurück. „Perfekt zum Tanzen.“

„Du machst dich schick?“ Bislang hatte er sie nur in bequemer Freizeitkleidung gesehen. Und im Bikini. Das Bild von Devin in diesem hellblauen Bikini hatte sich unauslöschlich in sein Gedächtnis gebrannt.

„Ich seh verdammt gut aus, wenn ich mich schick mache“, verriet sie ihm, zog die Nase kraus und nippte an ihrem Wein.

„Dann sollten wir dir ein Date besorgen.“

Sie verdrehte die Augen. „Na klar. Weil es genau das ist, was in meinem Leben gerade fehlt.“

„Es würde dir nicht gefallen, zu einem netten Abendessen auszugehen oder ins Theater, zu einem Konzert, zum Tanzen in eine Bar?“

„Und Amelia allein zu lassen?“

„Wir wollen ein Kindermädchen einstellen, weißt du noch?“

Devin fuchtelte mit ihrem Glas herum, als wollte sie damit ihre Worte unterstreichen. „Wir werden keine strenge Gefängniswärterin einstellen, die rücksichtslos über die arme kleine Amelia herrscht.“

Lucas schüttelte den Kopf. Er schob den Stuhl gegenüber von Devin zur Seite und legte seine bloßen Füße darauf ab. „Du hast eine Begabung für Übertreibungen.“

„Ich habe ein Vetorecht beim Kindermädchen.“

„Genau wie ich.“

„Das könnte interessant werden.“ Sie nahm sich ein weiteres Stückchen Essiggurke und biss davon ab.

Lucas zuckte angesichts der Kombination von Wein und Essiggurke zusammen. Andererseits war der Wein ohnehin fast Essig. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass er bereits das zweite Glas davon trank.

„Ich bin Samstagabend zu einem Wohltätigkeitsball eingeladen.“

„Gratuliere. Wird wieder ein umwerfendes Topmodel an deinem Arm hängen? Besser, du spendest großzügig, um deine Dekadenz auszugleichen.“

„Der Ball ist für ein Kinderkrankenhaus.“

Sie knabberte an der Essiggurke. „Dann sei mehr als großzügig.“

„Im Saturna Club. Die Eintrittskarten sind sehr begehrt.“

„Hör auf anzugeben.“

„Ich geb nicht an.“

„Tust du wohl.“

„Ich lade dich ein.“

Sie fuhr zurück und schluckte. „Was?“

Eine hervorragende Frage. Was zum Teufel tat er da? Hatte er gerade Devin um ein Date gebeten? War er verrückt geworden? Hatte er sich von dem Gedanken, sie in High Heels tanzen zu sehen, so verzaubern lassen, dass er den Verstand verloren hatte?

„Ein Mädchen muss von Zeit zu Zeit mal ausgehen“, erklärte er, sorgfältig darum bemüht, sein Gesicht unter Kontrolle zu halten.

Es war offiziell. Er hatte den Verstand verloren.

„Ich werde dich nicht daten.“

„Das ist kein Date. Es ist ein Wohltätigkeitsball. Wir würden dort sein, um mein Geld auszugeben.“

„Vergiss es.“ Sie erhob sich von ihrem Stuhl und nahm ihren Teller und ihr fast leeres Glas.

Er sprang auf und legte eine Hand auf ihren Arm, um sie aufzuhalten. Er hatte sie doch nur zu einem Wohltätigkeitsball eingeladen, das konnte sie doch unmöglich so wütend machen. „Was ist los?“

Alles Lachen war aus ihren saphirblauen Augen verschwunden. „Du hast irgendwas vor“, beschuldigte sie ihn.

„Hab ich nicht.“ Er schüttelte den Kopf, aber sie blickte ihn nur misstrauisch an.

„Es gibt nicht einen Grund für dich, mich einzuladen.“

„Dann verrat mir meinen Plan.“ Er wusste, er sollte jetzt seine Hand von ihrem Arm nehmen, aber er wollte nicht. „Was gewinne ich, wenn ich dich zu einem Ball einlade?“

Sie zögerte, und er konnte sehen, wie sie an seinen Worten zu kauen hatte.

„Nichts“, beantwortete er seine eigene Frage.

„Warum tust du es dann?“

Gute Frage. „Affekthandlung“, antwortete er aufrichtig. „Dein Zölibat zugunsten deiner Schwester hat mich berührt. Ich hab das süß gefunden und selbstlos.“ Warum hielt er nicht einfach den Mund?

„Du wirst mein Zölibat nicht beenden, Lucas Kincaid. Bilde dir das nur nicht ein.“

Lucas spürte, wie ihm die Kinnlade herabfiel. Er hatte keinerlei Absicht … Er hatte nicht mal daran gedacht … Na gut, er hatte daran gedacht, aber das war nur letzte Nacht nach dem Kuss gewesen, mit seiner Einladung zum Ball hatte das nichts zu tun. Gar nichts.

„Dein Zölibat ist bei mir nicht in Gefahr“, versicherte er ihr und zwang sich, geradeaus zu blicken. Wenn er der Versuchung nachgab und seinen Blick wandern ließ, würde sie ihn vermutlich niederschlagen. Und das zu Recht.

Sie schien sich ein wenig zu entspannen. „Dann solltest du vielleicht aufhören zu sabbern.“

„Träum weiter.“

Sie hob ihren Kopf. „Du darfst mich nicht küssen.“

„Ich werde dich nicht küssen.“ Meinte sie jetzt oder beim Ball?

„Es ist kein Date“, warnte sie ihn.

„Es ist kein Date“, stimmte er ihr zu.

Er konnte sehen, wie sie zögerte. „Wie lange ist dein letztes Mal her?“, wagte er zu fragen.

Ihre blauen Augen funkelten. „Reite nicht auch noch drauf rum!“

„Ich bemühe mich nur, dich zum Ausgehen zu überreden, damit du ein bisschen Spaß hast.“ Er zwang sich, die Hand von ihrem Arm zu nehmen, und trat einen Schritt zurück. „Du bist doch diejenige, die meint, dass das Leben eine ewige Party sein sollte.“

„Das habe ich nicht gesagt.“

„Glaub mir, der Saturna Club wird ein besserer Zeitvertreib sein als verblasste Plastiklampions, Wein aus dem Karton und verbrannte Hamburger.“

„Die Burger waren nicht verbrannt.“

Er warf ihr einen skeptischen Blick zu.

„Sie waren gut durch, das ist alles.“

Er musste grinsen.

Sie schlug ihn auf den Arm. „Also gut. Ich komme mit zu deinem blöden Ball.“

Er grinste noch mehr. „Ganz die kleine Charme-Schulabsolventin.“

Sie machte Anstalten zu gehen. „Ich wasche jetzt ab.“

Er sammelte das Geschirr ein und folgte ihr. „Ich mach den Abwasch für dich.“

„Weißt du überhaupt, wie?“, rief sie über ihre Schulter zurück.

Wusste er. Irgendwie. War eine Weile her. Ein paar Jahre vermutlich.

„Setz dich hin und ruh dich aus“, sagte er.

Sie sah müde aus. Die letzten Monate mussten anstrengend für sie gewesen sein. Er fühlte sich nicht wirklich verantwortlich für ihre Schwierigkeiten, aber er war bereit dazu, für sie abzuwaschen.

Zu seiner Überraschung hatte sie offenbar keine Lust mehr auf Streiten. Sie legte sich auf die Couch, zog eine gemusterte Decke über ihre nackten Beine und überließ ihm das Aufräumen.

Als er damit fertig war, war sie auf dem abgenutzten gestreiften Sofa eingeschlafen. Es war fast zehn Uhr, und vor ihnen lag noch eine lange Rückfahrt. Sie mussten wirklich aufbrechen.

Er flüsterte ihren Namen, aber sie regte sich nicht.

Er streckte die Hand aus, um sie schütteln, doch er brachte es nicht übers Herz.

Stattdessen wickelte er sie in die Decke und trug sie in ihr Schlafzimmer. Ihre Füße waren nackt, und er ertappte sich dabei, wie er ihre Beine betrachtete, die Kurve ihrer Hüften und ihre wohl gerundeten Brüste unter dem weißen Trägerhemd, bevor er sich dazu bringen konnte, sie mit der Patchworkdecke zuzudecken.

Er hätte sie einfach dort liegen lassen und nach Hause fahren können. Er war sich sicher, dass sie Amelia am nächsten Morgen wieder zu ihm bringen würde. Aber als er über den Flur zurückging, entdeckte er ein kleines Gästezimmer mit einem harten schmalen Bett, einer weiß gestrichenen Kommode und den hässlichsten durchscheinenden Vorhängen, die er je gesehen hatte. Die Bettdecke war kratzig, und die Laken waren verschlissen, aber aus irgendeinem Grund konnte er sich keinen Ort vorstellen, an dem er in diesem Moment lieber gewesen wäre.